Da ist mir aber ein Schnitzer unterlaufen. Es muß also heißen, daß Milben wie Insekten aufgrund ihres Körperaufbaus gleichermaßen anfällig für sie schädliche Enzyme sind.
Diese Einschätzung entnehme ich der biologischen Literatur und der Einsicht eines Schädlingbekämpfers, der eine Sammlung alternativer Vorgehensweisen, insbesondere der Vorbeugung angelegt hat (auf Englisch): http://www.stephentvedten.com
Das Protein dass Milben schadet und Bienen nicht sucht übrigens ein bekannter Impfstoffentwickler. Das Bekanntwerden des Projektes stieß nicht gerade auf einhellige Gegenliebe bei uns Imkern.
Und das soll auch keine Gegenliebe finden, ist doch die Proteinbastelei das Feld der Gentechnik - auf die alles Lebendige gern verzichten kann.
Außerdem sind Lebewesen selbst in der Lage, Enzyme zu bilden. So auch im Bienenstock über die Fermentation des Bienenbrotes durch Hefen, Bakterien und Pilzen. Solange das Pollenkorn als Substrat geeignet ist und die Mikroben ungestört arbeiten können.
Wenn das Pollenkorn bereits als Substrat nicht taugt, vielleicht weil es von den Inhaltsstoffen her selbst nicht genügend aufgebaut werden konnte aus dem Erdsubstrat oder weil es gentechnisch verändert wurde oder aber mit Fungiziden belastet ist - oder aber aus einer Mischung aus allen dreien - dann ist es als Substrat für die Produktion von Enzymen ungeeignet. Die Mikroben können gar nicht diese Enzyme produzieren.
Oder die Arbeit der Mikroben wird gehemmt. Durch veränderte pH-Werte, dem gesamten Stockklima wie Feuchtigkeit, Temperatur usw. usf.
Auch das ist möglich.
Insbesondere bezüglich des Propolis tauchen hier weitere Indizien auf:
http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&aid=691000
Hier wird von einer Korrelation berichtet, und zwar, daß das Enzym/die Enzymgruppe Phenoloxidase / Tyrosinase bei immunschwachen Völkern fehlte. Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tyrosinase
http://www.biophysik.uni-mainz.de/196_DEU_HTML.php
Propolis enthält zumindest einige Phenole - siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/P…Inhaltsstoffe_in_Propolis
- Zimtsäure
- Cumarsäure
- Kaffeesäure
- Ferulasäure
- Isoferulasäure
...so daß anzunehmen ist, daß entsprechende, Phenol oxidierende Enzyme besonders auf das Propolis zugeschnitten ist. Daher auch die Braunfärbung des Propolis.
Hier wäre also schonmal zumindest ein Enzym, auf daß sich solche Impfstoffhersteller stürzen könnten. Sie können dann ja später eine Lösung präsentieren.
Ich sehe es eher so, daß die Mikroben im Bienenstock größtenteils vorhanden sind, Aspergillus niger allen voran, weswegen sich mir die Frage stellt, warum sie nicht dazu kommen, ihre Arbeit regelrecht durchzuführen?
Der Schlüssel liegt in der Nahrung, der entweder essentielle Bestandteile fehlen, und/oder mit Stoffen versetzt sind, welche die Arbeit der Mikroben hemmen.
So betrachtet, öffnet sich eine ganze Büchse der Pandora von Erkenntnissen, die einen viel größeren Problemkreis in Umrissen erkennen lassen. Und zwar scheint der Ursprung allen Lebens im Boden und damit die Gesamtmenge der Photosynthese nicht mehr im ausreichenden Maße im Kreis zu laufen. Sprich: Das Leben an sich hat ein Problem. Ein paar Enzyme aus der Retorte bringen es da nicht.
Ich bin mir sicher, daß sich die Bienen kurzfristig mit einer vollwertigen Ernährung retten lassen. Langfristig gesehen, müssen wir als Menschheit uns selbst den Ast bewahren, auf dem wir mit den Bienen im Arm sitzen.
Viele Grüße
Bernhard