ZitatAlles anzeigenRudi, ,
viele Wege führen nach Rom... was für den einen nicht funzt, klappt bei einem anderen perfekt für seine Bedürfnisse - das ist nicht bloß bei den Bienen, sondern bei allen Tierzüchtern so (und auch bei den Pflanzenzüchtern :-D).
Ich betone doch nicht umsonst immer wieder, daß die lokale Anpassung das wichtigste ist - es ist sonst etwas sehr viel von den Bienen verlangt, mit ganz anderen Bedingungen als an ihrem Herkunftsort UND den jeweiligen Milbenvarianten klarzukommen.
(und ich hab dieses Frühjahr entsprechend gehandelt - die zugekauften Bienen waren keine KS von sonstwoher, sondern überwinterte Völker aus einem Umkreis von 15km).
Und nach wie vor: auf Naturbau per Schwarm ist sowieso fast alles anders als auf MWs - deine Christbeute sollte da wertvolle Hinweise liefern können.Warum erwarten Imker überhaupt nahezu verlustfreie Überwinterungen?
Das gibt es in freier Wildbahn auch nur extrem selten - also hat es nicht viel mit dem Können des Imkers zu tun....sondern viel, viel mehr mit den grundsätzlichen Umweltbedingungen.
Denk an dein Bild von dem 11-W-Schwarm, der aus Not frei am Ast gebaut hat und dann jämmerlich endete - mit passender Behausung hätte das was werden könnenIch bin nach wie vor der Meinung, daß nur Schwärme die Kraft/das Potential haben, neue Variationen von allem (Verhaltensweisen/Reaktionen) ins Gesamtbild einzubringen, die dem Überleben förderlich sind, weil Imker ganz andere Prioritäten als die Bienen haben, und deshalb meist kontraproduktiv wirken, auch mit besten Absichten.
Wenn mir jemand erzählt, daß seine Lieblingskönigin jetzt schon im 4. Jahr ohne auch nur den Ansatz von Schwarmzellen fröhlich vor sich hin legt, kriege ich Gänsehaut und hoffe ausnahmsweise mal, daß er seine Drohnen schneidet - so eine Genetik will ich ganz bestimmt nicht.
Ich denke, daß Imker davon wegkommen müssen, zu bestimmen, was ihrer Meinung nach "gut für die Bienen ist", und jeder Winterverlust einer zuviel ist - das ist nirgendwo in der Natur so.
(meine Gartenvögelchen können alle in Gefangenschaft locker 5 bis 10 Jahre alt werden - in meinem Garten werden sie selten auch nur 3 Sommer alt, meist ist nach 2 Ende).
Sollten wir da vielleicht nicht etwas weniger anspruchsvoll werden?Einschub: es gibt in freier Wildbahn keine Völker, die wie angenagelt in ihrer Wohnung an ihrem Standort bleiben, und eine Höhle wirklich am Stück über 10 oder 20 Jahre besetzen - spätestens nach einer Nachschwarm-Orgie ist erst mal Pause und dann sind die Wachsmotten und andere Destruenten dran.
Wo man im Sommer Bienen fliegen sieht, heißt das keineswegs, daß das Volk des letzten Jahres den Winter überlebt hat - wahrscheinlicher ist ab dem 2. Jahr eher ein neuer Schwarm eingezogen.Und ich sage nicht, wir sollen die Milben einfach machen lassen, sondern den Bienen eine Chance geben, ihre Strategien mal ein paar Jahre ungestört durchzuziehen - überleben werden nur die, die erfolgreich sind....
(ja, jetzt werden wieder alle quieken - aber wollt ihr wirklich an nichts anderes mehr denken als an Milben und euren Ertrag?)
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