Hallo,
in dem Artikel geht es nicht um Veränderung der Gene sondern nur um Veränderung der Gen-Aktivitäten. Damit ist gemeint, dass die Auslesung der Erbinformation, also fertig vorhandener DNS, verändert wird. Das kann innerhalb von Minuten erfolgen. Damit wird aber keine Erbinformation erzeugt, die zur Resistenz gegen die Varroa befähigt. Diese muss durch einen Mutations-Auslese-Prozess, in dem sich Biene und Varroa aneinander anpassen, erst herausgebildet werden. Und das geht nicht innerhalb von Minuten.
Gruß Ralph
Tautz mal wieder....*Daumen hoch*
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Diese muss durch einen Mutations-Auslese-Prozess, in dem sich Biene und Varroa aneinander anpassen, erst herausgebildet werden. Und das geht nicht innerhalb von Minuten.
Gruß RalphRichtig.
Aber solange wir behandeln (müssen), wird sich diese Auslese verlangsamen, verzögern, ja unmöglich gemacht. Denn es überleben UND vermehren sich wegen der Behandlung auch die nicht-toleranten Völker. Und trotzdem geht die Hexenjagd auf die Nichtbehandler weiter! -
Hallo Luxnigra,
es gibt hier keine Hexenjagd. Du solltest aber schon mal abwägen wer wen bedroht. Derjenige, welcher seine Bienen behandelt und die Resistenzversuche genetisch unterläuft oder der, welcher mit hartnäckigen Versuchen eine Resistenz zu selektieren ohne zu bedenken, dass dies weltweit gemacht werden müsste. Und durch Zusammenbrüche die Nachbarn schädigt. Ja, selbst nicht einmal die Möglichkeit hat seine Erfolge zu konservieren.
Gruß
Remstalimker -
Mutations-Auslese-Prozess, Genetik, ja klar spielt diese Faktoren die erste Geige.
Aber wenn ich mir so meine Gedanken mache:
Halten wir nicht unsere Immen für weniger lernfähig sprich "dümmer"(laut menschlichem Begriff), als sie es in Wirklichkeit sind ???
Immerhin wurde bei Ihnen erstmals der Zahlbegriff nachgewiesen.
Sie können bis vier zählen. (>Projekt der Unis von Würzburg und Canberra)
Ich vertraue auch (nicht nur) der Lernfähigkeit dieses Insekts, in jeder Milbe einen
Fremdkörper zu erkennen, der schleunigst durch ausgeprägtes rein erlerntes, nicht genetisch vererbtes-Putzverhalten in Schach gehalten wird.
Feuer frei _
Duck und weg, Norbert -
...Resistenz zu selektieren ohne zu bedenken, dass dies weltweit gemacht werden müsste. ...
Da fällt mir ein, dass ich im letzten "Buckfastimker" ein Artikel von G. Bast zu seiner Türkeireise gelesen habe. Er erwähnt nomadische Bienenhalter, die noch nie behandelt oder eingefüttert haben ("seit hundert Jahren") obwohl eindeutig Varroa in den Völkern zu sehen war... -
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Welche Biene halten diese Nomaden?
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@lux,
da musst du den 2ten Teil des Berichtes abwarten, da er dies da erst erwähnt.
Grundsätzlich lässt sich aber schon jetzt sagen, dass sich regionale Verhältnisse nicht einfach in eine andere übertragen lassen.(siehe Primorski)
Die ursprünglichen, noch nicht züchterisch bearbeiteten "Rassen", helfen aber den genetischen Pool zu erweitern bzw. zu bereichern.Kleiner Nachtrag: Was nicht heißen soll, dass jetzt Hinz und Hunz willkürlich Bienen auf gut dünken importieren soll und wild durcheinander kreuzen. Das kann ordentlich nach hinten losgehen.
beehead
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Da geb ich dir recht!
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Bei Primorsky, und allen anderen toleranten Herkünften, wird immer die den dortigen Verhältnissen entsprechende Betriebsweise vernachlässigt. Meiner Meinung nach einer der Hauptgründe, warum die Toleranz dann hier nicht funktionniert. Wir müssten somit auch die Betriebsweisen mit übernehmen. Die würden uns aber zum Nachteil gereichen. Bei anderen Krankheiten stellte die Umstellung der Betriebsweise einen Vorteil dar: Als man auf grosse, dem Aussenklima ausgesetzten Magazinbeuten umstellte, war die Nosema plötzlich kein Thema mehr. Auch der Innenmilbe wurde man mit grossen, brutfreudigen Völkern Herr. Von der regelmässigen Bauerneuerung gar nicht zu sprechen. Dass das Handling der Bienen eine grosse Rolle spielt, kann ich aus erster Hand bestätigen: Diejenigen Dunklen Völker, welche ich oft öffne und nachschaue, weisen Kalkbrut auf, die wo ich in Ruhe lasse, nicht. Die Dunkle ist eben empfindlicher auf Kalkbrut, aber mit angepasster Betriebsweise kein Problem. So wird es auch eines Tages mit der Varroa sein!
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Diejenigen Dunklen Völker, welche ich oft öffne und nachschaue, weisen Kalkbrut auf, die wo ich in Ruhe lasse, nicht. Die Dunkle ist eben empfindlicher auf Kalkbrut, aber mit angepasster Betriebsweise kein Problem. So wird es auch eines Tages mit der Varroa sein!
Hmm, da würde ich mal eine andere Herkunft testen. Die Unempfindlichkeit gegen Kalkbrut lässt sich züchterisch relativ gut bearbeiten.
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Wie Lothar schon des öfteren schrieb: Hätte man der Zucht und Auslese der Dunklen soviel Bedeutung beigemessen wie anderen Rassen, hätte man heute eine gut durchgezüchtete und tolle Biene. Wir stehen leider erst am Anfang.
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Zitat
So wird es auch eines Tages mit der Varroa sein!
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Du darfst nicht vergessen, dass die Tracheenmilbe ist seit der Verdrängung durch die Carnica kein Problem mehr. Du behandelst das Thema einseitig. Jetzt hast du geradmal 6 Wochen die Schwarze und schon schwingst du dich zum Heilsbringer auf.
Gruß
Remstalimker -
Remsi, ich glaube, du hast mich falsch verstanden: Nicht durch die Dunkle werde ich der Varroa Herr, sondern durch eine angepasste Betriebsweise. Dabei spîelt die Bienenrasse eine untergeordnete Rolle. Ich wollte nur anhand der Probleme mit den Dunklen verdeutlichen, dass bei der Bekämpfung der Krankheiten heutzutage die Betriebsweise zu sehr ausser acht gelassen wird.
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Das kann sein aber was auch auseracht gelassen wird sind die Folgen von PSM
Kann es vielleicht auch sein, dass die Primorsky-Biene hier nur desshalb nicht funktioniert, weil wir eine deutlich höhere Gesammtbelastung durch PSM haben?
Wenn schon Imidacloprid in homeopatischen Dosen zu Nosema Cerane führt?
Und das Zeug zu allem noch eine Halbwertsezeit von bis zu 1500 Tage im Boden hat?
Nur mal so in den Raum gestellt
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