- Offizieller Beitrag
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Hallo Zusammen,
ich finde die grossen Waben auch schön und hatte eine Saisson 5 geschiedete Dadantvölker neben meinen DN1 Segebergern laufen. Hat mich aber nicht überzeugt, da ich keinen grossen Unterschied in Volksentwicklung und Schwarmtrieb sehen konnte. Natürlich bin ich mir klar darüber, dass mir da noch viel Erfahrung fehlt und ich sicher nicht das ganze Potential ausgeschöpft hatte.
Meine Segeberger führe ich mit einem Brutraum und hohen Boden für den Drohnenbau und komme damit wunderbar klar. Sicher, es erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit, allerdings muss man die wohl auch für`s optimale Schieden von Dadant/DN 1.5 aufbringen? Und ich schätze wirklich, nur mit einem Wabenmass imkern zu müssen.
Kurze Zusammenfassung meiner Betriebsweise seit ich vor 3 Jahren auf einen Brutraum DN umgestellt habe: Ich überwintere meistens 2-Zargig DN und mache im April kurz vor der Kirschblüte (der erste grössere Nektareintrag hier) einen grossen Eingriff, bei dem ich das Brutnest unter das Absperrgitter setze. Verpollte Waben mit wenig Brut kommen als Pollenbretter vorne ans Flugloch oder werden über dem ASG im Honigraum geparkt und kurz darauf ausgeschieden. Wenn unten kein Platz für Futterwaben mehr ist, lasse ich sie über dem ASG und markiere sie, damit daraus kein Honig geerntet wird. Je nach Platzbedarf der Königin lasse ich 1-2 Pollenwaben vorn am Flugloch. Die weiteren Arbeiten am Brutraum beschränken sich auf die gelegentliche Entnahme von Pollenwaben, dann kann eine Mittelwand an das Brutnest gehängt werden. Drohnen schneide ich nur bei Stechervölkern oder wenn ich viel Varroa früh im Jahr sehe. Bei sehr starken Völkern entnehme ich gelegentlich einzelne Brutwaben, um die Entwicklung zu dämpfen. Diese Betriebsweise ergibt ein sehr kompaktes Brutnest (ohne Schieden`) auf 6-10 Brutwaben. Im Sommer bleibt ein Honigraum mit ausgeschleuderten Waben auf den Völkern und sie werden aufgefüttert. Vielleicht macht das klar, warum ich keinen Vorteil in grösseren Waben sehen kann, der den Vorteil des einheitlichen Wabenmasses wettmachen würde.
Viele Grüsse,
Jan
Noch etwas zur Schwarmstimmung: Da hier jedes Jahr viel Raps blüht, kommen auch belegstellenbegattete `schwarmträge` Buckfastvölker fast immer in Schwarmstimmung. Wenn sich diese nicht überwinden lässt durch zweimaliges Zellenbrechen und die Königin nicht mehr gut legt, verstelle ich die gesamte Brutzarge und belasse nur eine Schwarmzelle im Trachtvolk. Der Brutraum wird neben das Trachtvolk auf neuen Boden gestellt und bekommt einen neuen Honigraum. Um die Schwarmzellen muss man sich bei Flugwetter nicht kümmern, die werden nach Verlust der Flugbienen ausgebissen. Das Volk erstarkt meist sehr schnell wieder und kann mit dem Ursprungsvolk rückvereinigt werden, falls die Begattung nicht klappt oder die Bienenmasse zu gering für eine erwartete Tracht wird. Die Jungkönigin kann sofort anfangen zu stiften, ohne, dass man ihr gleich einen neuen 1.5DN Brutraum geben muss. Es entstehen auf diese Art viele neue Ableger, in denen sich die Qualität der Jungköniginnen einschätzen lässt und die sich dann im Herbst wieder leicht vereinigen lassen, so man denn nicht vermehren will.
Gerade in der Schwarmzeit möchte ich diese Flexibilität mit einem Wabenmass nicht missen.
Danke Jan für diese Beschreibung.
Im lfd. Jahr habe ich bei einem schwächeren Volk DNM1 als BR ausprobiert - sehr angenehm, wenig Arbeit, keine Schwarmstimmung trotz alter Kö' (2. Vollsaison).
Nur zum Verständnis: Beim Verstellen des BR in der Schwarmzeit gibst Du einen kpl. BR mit MW, LW und der BW mit Schwarmzelle als neuen BR für das Altvolk - habe ich das so richtig verstanden ?
Rainer
Moin Rainer,
es entsteht sowieso ziemliche Verwirrung bei den Bienen, wenn Ihnen plötzlich Königin und Brut weggenommen wird. Wenn man dann noch einen neuen Raum mit neuen Waben gibt kann es sein, dass sie sich gar nicht mehr zu Hause fühlen und die alte Königin suchen und finden, wenn diese daneben steht (Flugloch verdrehen bei dieser hilft auch).
Da ich sowieso immer reichlich Honigräume gebe, lasse ich ihnen also einfach einen halbleeren Honigraum mit eventuell der 1. Pollenwabe aus dem alten Honigraum vorne und klemme die Weiselzelle zwischen die Oberträger. Ich hab nicht alles ausprobiert aber denke, der sollte mindestens schon eine Woche auf dem Volk stehen, damit sie sich dran gewöhnt haben. Wenn dann die Jungkönigin legt, kann man die Honigwaben über das ASG hängen und den Brutraum behandeln, wie man es auch sonst tun würde. Mittelwände werden natürlich nur bei Tracht ausgebaut, also im Zweifelsfall lieber mindestens 4 ausgebaute Waben geben, damit auch Platz zum Legen da ist.
Man hat dann ein noch für 2-3 Wochen sehr starkes Volk, das nach ein paar Tagen der Verwirrung auch wieder sehr gut sammelt, spätestens, wenn die neue Königin geschlüpft ist legen sie richtig los. Nach etwa 4 Wochen sollte auch das Volk mit der Altkönigin wieder trachtbereit sein.
Bei dem Verfahren spart man sich einen längeren Brutknick aufgrund Schwarmstimmung bei der Altkönigin und hat im Idealfall 2 Trachtvölker für Spättrachten.
Gruss, Jan
Hallo Jan
was du über den Brutraum in 1,0DNM Segeberger schreibst kann ich bestätigen. Habe dieses Jahr auch ein Volk so geführt und der Ertrag war geringfügig weniger als bei den normalen Völkern auf 1,5DNM. Bei sehr reichlicher Tracht wird aber hier ein deutlicher Unterschied erkennbar. Vergangenes Jahr war eher ein weniger durchschnittliches Jahr. Als geringen Nachteil empfinde ich, das es bei dem 1,0 DNM BR kein Futter mehr über der Brut gibt und oft auch ein virituelles Brutnest errichtet wird. Man erkennt im ersten HR das dort viele Zellen lehr sind und für die Bestiftung vorgesehen sind, auch ist da viel Pollen zu finden. So extrem ist es bei den 1,5 DNM Bruträumen nicht.
Hallo Drobi,
warum denkst Du denn, dass der Unterschied bei starker Tracht grösser wäre, war die Entwicklung mit DN1 langsamer als bei 1.5?
Die Polleneinlagerung in den Honigwaben war bei mir bisher eigentlich kein Problem, immer nur ein paar Zellen pro Wabe im 1.HR.
Und ich dachte, dem `virtuellen Brutnest` im HR wird eine dämpfende Wirkung auf die Schwarmstimmung nachgesagt, oder ist das schon wieder überholt?
Gruss, Jan
...dem `virtuellen Brutnest` im HR wird eine dämpfende Wirkung auf die Schwarmstimmung nachgesagt, oder ist das schon wieder überholt?
Gruss, Jan
So konnte ich es beobachten, wenn das BN eng aber nicht zu eng ist - sei es in DNM 1 oder in 1,5 mit Schied. Neben den anderen Effekten wie optimaler Legegang der Kö', Wärmehaltung mit kurzer Brutzeit und Honiglagerung im HR ist der Schwarmtrieb gedämpft und früh erkennbar.
Die Pollenablagerung im 1. HR sind dagegen eine Kleinigkeit; das geht in den Schmelzer...
Rainer
Die Pollenablagerung im 1. HR sind dagegen eine Kleinigkeit; das geht in den Schmelzer..
warum- ideal als "2.BR" zur Überwinterung -und erster in der nächsten Saison. Er sollte nur nicht ohne Bienen gelagert werden. Sollte es Flachzarge oder Halbzarge sein, im Frühjahr untersetzen und je nach Zustand(auch des Brutraums) nach Leerung einschmelzen oder 1.HR wieder aufsetzen. Das virtuelle Brutnest ist willkommen.
Nach dem Pollenmangel im letzten Frühjahr und den bekannten Wachsproblemen schmelze ich nur schwarze Waben und Murksbau ein. Mangels Pergaverwertung gehen nur komplette Pollenbretter in den Schmelzer, wenn sie nicht zeitnah in Ableger gehen. Durch Ableger-&Völkerverkauf werden ehe Waben ausgeschleust, das viel über MW und Anfangsstreifen neu gebaut werden muß.
Hallo Jan
Einfach deshalb weil in den 1,5 DNM BR, wenn alles passt mehr Flugbienen sind. Das ist aber nicht immer so, wenn schwächere Völker in der Brutentwicklung nachhängen, ist da wenig Unterschied.
Hallo. Also ich habe dieses Jahr auch 2 Völker auf DNM 1,5 getestet. Bei einem der beiden hatte ich das Problem das einmal hinter dem Schied Wildbau errichtet wurde. Bei dem anderen Volk wurde trotz Brutnest eng halten und Platz im Honigraum einmal bei starker Tracht der Honig im Brutraum abgelagert. Allerdings habe ich das Problem das in meine Schleuder nur DNM passt. Als großen Vorteil sehe ich das man nur einen Brutraum hat den man schnell durchgeschaut hat, als Nachteil würde ich sehen das man nicht so flexibel ist wie mit nur einem einheitlichen Rämchenmaß.
Segeberger Styropor im Warmbau: Starke Neigung hinter dem Schied zu bauen, wahrscheinlich wegen der hohen Warmhaltigkeit. Gegenmaßnahmen:
Brutnest an die Rückseite, Leerraum fluglochnah
oder
Kaltbau, Leerraum fluglochnah.
Die Maßnahmen müssen vor Beginn des Bautriebs getroffen werden. Klappt meistens, nicht immer. Wenn's nicht klappt, helfen Blindwaben.
Gruß Ralph
Danke Ralph, das habe ich mir gleich für die Umstellung in 2018 von 1,0 auf 1,5 vorgemerkt.
Ich möchte nach Hinweisen von beaglebiene umstellen und kann dann gleich die richtige Richtung vorgeben.
Hoffentlich halten sich die Mädels an imkerliche Vorgaben
Neigung hinterm Schied zu bauen...Gegenmaßnahmen: ...Leerraum fluglochnah...
Wenn's nicht klappt, helfen Blindwaben.
Meine Imkerfreundin beklagte ebenfalls Wildbau im LeerRaum nach ihrer Umstellung von 1,0 auf 1,5 Zander. Im Kaltbau wurde sowohl der Brutraum, wie auch der Leerraum vom mittigem Flugloch erfaßt. Statt im HoR wurde im Wildbau des Leerraums Honig eingelagert.
Das zuerst hinter das Schied gestopfte Zeitungsknüllpapier (Thermoschied?) fingen die Bienen an zu zernagen. Da hängte sie LeerRä. in den Leerraum (in Ermangelung von LeerW). Das half. Der bereits bestehende Baubetrieb im Leerraum vollzog sich dann geordnet in den Rä. bzw. ging spürbar zurück. Das ist aber eine Einzelbeobachtung ohne nochmalige Prüfung durch Wiederholung.