da es unterschiedliche Standpunkte gibt, ob der Natur ins Handwerg gefuscht werden soll oder nicht und ich es nicht übers Herz brachte, meinen "geerbten" Bienenstock ( vergl. https://www.imkerforum.de/showthread.php?t=18383 ) auszuschwefeln, habe ich, nachdem ich jetzt eine Woche wie von der Biene gestochen gelesen und Videos auf DuTube, IFW und bienenkiste.de angeschaut habe, gestern die Beute weitgehend von Laub und Dreck befreit, ein Mäusegitter (Maschenweite 10mm) vor dem Flugloch angebracht, die defekten (leere) 10 Rähmchen rausgenommen und so die oberste von drei Beutezargen freigeräumt und dann mit dem Einfüttern mit Zuckerwasser (1:1, in abgeschnittenem Eimer mit loser Strohfüllung) begonnen.
Es sind 8 Rähmchen bestetzt mit Carnica-Bienen (sitzen in Beute 1 und 2 von unten gesehen, ganz rechts). Der Futtervorat ist minimal, das Zuckerwasser wird tatsächlich angenommen, was heute nochmal kontrolliert und nachgefüllt wurde.
Bei der Kontrolle heute wurde dann aber verstärkter Wespeneinflug beobachtet (vor der Einfütterung war mal eine Wespe am Stock, heute bis zu 10 gleichzeitig am Anflugloch sichtbar. Ich habe sauber beim Zufüttern gearbeitet.).
Frage:
1) Räubern die Wespen am Zuckerwasser oder gehen die auch an die Waben?
2) Was kann gegen das Räubern unternommen werden. Soll ich morgen früh das Flugloch verschliessen?
Danke für Tipps
Stephan
Plan B, statt SO2
-
-
Ich würde das Flugloch exrem verkleinern (nach einer Seite), so das nur 1 oder 2 Bienen auf einmal rein können und Futter nicht 1:1 sondern 3:2.
Ist schon sehr spät zum füttern. Wenn du schreibst das kaum Vorrat da ist, ist es äußerst Ungewiss, das sie über den Winter kommen.
Besser als Zucker ist um diese Jahreszeit Invertfutter. -
Hallo,
die Wespen machen jetzt nix mehr an der Brut, die gehen nur ans Futter, und beim ersten Frost ist das eh spätestens zu Ende.
Bitte füttere Sirup - du verschleißt sonst zu viele Bienen bei der Umarbeitung, und mit 1:1 kriegst du vor dem Frost auch nicht genug rein - beim Sirup müssen sie nur 10% Wasser rausarbeiten zum Lagern, und ihn auch nicht mehr invertieren - und denk an Aufstieghilfen innen und außen am Eimer.
Und bitte 6mm Mäusegitter, 10mm sind ein Scheunentor für Spitzmäuse (rechne mal die jeweiligen Diagonalen aus - die verrenken sich für lecker Bienenbrüste schon recht heftig).
Das Flugloch bitte keinesfalls völlig verschließen, sondern auf der Seite mit dem Brutnest 1-2cm offen lassen, den Rest zumachen, dann erledigt sich auch das Wespenproblem zu einem Großteil.
Viel Glück! -
Hallo Sabi(e)ne und Günther,
danke für die schnellen Tipps. Flugloch werden ich gleich morgen früh mit Schaunstoff verkleinern, engeren Maschendraht hatte ich nicht (war vom Hasenstall übrig), schau, was ich diese Woche organisiernen kann. Aufstiegshilfe innen ist Stroh, der Kunststoffeiner wurde wie gelesen mit Schmirgelpapier kräftig aufgerauht, eine Hamstertreppe habe ich noch nicht angelegt
Sirup: Muss sehen, ob ich morgen in der Stadt einen Laden finde, der Bienenfutter anbietet (invertzucker), war auf die schnelle nicht zu machen.
Ich weiss, dass ich mir nicht zu grosse Hoffnungen machen kann, dass das Volk den Winter übersteht, zumal man mir schon das ausschwefeln geraten hat. Habe gelesen, das Carnika auch in schwachen Völkern überleben kann und will, also versuch ich es eben.
Danke -
Das Volk in diesem Beitrag hab ich, trotz allgemeinem Abraten, durch den Winter gebracht.
Allerdings hinkte es bis zum Herbst den anderen hinterher und hat erst jetzt normale Volksstärke erreicht.
https://www.imkerforum.de/showthread.php?t=15065&page=2Möglich ist also vieles.
-
-
Hallo,
ich habe das Flugloch jetzt auf 3 cm verkleinert (Rest mit Schaumstoff ausgestopft und das Anflugbrett entfernt.
Da ich weder Sirup noch Invertzucker im normalen Handel bekommen habe, habe ich Traubenzucker (mit 10 wertvollen Vitaminen) und Fructose (Fruchtzucker für Diabetiker, 99% Fructose) gemischt und verfüttere das nun. Die Bienen stürzen sich geradezu auf das Futter (wie ich auf Nutella).
Vor dem Flugloch liegen zahlreiche Wespen mit dem Bauch nach oben, aber keine Bienen. Die Mädels sind brav und fliegen auch noch zahlreich aus und kommen mit gelben Beinchen zurück.
Wird das Futter nur am Tage angenommen oder futtern die Bienen auch Nachts weiter?
Gruss
Stephan -
Hallo StephanL,
wie fütterst Du denn? und in welchen Mengen?
Wenn die Bienen jetzt noch genug einlagern sollen um über den Winter zu kommen, dann muss Menge (so 15 Kilo sollten schon rein) und Darreichungsform gut passen, sonst wird das nichts. -
Hallo Wulle,
die Fütterungsart wurde nicht verändert, auf das Rest-Saccharose-Wassergemisch (1:1) wurde Fructose und Glucose (Traubenzucker/Fruchtzucker) aufgeschüttet, das Wasser zieht hygroskopisch nach oben und bildet so einen feuchten "Misch-Zuckerkuchen". Ich wollte/konnte die Vorlage nicht ausschütten, da ich zum einen die Mädels nicht zusehr stören wollte, zum anderen die Futterschale übervoll mit Bienen war/ist. Das war die schonenste Art, den neuen Zucker in die Schale zu bringen. Muss ja immer ganz schnell gehen, Deckel auf, Folie etwas hochklappen und dann rein mit dem Futter. Jedesmal, wenn ich den Deckel wieder drauf habe, ärgere ich mich, dass ich wieder vergessen habe, ein Foto zu machen (ggf. bei der nächsten Kontrolle). Ob die Mädels 15 kg brauchen, glaub ich fast nicht, da es sich leider nur um einen "Minivolk" handelt
Gruss
Stephan -
Gestern habe ich wieder eine Futterkontrolle durchführen wollen, nachdem es jetzt eine Woche recht kalt und nass war und ich seit zwei Wochen keine Zeit hatte nach den Mädels zu schauen.
Die Beute wurde von Wespen übernommen. Zahlreiche Bienen sind tot auf dem Bodengitter gelegen, darunter auch zahlreiche Wespen. Grob geschätzt ca. 300 Stück, viele kleine Bienen darunter. Die Waben waren leer, das Futter hat wahrscheinlich mehr Räuber in die Beute gelockt als es den Bienen genützt hat, die Wintervorräte zu erhöhen.
Die Beute habe ich zerlegt, dass es nun zur Vollplünderung kommt, da es geregnet hat, werde ich die Beute erst wenn es wieder schöneres Wetter ist leeren und die restlichen Rähmchen verbrennen und für die entsprechende Beutenhygiene sorgen.
Also ein enttäuschender Start ins evtl. neue Hobby -
Lieber Stephan,
das tut mir sehr leid, dass Dir sowas passiert ist. Aber es darf Dich nicht abhalten, im Frühling ein neues Volk zu kaufen und wieder neu zu starten. Du wirst eine Riesen-Freude haben.
Was ich Dir empfehlen möchte: Wenn Du schon neu anfängst, überlege Dir, eine neue Beute zu kaufen. Ich weiß nicht, in welchem Zustand die alte ist, aber hinsichtlich der Hygiene wär das auf jeden Fall besser. Wer weiß, wie alt sie ist und was da noch alles drinnen ist. Und mit einer neuen Beute hast Du Freude. Kostet leider 130-140 Euro mit allem Zubehör.
Liebe Grüße,
Summ!
-
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.