Hallo zusammen,
da ich heute frei hatte, habe ich meine Rähmchen in Äznatron-Lauge gewaschen, die ich neulich mit dem Dampfwachsschmelzer vom Wachs befreit hatte. Das hat mich heute den ganzen nachmittag gekostet. Als ich mit Aufräumen fertig war, habe ich mir nachdenklich das Ergebnis angesehen.
Ich kam im Schnitt auf 13 Rähmchen pro Stunde! Die Drähte müssten allerdings noch gespannt werden...
Jetzt stelle ich mir die Frage, ob sich das überhaupt noch lohnt. Bienenweber verkauft die Rähmchen z.Z. für 0,79€ fertig gedrahtet. Aber irgendwie bringe ich das nicht fertig die Rähmchen einfach zu verbrennen. Macht das jemand von Euch? Hat das mal jemand gerechnet, ob sich die Putzerei überhaupt noch lohnt?
Gruß Wolfgang
Rähmchen ausschmelzen und waschen - lohnt sich das noch???
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Das ist schwer pauschal zu beurteilen. Ich versuche, mich auch in der Imkerei aus der Wegwerfgesellschaft fernzuhalten. Heisst praktisch:
Stabile Rähmchen einsetzen, die länger halten als die Billigangebote, da lohnt sich dann auch das Wiederverwenden.
Ich bewahre keinerlei Waben auf, alles wird nach der Saison eingeschmolzen. Damit komme icha) nicht in die Situation, überhaupt Ätznatron nutzen zu müssen (bei AFB sähe das natürlich anders aus),
b) bauen die Bienen jedes Jahr im Schnitt 33 Waben neu, was ihnen offensichtlich gut tut und sind
c) die Rähmchen mit deutlich weniger Aufwand instandzusetzen als man das bei vielleicht alten Schinken wird machen müssen (letztere will ich natürlich niemandem unterstellen..)Inwieweit das auch noch bei zwei- bis dreihundert Völkern funktionieren wird, wird sich allerdings noch zeigen müssen...
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Jetzt stelle ich mir die Frage, ob sich das überhaupt noch lohnt.Nö, ich bin da konsequent und verfeuere die alten Rähmchen.
Lediglich einige wenige, die erst ein Jahr oder kürzer alt sind, werden manchmal nochmals verwendet. Aber da koche ich sie nicht mit Natronlauge aus, sondern reinige sie nur mit dem Messer. Denn:In meinen Völkern sind keine AFB-Sporen vorhanden, deshalb ist das Natronlaugekochen völlig überflüssig.
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Hallo Marcus,
ist dein Wachsschmelzer so gut, dass Du nicht mehr nachreinigen musst? Als bei mir war noch jede Menge zum runterwaschen. Ich muss allerdings dazu sagen, dass die Waben/Rähmchen von den fünf Völkern stammen, die eingegangen sind. Einige Waben waren ziemlich verkotet, mein Imkerpate meinte das muss nicht Nosema sonst was sein, kann auch durch den Stress der Bienen kommen wenn es mit dem Volk zuende geht.
Ich habe das Äznatron nur verwendet, um sicher zu gehen. Aber mit meinem Dampfwachsschmelzer alleine hätte ich auch die Waben nicht richtig sauber bekommen...
Gruß Wolfgang
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Moin Imkers,
Ich denke mal, es kommt vorallendingen auf zwei wesentliche Punkte an.
1. Wieviel Völker bewirtschaftet man. Bei einer geringen Stückzahl, wieviel das genau sein könnten ???? sollte man sich die Mühe machen.
2. Ist man berufstätig und hat sehr wenig Zeit oder ist man im Ruhestend, so wie ich und hat doch wesentlich mehr Zeit.Wegwerfen ist natürlich immer problematisch, weil einfach zu schade.
Natürlich die alten "Schinken" müssen weg. Ich bin gerade dabei die zu entsorgen, die ich letztes Jahr mit meinen Bienen gekauft habe. Die Guten habe ich aussortiert und ausgeschmolzen, sind Hoffmannteile, die ich über die Abrichte schiebe.Was die Berufsimker machen, da habe ich keine Ahnung. Vllt gibt es schon Rähmchenputzmaschinen.
schön Tach
Bernd -
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Lohnt sich das ausschmelzen ? Meine Meinung: ein ganz klares NEIN !
Man braucht einen Dampfwachsschmelzer, Energie (gas, Strom oder ähnliches) und eine Menge Zeit und am Ende hat man pro Wabe paar Gramm Wachs. Das erinnert mich ein wenig an Goldsuche. Tonnen für Stein verarbeiten, um am Ende paar Gramm Gold zu gewinnen.Wir schmelzen Wachs nur noch ein, um die Rähmchen wiederverwenden zu können. Wenns eine Möglichkeit gebe, die Rähmchen mit alten, ausgebauten Waben kostenlos entsorgen zu können, wir würden ernsthaft darüber nachdenken.
Ich war am Samstag auf einem Vortrag von einem Großimker, der meinte auch, er schmelze nur ein, um die Rähmchen wiederzuverwenden. Im Nachsatz stellte er dann die rhetorische Frage, ob sich das bei den Rähmchenpreisen denn überhaupt noch lohne.
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- Offizieller Beitrag
Macht das jemand von Euch? Hat das mal jemand gerechnet, ob sich die Putzerei überhaupt noch lohnt? Gruß Wolfgang
Moin , Moin aus Hamburg ,
mich haben da ähnliche Zweifel geplagt. Eigentlich war ich für aussortieren. Als ich dann so einen kleinen Schwung von fast 400 Rähmchen ( fast 400 € ) da liegen hatte, kamen mir dann doch einige Zweifel.Diese verfliegen,wenn man anfängt ,in Zargen zu denken. Eine Zarge Honig = ca- 25 KG Honig = 50 Gläser a 5 € = 250 € . Was sind da schon 8,69 € Materialeiunsatz (ca 18 cent pro Glas ) für ein sauberes Lebensmittel ?
Ich versuche so wenig Fremdstoffe wie möglich in den Bien zu bringen. Wieviel Rückstände verbleiben durch Ätznatron? Wie lagert sich die Medikamente im Holz an? Was an Krankheitseregern ?
Je weniger ich in den Bien einbringe um so besser sollte das für Ihn sein.
Ich denke die 0,79 €pro Rähmchen abzüglich die eingesparte Arbeitszeit (Lebenszeit) sind ein geringer Preis für ein Betriebsmittel.Eigentlich wollte ich noch mal abkochen aber ich glaube , ich habe mich gerade selbst überzeugt
Ist natürlich immer eine Sache der Betriebsgröße und der inneren Einstellung.
Grüße aus dem Norden
Daniel -
Hallo Christian,
Du "sprichst" mir aus der Seele. Ich habe beruflich mit Controlling zu tun, hab allen ernstes heute überlegt ob ich mal alles zusammenrechne (Energie, Zeitaufwand, Putzmittel, usw.). Hab's dann doch gelassen, weil ich schon vermute was da raus kommt. Irgendwie kann ich da nicht über meinen Schatten springen - gute Rähmchen einfach ins Feuer pfeffern...
Gruß Wolfgang
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Zitat. Wir schmelzen Wachs nur noch ein, um die Rähmchen wiederverwenden zu können.
Ja , aber das ist doch der Sinn der ganzen Prozedur oder?
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Zitat. Wir schmelzen Wachs nur noch ein, um die Rähmchen wiederverwenden zu können.
Ja , aber das ist doch der Sinn der ganzen Prozedur oder?
Jain ... Das ist halt ein Rechenexempel und zum Teil eine Frage der Ideologie. Wenn die Rähmchen neu so günstig sind, dass sich das Ausschmelzen (trotz gewonnen Wachs) nicht mehr rechnet, warum dann noch ausschmelzen?Ausschmelzen
Rähmchen putzen (entweder mit Ätznatron, aber wenigstens mechanisch die gröbsten Wachsreste entfernen)
Rähmchen evtl auseinandernehmen und wieder neu zusammenbauen, falls sie wackeln
bei den meisten Rähmchen muss mit dem Drahtspanner nachgezogen werden, teilweise sogar neu bespannt
pro Rähmchen wie viel Minuten sind das ?Oder für € 0,79 fix und fertig kaufen
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ist dein Wachsschmelzer so gut, dass Du nicht mehr nachreinigen musst?
Ich muss sie natürlich noch nachkratzen, aber das ist handlebar
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Wenns eine Möglichkeit gebe, die Rähmchen mit alten, ausgebauten Waben kostenlos entsorgen zu können, wir würden ernsthaft darüber nachdenken.
Feuerentsorgung. Brennt gut, riecht gut.
Blos warum das wervolle Wachs verbrennen? Entweder für Kerzen oder für Mittelwände...... Mir kommt kein Fremdwachs in meinen Betrieb!
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@Christian: Matthias Ullmann bezeichnete Rähmchen als "Verbrauchsmaterial" - nach drei Jahren ausschneiden und weg damit - bei den Preisen lohnt alles andere nicht.
Ich seh es etwas anders, weil a) Naturbau, b) dicker Edelstahldraht drin = ausschneiden im zweiten Jahr, bis auf 1cm Wabenansatz, und wieder in den Zyklus (natürlich nicht von kranken/toten Völkern - die landen in der Müllverbrennung).
Alles andere rechnet sich wirklich nicht, solange die Arbeit woanders soviel billiger ist... -
Hallo zusammen,
Was mich in dem Zusammenhang auch noch interessieren würde: Wie schade ich der Umwelt weniger?
Indem ich Energie verbrauche und das Wachs schmelze (und die Rähmchen dann noch mit Ätznatron reinige) oder
indem ich neues Holz und neuen Draht kaufe und das ganze zu mir transportieren lasse?Und lassen sich alte Rähmchen vielleicht sogar kompostieren, anstatt sie zu verbrennen? Gehäckselt und gut vergraben, um die Bienen abzuhalten, könnte das doch wieder dem Garten zugeführt werden, oder nicht?
Nachdenkliche Grüße,
Markus (der in solchen Umweltfragen nie auf nen grünen Zweig kommt) -
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