Hallo, ich versuche mich jetzt im 3. Jahr in der Bienenhaltung und hatte 4 starke Völker zum einwintern. Ich habe sie 2 x mit Ameisensäure behandelt und auch gut eingefüttert. Die Ameisensäure habe ich im August und September angewandt. Bis Mitte Oktober (letzte Nachschau) war auch scheinbar alles in Ordnung. Heute wollte ich noch ein mal Bienenwohl verabreichen und habe feststellen müssen, dass drei der vier Völker tot sind. Sie sitzen tot auf den Waben, z.T. in den Zellen... es sieht auf den ersten Blick aus wie ein normales lebendes Volk, nur dass sie alle tot sind. In einem einzargigen Volk sitzen sie - tot - wie eine Traube oben auf den Rähmchen drauf, in den anderen beiden Völkern zwischen den Waben...
Kann mir irgendwer weiterhelfen?? Was ist da passiert? Sie können nicht verhungert sein und an der Ameisensäure kann es wohl auch nicht liegen, weil sie danach noch "fit" waren.
Ich bin für jeden Tipp dankbar!
Danke von timibo
3 von 4 Völkern tot... Warum?
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- Offizieller Beitrag
Moin , Moin aus Hamburg ,
wieso können sie nicht verhungert sein? Die Anzeichen deuten auf verhungen. Vermutlich sind die Völker im Spätherbst Opfer einer Räuberei geworden. Die findet bei entsprechenden Wetter durchaus noch im Oktober / November statt. Was wiegen die Völker bzw. kontrollier mal bitte die Anzahl der Futterwaben.
Bitte ergänze auch Dein Profil wenigstens um Regionale Angaben. Es es zum Beispiel nicht egal, ob Du Deine Bienen in Hamburg,München oder vielleicht auch nicht in Deutschland stehen hast.Grüße aus dem Norden in den
Daniel
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Okay, ich werde nachher gleich schauen, wie viele Futterwaben da noch jeweils drin sind und melde mich abends noch mal. Mein Profil ergänze ich gleich (wohne in Bayern).
Danke!
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Hallo, ich habe eben die "toten Beuten" durchgeschaut.
Die toten Bienen selbst sehen völlig "normal" aus, d.h. es hat keiner an ihnen rumgefressen, sie nicht "verkrüppelt" o.ö.
Auf den "Windeln" sind zwar Varroamilben, aber nicht auffallend viele.
Es ist insgesamt tatsächlich nicht mehr sehr viel Futter in den Beuten, aber für ein Verhungern dürfte es noch zu viel sein, denke ich?!?! In den drei Beuten waren jeweils zwischen 5 und 7 volle Waben, ich meine damit quasi jeweils eine Seite eines Rähmchens, z.T. auch noch etwas Pollen.
Kann es etwas damit zu tun haben, dass wir hier sehr kaltes KLima haben (die letzten Nächste - 10°C) und vor ca. 2 Wochen für zwei Tage plötzlich + 13°C hatten wg. dem Fön an den Alpen, obwohl noch Schnee lag? Können die Bienen da evtl. "ausgeflogen/geschwärmt" sein?
Und noch eine Frage: das eine Volk, welches noch lebt, habe ich eben kurz auf gemacht. Es sind sehr viele Bienen drin auf 2 Zargen. Weil ich jetzt Angst habe, dass die verhungern, habe ich einen Futtereimer mit Sirup oben in einer leeren Zarge draufgestellt, da ich jetzt auf die Schnelle nicht nachschauen konnte, wieviele Futter die noch haben. Macht es sinn, jetzt bei diesem kalten Wetter das Volk richtig durchzuschauen auf Futter? Können die Bienen jetzt im Winter den Futtersirup überhaupt aufnehmen, oder soll ich den Eimer wieder raus nehmen?
Ich wäre froh um Tipps!
Vielen Dank!
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Mein Beileid timibo, das ist ja echt besch.... Ich bin ja auch blos ein Anfänger, aber sind denn die Bienen wirklich tot, oder nur in eine Kältestarre gefallen? Ich hab da schon von Fällen gelesen, wo ein tot geglaubtes Volk im Frühjahr plötzlich wieder geflogen ist. Drück dir jedenfalls die Daumen, daß nicht alles verloren ist
LG Georg
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Macht es sinn, jetzt bei diesem kalten Wetter das Volk richtig durchzuschauen auf Futter? Können die Bienen jetzt im Winter den Futtersirup überhaupt aufnehmen, oder soll ich den Eimer wieder raus nehmen?
Nee, das jetzt Füttern macht keinen Sinn, solange es mit dem Futter nicht arg knapp ist. Jetzt, bei diesen Temperaturen, verhungert auch kein Volk. Das passiert erst in einigen Wochen, wenn sie wieder deutlich in Brut gehen. Ein Futtereimer kühlt zudem zu sehr aus; besser wäre es, zu gegebener Zeit saubere, nicht kritische Futterwaben an den Bienensitz heranzuhängen. Oder, wenn man die nicht hat, Kleinstportionen angewärmt im Beutel zu reichen. Guck da mal unter der Suchfunktion unter "Zip Lock"..
Und nicht andauernd an den Völkern rumrühren, lieber Rähmchen bauen und ansonsten auf die Hände setzen.
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Kann es etwas damit zu tun haben, dass wir hier sehr kaltes KLima haben (die letzten Nächste - 10°C) und vor ca. 2 Wochen für zwei Tage plötzlich + 13°C hatten wg. dem Fön an den Alpen, obwohl noch Schnee lag? Können die Bienen da evtl. "ausgeflogen/geschwärmt" sein?
Nein, das können die Bienen ganz gut ab - wenn sonst alles i.O. ist, was bei deinen Völkern wohl nicht so war. Ferndiagnose ist schwierig. Versuch mal von den toten Bienen einen halben Joghurtbecher voll zusammen zu bekommen und schicke ihn mir. Dann kann man zumindest was Varroa uns Nosema betrifft genaueres sagen.
ZitatUnd noch eine Frage: das eine Volk, welches noch lebt, habe ich eben kurz auf gemacht. Es sind sehr viele Bienen drin auf 2 Zargen. Weil ich jetzt Angst habe, dass die verhungern, habe ich einen Futtereimer mit Sirup oben in einer leeren Zarge draufgestellt, da ich jetzt auf die Schnelle nicht nachschauen konnte, wieviele Futter die noch haben. Macht es sinn, jetzt bei diesem kalten Wetter das Volk richtig durchzuschauen auf Futter? Können die Bienen jetzt im Winter den Futtersirup überhaupt aufnehmen, oder soll ich den Eimer wieder raus nehmen?
Ich wäre froh um Tipps!
Vielen Dank!
Fast wäre mir ein "Spi... du!" entfleucht! Das war keine besonders schlaue Aktion, kann ich leider nicht anders sagen. Wenn du wirklich zuwenig gefüttert hast, kannst du jetzt nichts ändern! Du hast deinem Volk einen Klotz mit Kältemittel aufgesetzt, das Erwärmen die doch nicht. Am besten nochmal kurz aufmachen und ganz schnell den Eimer und leeren Raum weg - ganz schnelle und vorsichtig. Dann lass das Volk in Ruhe, aber sofort. Nachfüttern kannst du im März immer noch. Jetzt ist der Futterverbrauch ohnehin am Geringsten.
LG
Reiner -
Hallo timibo,
sagst Du uns noch, welches Rähmchenmaß Du hast?
DN-Maß im Warmbau? Dann könnte ein Abreißen vom Futter der Grund sein.
Wird viel Mais bei Dir angebaut und wie war Deine Pollenversorgung im Herbst?
Gruß Simon -
Hallo Timibo!
Eine Ferndiagnonse ist schwierig. Wie ist die Betriebsweise überhaupt? (Lichtbilder wären da am besten.
Es stellen sich mehrere Fragen:
1. War in der Umgebung des Bienensitzes noch Futter? (Futter auf einer Nachbarwabe ist unerheblich)
2. War es den Bienen möglich, am Wabenrand (oben und seitlich) bei Bedarf auf die nächste Futterwaben zu wechseln oder liegt die Abdeckung/Seitenwand knapp an?
3. Wie viele Bienen lagen auf dem Boden (500 oder 5000)?
4. Sind bei der Varroabehandlung viele Milben gefallen, welche AS-Behandlung wurde angewendet, hat diese auch gut gewirkt?Wenn du zu diesen Fragen Auskunft geben könntest, käme man der Ursache vielleicht näher.
Wenn im restlichen Volk wirklich zu wenig Futter vorhanden ist, dann gibt es nur eine Lösung, eine Zarge mit Futterwaben aufsetzen (solche müssten ja genügend vorhanden sein).
MfG
Honigmaul
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Ich tippe auf verhungern, aber nicht durch Futtermangel. Der Simon hat es ja schon angedeutet und deine Beschreibung passt genau. Was mich noch ein wenig verunsichert ist, dass es gleich 3 Völker erwischt hat.
Es tut einem in der Seele weh und ich hoffe du bekommst das letzte Volk gut über die Zeit. Beherzige Reiners Ratschlag und lass die Finger von dem Volk. Zu Notfütterungen im Frühjahr gibt es schon viele Beiträge hier im Forum. Um die quälende Frage zu beantworten, ob genug Futter in letzten Volk ist, würde ich zur nächsten Wärmeperiode max. das Gewicht der Beute ermitteln. Auch dazu gibt es viele Hinweise hier im Forum.
Gruß Peter -
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Hi timibo,
wenn du kannst, mach doch ein paar Fotos von den Waben und auch von den Bienen in den Waben. Wenn sie kopfüber in den Waben stecken ist das schon mal eher ein Hinweis für Verhungern.
Dann noch eine Frage, wie viel haben die Völker an Futter bekommen und wann?
Ich schließe mich Reiner in allen Belangen an, runter mit dem Futtereimer Dann drück ich mal die Daumen, dass dieses Volk im nächsten Jahr noch lebt.LG
Der Bien
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Hallo zusammen
Dieses fenomen ist mir auch mal passier so in fuenf Jahren zwei mahl da war
noch gut zwei drittel vom Futter drinn. Ich vermute die haben erst sehr spaet die
Brut beendet mussten die letzten noch waermen daher konnten sie im Stock nicht
weiterwandern und sind daher einfach verhungert .
Seitdem wir mit hohen Boeden arbeiten gabs das aber nicht mehr
Das hat den effet das sie durch die kalte Luft frueher aufhoeren .
Servus der moikaner -
Vielen Dank für die ganzen Antworten. Kurz zu den Punkten, die IHr wissen sollte:
Ich habe DN-Rähmchen im Warmbau!
Bei uns in der Umgebung gab es einzelne Maisfelder, im Wesentlichen sind hier überall Wiesen zur Heugewinnung, aber keine bewirtschafteten Felder. Raps gibt es weit und breit nicht.
Im Herbst haben die Bienen noch viel Pollen eingetragen, es ist auch jetzt noch Pollen in den Waben.Reiner, wohin soll ich die Bienen schicken? Das wäre natürlich toll. Mir ist äußerlich an ihnen nichts aufgefallen...
Ich habe versucht, Fotos von einem der betroffenen Völker einzustellen, hoffe dass es geklappt hat. Bei den anderen beiden war so ein "Bienennest aus toten Bienen" nicht vorhanden.
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[Blockierte Grafik: http://www.hilfefuertiere.de/hft_fotos/DSC_8649.jpg]Zur Anzahl der toten Bienen: man kann das natürlich schwer schätzen, aber ich würde sagen, dass es allerhöchsten 500 sind, eher 300... also viel zu wenig. Wo sind die anderen hin???
Ich denke schon, dass die Völker zumindest noch im Sommer in gutem zustand waren, ich war ganz stolz auf die gute Ernte.... Gefüttert habe ich ab ca. 1 Woche nach der 2. Honigentnahme mit Futtersirup im umgestülpten Futtereimer, so lange bis die Bienen nichts mehr abgenommen habe und die Waben voll mit Futter waren. Die Ameisensäurebehandlung habe ich mit 85% Säure mit einem Taunus Apidea Verdunster gemacht.
Von der "Enge" her können die Biene sowohl seitlich um die Rähmchen herum auf eine andere Wabe wechseln, als auch oben drüber zwischen den Zargen bzw. unter dem Deckel.
Es sind schon einige Waben da, wo in der Mitte alles leer ist aber ganz außen noch Reste mit verdeckeltem Honig, also bis dahin hätten sie doch auf jeden Fall noch kommen müssen.Vielen Dank!
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... und hier noch 2 Fotos vom Standort der Bienen....
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