Hallo Bienenfreunde
Tobi aus Griechenland berichtete in einem anderen Imker-Forum über eine Behandlungsart, welche ihm sein "Imkervater" empfiehlt:
- Papierstreifen 3x10cm in Natriumacetat tränken und trocknen lassen (Natriumacetat wird gemäss seiner Ausführung für Zigarettenpapier gebraucht, damit dieses nicht verbrennt, sondern verglimmt)
- 6 Tropfen Thymol auf den Papierstreifen träufeln und wiederum trocknen lassen
- 1-2 Streifen zwischen den Waben in die Beute hängen und angezündet verglimmen lassen
- Alle offenen Löcher schliessen und 20min. dem Rauch überlassen
Tobis Methode scheint für die Bienen verträglich und er erzielt eine grosse Anzahl toter und allenfalls noch schwach krabbelnder Varroas am Boden.
Die Diskussion meinerseits mit einem Chemiker bringt folgendes hervor:
- Acetat ist das Anion der Essigsäure. D.h., dass sich beim Verbrennen mit Luftfeuchtigkeit auch Essigsäure bildet. Das dürfte neben dem Thymol ebenfalls einen Einfluss auf die Varroas haben (aber leider wahrscheinlich auch Nebenwirkungen auf die Bienen)
- Das "Verbrennen" von Thymol ist mit einer Oxidation verbunden, anhand welcher normalerweise Giftstoffe entstehen
- Ob bei Tobis Methode das Thymol verdampft oder verbrennt, ist mir nicht klar
- Ob nun die Varroas des Thymols oder des Natriumacetats (bzw. nach dem Verbrennen Essigsäure) wegen eingehen, ist ebenso unklar.
Trotzdem hört sich der Versuch spannend an und hat mich zu weiteren Ideen gebracht:
- Thymol liesse sich mit etwas Hitze auch im Winter verdampfen und vom Flugloch her ähnlich wie Oxalsäure in die Beute einbringen
- Allenfalls müsste man sich die Auswirkung dieses verdampften und/oder verbrannten Natriumacetats auch noch etwas genauer anschauen
Hat jemand von Euch schon einmal von solchen Experimenten gehört?
Ist allenfalls ein Chemiker/Biologe unter Euch, der die Auswirkungen auf Varroas und Bienen etwas genauer beschreiben könnte?
Wie könnte man die Thymol-Konzentration in der Beute einigermassen in den Griff kriegen (wieviel Thymol müsste pro Liter Beuteninhalt verdampft werden?)
Hält Ihr den Ansatz für erfolgsversprechend?
So ein Ansatz macht natürlich nur Sinn, wenn damit die Nebenwirkungen auf die Bienen geringer sind als bei der Oxalsäure Behandlung.
André