Na ja,
einen Unterschied macht das schon. Schließlich gibt es in fast jedem Verein 2 - 3 Imker die unter 1oo Jahre alt sind. Gefiltert durch die Vereinsorganisation bleibt aber wenig Initiative übrig, die bis zum Imkerbund durchdringt. Aber warum soll es beim Imkerbund anders laufen als beim Imkerverein? Das mit der Reichsgeschichte ist durchaus verständlich wenn man betrachtet, welche Schautafeln heute noch bei Imkern herumhängen, wie die Lehrbücher aussehen. Ich habe mittlerweile mehrere Imkervereine kennen gelernt die seit zwei Jahren tatsächlich Engagement zeigen. Die versuchen, die Mitgliederzahl zu steigern, was allerdings meist am Präsi und seinem Kumpel hängen bleibt. Und warum machen die beiden das? Weil sie unbedingt wollen, dass der Verein in drei Jahren noch seinen 1oo-ertsten Geburtstag erlebt. Es scheint, manchmal ist das eine so magische Zahl, dass man fast alles dafür tut. Was passiert bloß im Jahr 1o2 bis 1o5 nach Gründung.
Viele Grüße
Wolfgang Würth, der glaubt, wenn man will, dass etwas richtig gemacht wird, dann muss man das eben selbst tun.
Was macht der Deutsche Imkerverband?
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peder -
29. November 2009 um 17:55 -
Geschlossen
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Ist das nicht offensichtlich?
Würdest Du behaupten, dass die Bundesregierung 85 Millionen Mitglieder hat?
Das ist einfach falsch.
Haarspalterei?
Nein, denn mit dem Wissen über den Aufbau, die Satzung und den ganzen Rest, wird doch jedem klar, wie zum Beispiel Wahlen und wie Politik betrieben wird.
Der Imker ganz am Ende - hat nichts, aber auch garnichts zu sagen.
Findest Du das unwichtig?Daneben gibt es weitere Kuriositäten. Siehe Dir doch die Satzung an. Punkte 1 bis 4 der Ziele.
Zitat1. Wahrnehmung und Vertretung der Interessen der Imkerverbände und deren Mitglieder.
2. Förderung einer zeitgemäßen Bienenzucht.
3. Mitwirkung in Naturschutz und in der Landschaftspflege.
4. Die Förderung gewerblicher eigener Interessen sowie diejenigen seiner Landesverbände, der Orts-/Kreisvereine sowie deren Mitglieder.Ein Satz weiter drunter steht:
ZitatDer „Deutsche Imkerbund e. V.“ ist selbstlos tätig; er verfolgt keine eigenwirtschaftlichen Zwecke und unterhält keinen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb.
Ist doch widersprüchlich, wenn im Punkte 4 die Förderung eigener gewerblicher Interessen als Zweck und Aufgabe genannt wird, und ein Satz weiter drunter das Gegenteil behauptet wird.
Neben solchen Kuriosiäten würde mich als Mitglied eines Ortsvereins interessieren, der Mitglied in einem Kreisverein und Landesverband und dann Mitglied im DIB ist, wie sich denn die selbst gestellte Aufgabe in Punkt 3 aus finanzieller Sicht niederschlägt. Wie viel Prozent des jährlichen Etats werden für dieses hehre Ziel ausgegeben?
Da das Ziel Nummer 3 noch vor dem Ziel Nummer 4 steht, gehe ich davon aus, dass das Etat für den Naturschutz und Landschaftspflege höher ist als für die Förderung der uneigenen eigenen Wirtschaftsinteressen.
Was bedeutet überhaupt "zeitgemäße Bienenzucht"? Und warum an zweiter Stelle? Ist der Fortschritt einprogrammiert in den DIB? Was ist mit der Erhaltung von Traditionen?
Versteht mich nicht falsch - ich will nicht nur kritisieren. Meine kritische Haltung gegenüber den DIB habe ich durch meine Erfahrungen mit den Imkerdemos eingenommen. Hier habe ich am eigenen Leib erfahren, was der Aufbau und die Politik des DIB für die Nichtmitglieder bedeutet, die einfachen Imker. Die können nämlich alleine auf die Straße gehen, um für die Bienen einzustehen. Und das finde ich nicht richtig.
Bernhard
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Zitat
1933
Deutscher Imkerbund wird im Dritten Reich zur „Reichsfachgruppe Imker“ durch sog. „Gleichschaltung“ keine Wahlen mehr, aus Vereinen werden „Ortsfachgruppen“, Veränderung des Gewährverschlusses
aus: http://www.deutscherimkerbund.de/index.php?geschichte-des-dib
Warum bezieht der DIB sich in seiner Satzung auf die Reichfachgruppe Imker, und nicht auf die:
„Vereinigung der Deutschen Imkerverbände“ (VDI)
>> Diesen Namen finde ich persönlich treffender.
Provokante Frage: Ist die oben zitierte Gleichschaltung heute noch wirksam?
Bernhard
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aus: http://www.deutscherimkerbund.de/index.php?geschichte-des-dib
Warum bezieht der DIB sich in seiner Satzung auf die Reichfachgruppe Imker, und nicht auf die:
„Vereinigung der Deutschen Imkerverbände“ (VDI)
>> Diesen Namen finde ich persönlich treffender.
Provokante Frage: Ist die oben zitierte Gleichschaltung heute noch wirksam?
Bernhard
Hallo Bernard,
ich denke mir die Lösung folgendermaßen:
Aus dem VDI wurde durch freie Entschseidung in den 20 er Jahren der DIB.
Daraus wurde durch Zwang der Nazis die Reichsfachgruppe.
Das war nach der Machtergreifung 1933 Standart Prozedur, um für jeden gesellschaftlichen Bereich nur noch einen Ansprechpartner zu haben und wurde bei allen möglichen Vereinen so gemacht. Das ganze diente dann auch der Durchsetzung des Führerprinzips, vorhandene demokratische Strukturen wurden zerstört und das ganze bestand dann aus einzelnen Führern und der Gefolgschaft.
Die Vereine wurden entweder "freiwillig" zusammengeschlossen oder aufgelöst.Spannend war dann immer die Frage, wo das Vereinsvermögen blieb.
Nach dem Krieg wurde das ganze dann von den Allierten per Entnazifizierung oder von den Überlebenden der "freiwilligen" Zusammenschlüsse wieder rückgängig gemacht.
Und da stellte sich immer die Frage, was ist mit dem Vermögen geschehen?
Stellen wir uns vor, der DIB hatte vor dem Krieg ein Grundstück, das von der Reichsfachgruppe "kassiert" wurde, dann wollte er das natürlich gerne wieder haben, bzw. als DIB nicht wieder abgeben.
Und dann gab es ja noch die Konkurrenz in der Sowjetischen Besatzungszone, die das gleiche Ziel verfolgte.Alleine deshalb war es wahrscheinlich rechtlich wichtig, in der Satzung diese Tradition zu beschreiben.
Das ganze ist übrigens eine interessante juristische Diskussion in der Nachkriegszeit gewesen:
Beispiel:
Ist das Deutsche Reich mit der Niederlage untergegangen?
Was ist z.B. mit den Ansprüchen gegen das Deutsche Reich: zum Beispiel auf Schadensersatz? oder Pensionen und Renten, oder Eigentumsrechte an Staatseigentum.
Ist die Bundesreuplik Deutschland Nachfolger und daher verpflichtet die Verpflichtungen der Nazis zu erfüllen?Was ist mit der DDR auf dem anderen Teil des Deutschen Reiches?
Wie ist das bei den verschiedenen Organisationen, Vereinen, Verbänden?
Ein großes Durcheinander.
Und das ganze dann noch mit zwei verschiedenen Staaten.
Von daher sollte man die obige Feststellung in der Satzung nicht zu hoch hängen.
Hubert
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Hallo Hubert,
vielen Dank für deine Ausführung. Dies mag eine Erklärung sein.
Alleine deshalb war es wahrscheinlich rechtlich wichtig, in der Satzung diese Tradition zu beschreiben.
Das ist möglich, dass dies so war - aber:
ZitatSatzung des Deutschen Imkerbundes e. V.
(in der Neufassung vom 10. Oktober 2009)
aus: oben verlinkter Fassung.Wieso musste der Spruch in die Neufassung?
Von daher sollte man die obige Feststellung in der Satzung nicht zu hoch hängen.
Ich weiss nicht, wer "man" ist, vermutlich bin ich gemeint. Ich hänge nichts hoch, ich hinterfrage aus Interesse und Anteilnahme am Geschehen.
Meiner Auffassung nach hat der Hinweis auf die faschistische Variante des Deutschen Imkerbundes nix in einer so aktuellen Neufassung der Satzung zu suchen. Hätten die Verantwortlichen ja auch streichen können. Oder die Geschichte erweitern können, also mit dem weiteren Hinweis auf den VDI. Obwohl sich mir hier nicht erschließt, weswegen solche Historien zu heutiger Zeit noch in eine Satzung auftreten müssen.
Ich sehe damit nichts als erwiesen an, sondern finde es einfach unpassend. Bezüglich der Gleichschaltung mag es doch wieder passen, aber das ist nur ein kleiner Seitenhieb von mir.
Hat jemand noch die alte Satzung auf Lager? Was hat sich geändert?
Bernhard
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Da fällt mir noch eine Geschichte aus diesem Sommer ein:
Ich war erstmalig wegen einer Veranstaltung zu Besuch bei einem anscheinend sehr aktiven Imker Verein. Auf meine Frage, wie Sie diese Aktionen mit den alten Imkern auf die Reihe kriegen, antwortete man mir: "Die gibt es nicht. Diese Diskussionen mit den Alten wollten wir erst gar nicht. Wir haben einfach einen neuen Verein gegründet und ziehen unser Ding durch. Jeder kann jetzt entscheiden, wo er hin will."
Wäre doch auch eine Maßnahme für all die Unzufriedenen hier.
Gründet Euren eigenen Imker Forum Verein !
Da könnt Ihr das machen, was Ihr immer schon wolltet.
Deftige Anträge an den eigenen Landesverband und den DIB stellen usw.
Eventuell das ganze als Kreis Imker Verein aufziehen, weil mehr Rechte.
Wenn das elegant gemacht wird, könnte man ja eventuell auch Subventionen abgreifen.
Das ganze als "gemeinnützig" aufziehen und Spenden sammeln.
Eure Imker Foren Treffen als Fortbildungsveranstaltung von der EU subventionieren lassen.
Da gibt es bestimmt noch so einiges.Aber das bedeutet auch:
Handeln und nicht immer nur nölen.
Und diskutieren.
Und Kompromisse finden.
Und die dann auch eventuell gegen die eigene Überzeugung nach außen vertreten.
Also die ganze harte Tour.Gruß Hubert
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Wieso musste der Spruch in die Neufassung?
Hallo Bernard,
Gute Frage, wahrscheinlich hat sich da keiner einen Kopf drüber gemacht.
Ich weiss nicht, wer "man" ist, vermutlich bin ich gemeint. Ich hänge nichts hoch, ich hinterfrage aus Interesse und Anteilnahme am Geschehen.Du bist auch nicht gemeint. Man meint alle. Man meint auch frau. Nimm da ja nichts persönlich. Wenn Leute wie Du nicht immer wieder Fragen stellen würden, wäre immer alles selbstverständlich. Und es würde sich nichts ändern.
Gruß Hubert -
Hubert,
das schlägt dem Faß den Boden aus - Du willst uns doch wohl nicht vorwerfen, dass wir nur nölen? Und nichts tun?
Einige hier handeln. Wer fehlte denn bei den Imkerdemos? Viele von uns waren dabei. Der DIB nicht.
Wer veranstaltet denn die Imkerforumstreffen? Wer bezahlt diese Treffen denn?
Ganz ohne Subventionen der EU schaffen das einige fleissige Imker hier.
Diese Imker werden dann zum Dank für ihren konstruktiven Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Bienenzucht von den "Funktionären" als fundamentalistisch und als vor-verurteilend bezeichnet und in die Ecke gestellt.
ZitatUnd die dann auch eventuell gegen die eigene Überzeugung nach außen vertreten.
Ich weiss, dass eine solche Vertretung nach außen sehr viel Herzenkraft bedeutet. Gegen meine eigene Überzeugung würde ich das nicht tun. Zur Erreichung der Ziele sind mir nicht alle Mittel recht.
Kompromisse sind gut und schön, solange auf gleicher Ebene kommuniziert wird. Die Imker als Nichtmitglieder haben die Ebene noch nicht erreicht, hier sehe ich noch Verbesserungspotential. Das ist meine persönliche Erfahrung und Meinung.
Zum Schluß möchte ich mich entschuldigen, wenn sich jemand durch meine Beiträge oben zu sehr auf den Schlips getreten fühlt. Ich will niemanden provozieren oder in Wallung bringen. Mein Anliegen ist es, auf solche Dinge aufmerksam zu machen und zu diskutieren. Schließlich soll es vorwärts gehen mit dem DIB. Das ist vermutlich auch die Intention, mit der dieser Thread gestartet wurde?
Liebe Grüße
Bernhard
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Wenn Leute wie Du nicht immer wieder Fragen stellen würden, wäre immer alles selbstverständlich. Und es würde sich nichts ändern.
Hallo Hubert,
da haben sich unsere Beiträge überschnitten - wir sind uns da einig. :Biene:
Bernhard
-
Hallo beisammen,
Was mich als künftigen Neu-Imker (will nächstes Jahr einsteigen) interessiert: Was bringt mir eine Vereinsmitgliedschaft, außer der automatischen Mitgliedschaft im DIB und dem Kontakt zu anderen Imkern?
Ich habe mir ja schon überlegt, Kontakt zum hiesigen Imkerverein aufzunehmen, aber angesichts des Imker-Durchschnittsalters befürchte ich, dort auf alte Männer zu treffen, die versuchen, mir ihre Wirtschaftsweise als Nonplusultra der Imkerei einzureden und Neues ablehnen mit der schlagenden Begründung: Das haben wir schon immer so gemacht.
Und wenn mir der hiesige Imkerverein nicht zusagen sollte, gäbe es vor Ort womöglich kaum eine Chance Kontakte zu finden, oder? Dann müsste man zum nächsten Verein gehen, aber: Geht das oder haben die Vereine ihre Zuständigkeitsbereiche genau aufgeteilt?
Ich bin da echt im Zwiespalt, ob Verein oder nicht. Wie hoch ist denn der Prozentsatz der vereinsmäßig organisierten Imker?
Ratlose Grüße,
Martin -
-
Hallo, Martin,
such dir Imkerfreunde aus deiner Nähe, die dir gefallen. Oder eine/n Imkerpaten/in, der/die dir zusagt. Imker einzeln sind nicht so schlimm, wie im Verein. Internet macht
auch vieles möglich.
Bernhard, du hast recht, was du schreibst, aber @Hubert hat eine basisdemokratische
Idee dargelegt, die nicht ohne ist.
Was sich liebt, das reibt sich. ;-))
Liebe grüße, Edda -
Diese Imker werden dann zum Dank für ihren konstruktiven Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Bienenzucht von den "Funktionären" als fundamentalistisch und als vor-verurteilend bezeichnet und in die EckeDie Funktionäre wurden gewählt, Du nicht.
Du hast als Privatperson, ohne Mandat,
ohne Auftrag, ohne Absprache, eine Aktion gestartet,
und die Vereine, Verbände und den DIB vor
vollendete Tatsachen gestellt. Und jetzt kritisierst
Du ihr Verhalten und ihre Reaktion.
Das ist unterste Schublade, Bernhard.
Der Unterschied zwischen Dir und den Funktionären ist:
Die Funktionäre tragen Verantwortung, Du nicht.
Sie tragen Verantwortung für ihre Mitglieder, für die Marke, für die Tradition, für das öffentliche Auftreten usw. .
Du trägst nur für Dich die Verantwortung.
Und wenn das „Imkerschiff“ untergeht, dann
suchst Du dir eine neue Mitfahrgelegenheit.
Die Funktionäre aber, pumpen mit Hilfe ihrer Mitglieder
das Wasser aus dem Kahn, bis er wieder flott ist.
Wenn Du das System verändern willst, dann geh in
das System, lass dich wählen.
Sorry, für meine deutlichen Worte. -
Um nochmal auf die wiedersprüchlichen Satzungstexte zurückzukommen. Ein Verein darf wohl nur Dinge tun, die in seiner Satzung als Ziele formuliert sind, oder eben Dinge, die diese Ziele verfolgen. Wenn also irgendwo mal Geld eingesammelt wird, dann nur wenn es einem Vereinsziel dient, und deshalb der Hinweis auf die wirtschaftlichen Interessen. Andererseits darf ein eV. keine wirtschaftlichen Interessen haben, was eigentlich bedeutet, dass ein eV. nicht zum Geld verdienen da ist. Fragt mich bitte nicht, wie das mit heutigen Fußballvereinen in Einklang zu bringen ist, aber bei der Schuldensituation von vielen Fußballvereinen kann wohl eine Gewinnerzielungsabsicht nicht vorausgesetzt werden. Trotzdem braucht natürlich ein Verein je nach Mitgliederzahl, Aktivitäten oder Liegenschaften auch Geld. Er muss Geld einnehmen und auch wieder ausgeben können. Deshalb ist ein eV. bis zu einer relativ hohen Summe Steuerbefreit und durch seine Gemeinnützigkeit hat er auch die Möglichkeit steuerabzugsfähige Spenden einzusammeln. Was das Einsammeln von Spenden seltsamerweise doch erleichtert. Schwülstige oder sich sinngemäß teilweise wiedersprechende Satzungstexte sind durchaus üblich und teilweise auch notwendig.
Viele Grüße
Wolfgang, Sport-& Kulturclub der Freunde Frankreichs n.n.e.V. -
Wäre doch auch eine Maßnahme für all die Unzufriedenen hier.
Gründet Euren eigenen Imker Forum Verein !
Da könnt Ihr das machen, was Ihr immer schon wolltet.
Deftige Anträge an den eigenen Landesverband und den DIB stellen usw.Nein Hubert, kein Verein,
sondern eine Interessengemeinschaft.
Eine Gemeinschaft der gewinnorientierten Imker.
Mit zentraler Vermarktung und einem Zellensystem.
Und das alles ohne den DIB. -
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.