Hallo Zusammen!
Ich wüsste gern ob Folgendes stimmt oder ob es ins Reich der Legenden gehört:
Mir wurde erzählt, die "industriellen Honigabfüller" filtern den Honig unter hohem Druck, dadurch schlüge man mehrere Fliegen mit einer Klappe:
- es würden die Zuckermoleküle zerstört und der Honig bleibt feinkristallin
- er wird dabei unweigerlich erhitzt und bleibt flüssig (kalt geschleudert stimmt also noch)
- unerwünschte Pollen werden entfernt
Ist jemand da, der mich aufklären kann?
Vielen Dank, und beste Grüße!
Jule
Druckfiltration: Ammenmärchen oder Wahrheit?
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So wie dir das berichtet wurde, habe ich das auch gehört.
Auf einem Vortrag, müsste 2005 gewesen sein, habe ich ausserdem erfahren, dass der Honig kurzzeitig - vor der Filtration - auf bis zu 80°C erhitzt wird. Durch das kurze Erhitzen bleibt wohl der HMF-Wert auf einem normalen Niveau.Grüße!
Arnd -
Ich denke das es so ist, denn mein Honig kristallisiert und da kann ich machen was ich will, nur erwärme ich meinen Honig nicht und rühre ihn dann und habe fast nur cremigen Honig im Angebot. Den mögen meine Kunden und nicht den aus dem Laden.
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Das hat mit dem Filtern nix zu tun, wohl aber mit dem flüssigmachen:
Neulich habe ich (von einem Berufsimker) gehört, dass man im industriellen Betrieb Honig bis auf 150 Grad erwärmt und ihn dann binnen Sekunden wieder runterkühlt! Die HMF-Werte seien dann besser als vom Hobbyimker, der seinen Eimer bei 35 Grad über 3 Tage lang liebevoll auftaut....
na toll! Immer noch "kalt geschleudert"...
Gruß Jule
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Hallo Zusammen!
Ich wüsste gern ob Folgendes stimmt oder ob es ins Reich der Legenden gehört:
Mir wurde erzählt, die "industriellen Honigabfüller" filtern den Honig unter hohem Druck, dadurch schlüge man mehrere Fliegen mit einer Klappe:
- es würden die Zuckermoleküle zerstört und der Honig bleibt feinkristallin
- er wird dabei unweigerlich erhitzt und bleibt flüssig (kalt geschleudert stimmt also noch)
- unerwünschte Pollen werden entfernt
Ist jemand da, der mich aufklären kann?
Vielen Dank, und beste Grüße!
Jule
Gleiches habe ich auch auf einem Vortrag im Januar erfahren. Stimmt also, würde ich sagen. -
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Stimmt im Großen und Ganzen.
Die Kristallisation wird jedoch in der Hauptsache durch die Pollenentfernung verhindert. Kristallisation braucht sogenannte Kristallisationskeime, wo die in Form der Pollen fehlen kristalliert der Honig viel langsamer.
Die Erhitzung ist kein nebeneffekt sondern wird gezielt durchgeführt, um die Filterung zu erleichtern. Dabei wird auch die Kristallstruktur verändert, was wiederum zu weniger Kristallisationskeimen und damit weniger Kristallisation führt.
Das Endprodukt kommt dann als "flotte Biene" oder unter anderen Namen in Flaschen auf den Markt.
Ein Naturprodukt ist das meiner Meinung nach nicht mehr. -
Hier kann Imker sich solche Vakuumpumpen kaufen.
http://duoline.pfeiffer-vacuum.de/
Der
DrohnDer Honig wird bei Unterdruck filtriert, dadurch wird er flüssig bei Temperaturen die keine Veränderung des HMF zu lassen.
Die sogenannte Druckfiltration ist eher eine Vakuumfiltration.Kein großer Abfüller wird seine Großgebinde erwärmen wie ein Imkerlein, er wird sie nur erwärmen um den Honig aus den Fässern zu bekommen.
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... Dabei wird auch die Kristallstruktur verändert, was wiederum zu weniger Kristallisationskeimen und damit weniger Kristallisation führt. ...
kleine Korrektur: Wo man schon eine Kristallstruktur hat, braucht man keine Kristallisationskeime mehr, die Kristalle wachsen dann zügig von selbst weiter.
Durch das Erhitzen soll nicht die Kristallstruktur verändert werden, Ziel ist die komplette Zerstörung alles Kristallinen
Zusammen mit der Feinfiltration erhält man eine "sterile" Lösung, in der sich nicht so einfach von selbst Kristallisationskeime bilden können. (mehr über Keimbildung)Schönen Gruß
Klaus -
Zusammen mit der Feinfiltration erhält man eine "sterile" Lösung, in der sich nicht so einfach von selbst Kristallisationskeime bilden können. (mehr über Keimbildung)Der umgekehrte Weg funktioniert auch:
Rührt man in ein Glas flüssigen Langnese-Honig einen Teelöffel kristallisierten Honig, so kristallisiert nach einigen Tagen der gesamte Glasinhalt.
Hab ich jedenfalls vor Jahren schon mal mit Erfolg ausprobiert.
Mit freundlichen Grüßen
Rubikon -
Rührt man in ein Glas flüssigen Langnese-Honig einen Teelöffel kristallisierten Honig, so kristallisiert nach einigen Tagen der gesamte Glasinhalt.
Hab ich jedenfalls vor Jahren schon mal mit Erfolg ausprobiert.
Genau, dadurch bringst Du eine Menge Kristallisationskeime in die übersättigte Lösung und dann geht es ganz schnell. Das nutzt man ja auch beim Animpfen von Honig im Eimer aus. Der Zucker will kristallisieren, sobald die richtigen Keime da sind gehts los!
Gruß
Klaus -
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