Hallo Bienenfreunde,
ich habe dieses Jahr mit dem Imkern angefangen und mir eine Zander-Beute mit 3 Zargen sowie die gängige Grundausrüstung besorgt. Spontan half mir daraufhin ein Imker aus der Gegend, indem er mich kurzerhand mit einem Ableger ausstattete. Diesen habe ich wenige Tage nach der Sonnenwende gegen Ende Juni eingeschlagen und freie mich seither dem Treiben in meinem Garten und den guten Fortschritten, die die Bienen beim Wabenbau gemacht haben, denn innerhalb von ca. 10 Tagen waren alle 6 dazugehängten Mittelwände ausgebaut und wurden eifrig mit Nektar befüllt
Vor zwei Wochen habe ich dann eine Kurzbehandlung mit Ameisensäure von oben gemacht, um etwas zu entlasten und den Varroa-Befall beurteilen zu können. Zwei Tage später kam ich vorbei, um die Leerzarge abzunehmen und die Behandlung abzuschließen.
Der Schock war groß War der Bien seit Anfang an sehr ruhig auf den Waben gesessen, wuselte jetzt alles unruhig umher. Schon als ich den Deckel hob, hörte sich alles ganz ungewohnt laut und hektisch an. Einzelne Außendienstmitarbeiter wollten nichtmehr in die Beute zurück und hatten sich über Nacht vor dem Flugloch verklammert Ich fragte einen Imker und der bestätigte mir, dass das natürlich normal sei und die Bienen etwas gereizt auf die Säure reagieren.
Ich habe mir die letzten Tage und Wochen viele Gedanken zu dem Thema gemacht, und bin zu der Entscheidung gelangt, meinen Bienen dieses Prozedere in Zukunft zu ersparen. Diesen Herbst wird noch nach normalen Magazin-Methoden eingewintert und mit Oxalsäure behandelt, aber im Frühjahr wird in eine Warré-Beute umgezogen. Um dem Bien seine Freiheit zu lassen, werde ich keine Anfangsstreifen verwenden.
Ich werde die Warré-Beute diesen Winter nach der Bauanleitung von Bernhard bauen und diese dann an den selben Platz stellen, an dem jetzt mein Einzarger steht. Eine zweite Schwarmlockbeute wird in unmittelbarer Nähe aufgestellt. Ich hoffe nächstes Jahr auf Schwärme, die ich dann entsprechend auch in Warré-Beuten einlaufen lasse.
Ich habe zwar mittlerweile einiges über das Imkern nach Warré gelesen und hoffe, dadurch die meisten Fehler zu vermeiden. Jetzt würde ich aber sehr gerne noch eure Meinung hören, außerdem habt ihr sicher noch den ein oder anderen guten Ratschlag auf Lager.
Wenn sich jemand aus der Nähe meiner annehmen will und mir mal seine nach Warré gehaltenen Bienen zeigen will, wäre ich wirklich sehr dankbar. Ich wohne jeweils zeitweise in 78628 und 93049. Natürlich frage ich auch nochmal bei den Imkervereinen nach, ob dort jemand bekannt ist, der nach Warré imkert.
Grüße, Teila
PS: Man könnte ja die komplette Zarge in einen Schwarmkäfig abkehren, nachdem man die Königin rausgeangelt hat. Andererseits könnte man aber auch einen Freiluftschwarm aus 100% der Zarge und mit der alten Kö machen. Die Bienen, die nicht wollen, fliegen ja in die Warré-Beute, die ja schon am Ursprungsplatz aufgebaut ist Funktioniert das, wenn das Volk noch nicht in Schwarmstimmung ist? Das wäre irgendwie eine viel freiere Methode als mit der Schwarmkiste....