Im heutigen DBJ ein schöner Artikel von John Kefuss höchstpersönlich (aus einem anderen Magazin), über seine Varroa-WM.
Er schreibt unter anderem darüber, daß tolerante Bienen aus einer Region aufgrund der unterschiedlichen Betriebsweisen woanders nicht unbedingt tolerant sind, und daß sie tw. zwischenzeitlich Probleme hatten, genug Milben aufzutreiben, um den Varroadruck aufrechtzuerhalten.
Bei der Varroa-WM gingen 55 Milbensucher aus aller Welt an den Start, und konnten sich bei 600 Völkern auf insgesamt 6000qkm soviel Zeit lassen, wie sie wollten.
Ergebnis: Zusammen brauchten sie 100 Stunden, um insgesamt 109 Milben zu finden.
Preisgeld war 1€-Cent pro Milbe, und man hatte sicherheitshalber 100 davon bereitgestellt., das Budget wurde also um 9% überzogen.
Direkt nach diesem Artikel kommt ein Kommentar von Büchler (der mit 12 Milben den dritten Platz belegte), wie toll das doch alles ist, ABER leider, leider ist das keinesfalls in D machbar.
Erstens erlaubt Kefuss uneinheitliche Bestände mit schwachen und starken Völkern nebeneinander (wie kann er nur....), und noch schlimmer, er "hat tw. ein buntes Rassengemisch in den Kisten als Ausdruck einer genetischen Vielfalt über natürliche Rassengrenzen hinweg" (Herr Büchler, wie kam nochmal die Carnica nach D?).
Außerdem bemängelt er, daß viele von Johns Völkern ohne Schutzkleidung nicht zu bearbeiten seien, und das natürlich in D gar nicht geht...
Bemerkenswert ist allerdings von einem Institutler der Satz: "wir müssen uns trennen von einer regelmäßigen und undifferenzierten Behandlung aller Völker. Völker, die nur durch Medikamente überleben können, gehören aufgelöst oder umgeweiselt."
Ach? Auf einmal?
Mir zeigt der Artikel, daß ich mit meinen Gedanken und der Vorgehensweise gar nicht so falsch liege - maximale Genvielfalt, dann Anpassung an die lokalen Verhältnisse, und auch "uneinheitliche" Völker zulassen - die Schwachen haben oft andere Qualitäten, die den Starken abgehen mögen.
Auf jeden Fall interessant, sowas mal im DBJ zu lesen (man achte auf die Feinheiten im Sprachgebrauch von Kefuss und Büchler ).