Hallo.
Die Macht des Konsumenten wurde uns vor zwei Tagen wieder auf 3sat gezeigt. Laut dem Horrorfilm ist das Klonschnitzel eine Konsequenz von Kundenwünschen. Die Imker haben es da leichter, wir müssen nur die Tropfsicherheit des Honig bedienen.
Hallo.
Die Macht des Konsumenten wurde uns vor zwei Tagen wieder auf 3sat gezeigt. Laut dem Horrorfilm ist das Klonschnitzel eine Konsequenz von Kundenwünschen. Die Imker haben es da leichter, wir müssen nur die Tropfsicherheit des Honig bedienen.
Ich denke, wir Fleischkonsumenten haben alle schon Klonschnitzel auf dem Teller gehabt.
Die Amis müssen ja nix deklarieren - und dann Export...
Es gibt zwar noch ein Importverbot aber dafür würde ich nicht die Hand ins Feuer legen.
Man hört auch schon von Kundenwünschen hinsichtlich einer Geschmackskontinuität beim Honig. Das wäre auch noch im Rahmen der ansonst strengen Honigverordung.
Kunden, die von einer Geschmackskontinuität beim Honig träumen , tun mir aufrichtig leid.
Bei meiner Kundschaft ist es genau um gekehrt. Die mögen Qualität , die man schmeckt, und Vielfalt.
Doch die Geschmäcker sollen ja sehr verschieden sein ... .
Der Kunde ist König, man sollte ihm möglichst alle Wünsche erfüllen. Der eine will steinharten Honig der andere cremigen und wieder ein anderer flüssigen Honig, aber beim Geschmack kommen wir an unsere Grenzen.
Dem Klein- oder Nebenerwerbsimker der seinen Honig ab Hof bzw Haus verkauft wird das nicht tangieren. Der weis oft nur durch die Pollenanalyse was für einen Honig er genau hat. Da darf der Kunde zu Recht erwarten das der Honig jedes Jahr ein bischen anders schmeckt.
Es gibt aber hier auch Groß- und Wanderimker. Wie ist das eigendlich bei Massentrachten wenn man durch die Betriebsweise sicher sein kann dass man nur eine bestimmte Sorte in der Wabe hat. Ist dann der Honig jedes Jahr gleich. Und wenn nicht was sind die Ursachen. Aufgefallen ist mir jedoch dass die Farbe der ( deklarierten ) Sortenhonige ( im Bioladen ) nicht immer ganz gleich ist.
Und wenn ich mir dann im Supermarkt ( weil die eigene Ernte nicht fürs ganze Jahr reicht ) noch einen europ. Blütenhonig in der tropfsicheren Flasche kaufe, dann bilde ich mir (nachträglich) ein, dass er jedes Jahr ( wunschlos ) gleich schmeckt.
Wie ist das eigendlich bei Massentrachten wenn man durch die Betriebsweise sicher sein kann dass man nur eine bestimmte Sorte in der Wabe hat. Ist dann der Honig jedes Jahr gleich.
Nein.
Die Betriebsweise hat da keinen Einfluß, die Witterung hat Einfluß. Und man hat nie nur wirklich eine Trachtpflanze (Ausnahme: Heide?). Darum ist der Honig jedes Jahr etwas anders im Geschmack (und meistens auch in Konsistenz und Farbe).
Man sollte wirklich mehr Lagen- als Sortenhonige anbieten. Die Winzer sind da weiter, als die Imker.
Und wenn ich mir dann im Supermarkt ( weil die eigene Ernte nicht fürs ganze Jahr reicht ) noch einen europ. Blütenhonig in der tropfsicheren Flasche kaufe, dann bilde ich mir (nachträglich) ein, dass er jedes Jahr ( wunschlos ) gleich schmeckt.
Nää, ne?
Sowas machst Du?
Man kauft doch dieses Zeugs hicht als Imker. Man kauft zumindest deutschen Bio-zertifizierten Honig oder DIB-Qualität.
ts, ts
@ vindobonapis
Sowas, genannt Honig, ist bei uns noch nicht einmal in die Weihnachtskekse gekommen. In dieses Wintergebäck kam Sommertracht hinein, also Wärme durch Sonnenstrahlen.
wald&wiese.
Mit Betriebsweise meinte ich hier nur das rechtzeitige Auf- und Absetzen der Honigzargen.
Wie meinst Du das mit dem Wetter ?
"Und man hat nie nur wirklich eine Trachtpflanze"
Das heist die Bienen suchen auch bei NP-Wert 4 Pflanzen in Übermaß noch nach anderen Quellen.
Die Winzer hätten ja mit dem Sortenwein keine Probleme. Was ist dann ein Lagenwein und ist es wünschenswert das auf den Honig zu übertragen ?
beetic, heidjer
Ja soetwas ist kein vorbildliches Verhalten. Am besten ist es den Bienenstand so zu erweitern dass auch in schlechten Jahren genug für die Eigenvorsorge bleibt.
Geschmacklich ist der Tubenhonig in Ordnung. Ich muß in einmal ein Jahr lang aufbewahren, um zu sehen ob er zum Kandieren anfängt und dann noch aus der Tube geht. Wenn nicht hat man ihn wahrscheinlich überhitzt.
Wie meinst Du das mit dem Wetter ?
Nicht jede Pflanze honigt bei jedem Wetter. Und das macht sich bei der zu erntenden Honigsorte bemerkbar.
Ich habe z.B. ein Bienenhaus, dort ändert sich die Honigsorte der letzten Schleuderung (hier Mitte Juli) in Abhängigkeit vom Wetter (Temperatur, Niederschlag, Luftfeuchte) sehr stark: Entweder fast reinen Lindenhonig oder aber Götterbaumhonig oder aber eine Mischung aus beiden Pflanzen plus Weißklee undf andere Wiesenblumen.
"Und man hat nie nur wirklich eine Trachtpflanze"
Das heist die Bienen suchen auch bei NP-Wert 4 Pflanzen in Übermaß noch nach anderen Quellen.
Ja. Die Völker stehen z.B. im Raps und trotzdem sitzen die Bienen auf Ahorn und Löwenzahn.
Oder letztes Jahr hier: Die Akazie (Robinie) wurde sehr stark beflogen (und roch förmlich nach Honig ), es gab auch hervorragende Waagstockzunahmen in sehr kurzer Zeit und trotzdem ist dieser Honig nach einigen Wochen fest geworden.
Die Winzer hätten ja mit dem Sortenwein keine Probleme. Was ist dann ein Lagenwein und ist es wünschenswert das auf den Honig zu übertragen ?
Hier ist eine sehr schöne Homepage über richtig guten (Lagen-)honig:
http://neuerhonig.wordpress.com/2009/12/26/der…uder-des-weins/
Ein simples und kurzes Beispiel für Lagenweine:
Es gibt Winzer, die bauen ausschließlich Riesling an. Die Trauben kommen von unterschiedlichen Lagen und werden je Lage anders ausgebaut. Das heißt für den Kunden, das die Lagenweine, obwohl alle eine Sorte, unterschiedlich schmecken.
Im Lagenwein kann man den Charakter der Umwelt und des Jahrgangs wieder finden.
Für den Honig gilt ähnliches:
Frühtracht ist nicht gleich Frühtracht. Schon eine 500m entfernte Lage kann anders schmecken, obwohl das gleiche drauf steht.
Deswegen bin ich schon dafür die Idee der Lagenhonige anzuwenden.
Grüße!
Arnd
wald&wiese.
danke für den LInk, Ich war ja schon einmal dort aber erst die richtige Verbindung schaft die nötige Aufmerksamkeit.
Zitat
Ja. Die Völker stehen z.B. im Raps und trotzdem .........: Die Akazie (Robinie) wurde sehr stark beflogen....
jetzt wundert mich nicht mehr das auch die Sortenhonige nicht einmal gleich ausschauen.
Zitat
Nicht jede Pflanze honigt bei jedem Wetter
und wie die Naturbeobachtung zeigt fallen in manchen Jahren einige Pflanzen ( örtlich begrenzt ) überhaupt aus.
und arnd
diese art von Lagenhonig kann ich auch unterschreiben. Genauso wichtig ist dann auch der Jahrgang. Ich war der irrigen Annahme dass dabei die Jahresproduktion zusammengeleert und als Wein bzw Honig einer Region verkauft wird.
Der Sinn des Sortenhonigs liegt ja mehr in einem gesammtwirtschaftlichen Bereich. So ist oder war es ja auch mit dem Waldhonig.