Drohnenmaden zubereiten

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  • Was ist daran absurd?...

    Im Dampfwachsschmelzer wird die Made fein säuberlich vom Wachs befreit und im gleichen Zug durchgegart. Wer mag es probieren?

    1. Nix ist daran absurd, im Gegenteil. Nur: Die Augen essen eben immer mit und bestimmen allzu oft alleine.

    2. Da wird der Arbeits- und Speiseplan dann von den imkerlichen Abläufen bestimmt. Drohnenbrut gibt´s so nur im Mai/Juni zu essen, wenn der Imker auch noch andere Arbeitsbelastungen hat. Wie entfernt man schnell und effektiv die durchgegarten Maden aus dem Trester des DaWa?

    3. Unabhängig davon sind alle Rezepte nicht mehr nutzbar, die von ungekochten Maden ausgehen, resp. flüssiges Eiweiß voraussetzen.

    4. Die Methode, Drohnenbrut samt Wabe im Seihtuch auszuquetschen, dürfte ebenfalls nicht effektiver als das Ausbrechen der tiefgefrorenen Maden aus der Wabe sein. Es bleibt viel zu viel proteinhaltiges Material im Wachstrester und im Tuch zurück mit den zwangsläufigen Folgen bzw. Zwängen zur zeitnahen Nachbearbeitung von Wachstrester, Seihtuch etc. Lohnt sich allenfalls bei der Verarbeitung großer Mengen von frischer Drohnenbrut. Und man muß dabei schnell arbeiten. Verletzte Maden oder deren Reste verderben schneller als man denkt., sehr viel schneller jedenfalls als rohes Ei.

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  • Hm...durchgegarte Maden aus dem Dampfwachsschmelzer sind vom Wachs getrennt, ja, vielleicht (Und die Reste, die man noch so aus dem Trester holt sonst?)

    und sie dampfgaren dort drinnen zusätzlich zu der Tatsache, dass sie immer noch ekelbesetzte Maden sind, zusammen mit Varroa, in Nyphenhautresten, alten Schwarten und Dampfauszug von Maden-und Milbenk.... - legga.

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    Ich tät sie ja mal probieren, allzu zart beseitet bin ich nicht; aber net so!


    Also Ralf, wie machst Du das vor Anwendung des Rezeptes?

    Entdeckeln und einzeln pulen?


    (und ja, der Imker sollte da bei häufigerem Kontakt damit abgebrühter sein, ekelt sich aber trotzdem, das ist mit absurd gemeint.

    Der Vergleich mit dem Kaninchen hinkt völlig, denn das ist kein Ekel, das ist Mitleid)

    "Wer die Leidenschaft als Jugendsünde abtut, degradiert die Vernunft zur Alterserscheinung".
    Hans Kasper

  • wie machst Du das vor Anwendung des Rezeptes?

    .durchgegarte Maden aus dem Dampfwachsschmelzer sind vom Wachs getrennt, ja, vielleicht (Und die Reste, die man noch so aus dem Trester holt sonst?)

    Entdeckeln und einzeln pulen?

    Nach praktischen Erfahrungen fragte ich und von denen berichtete ich. DaWa-Gargut ist durchaus schmackhaft, man spart sich sogar Salz und sonstige Würze, ehrlich. Nur das Herauspulen der gegarten Maden aus dem Trester ist langwierig.

    Herauspulen von Maden aus den Zellen im ungefrorenen Zustand (mit welchem Instrument auch immer) erfordert bei Normaltemperatur nicht nur beherztes Geschick (Nymphenhäutchen nicht verletzen, sonst bleiben die flüssigen Proteine in der Zelle, auf die man ja gerade scharf ist) sondern wiederum sehr, sehr viel Zeit und Geduld. Also ebenfalls nix zum Sattwerden. Gleiches gilt für die "Schlürfmethode" aus des Drohn´s Prosa (#29). Das führt eher zu Hyperventilation, denn zur Sättigung und Spaß macht es auch nicht.

    Das Ausquetschen der noch stockwarmen Waben im Seihtuch geht leidlich, lohnt sich aber nur bei entsprechenden Wabenmengen, die gleichzeitig anfallen (Berufsimkerei). Das habe ich deshalb nicht selbst praktiziert, sondern nur bei einem Kollegen beobachtet. Sofortiges Abfüllen + Einfrieren ist erforderlich.

    Bisher schneide ich die Drohnenwaben schonend aus und friere sie ein. Im geforerenen Zustand lassen sich die Maden aus nicht komprimierten Zellen gut mit einem Messer o.ä. schmalen Gegenstand zeilenweise ausbrechen (immer nur handtellergroßes Stück bearbeiten, sonst taut das ganze zu schnell an) und mechanisch vom Wachs aussortieren. Physikalische Trennung durch Aufschwemmen in Wasser brachte zwar die Wachsreste an die Wasseroberfläche, taute aber die Maden auf -> unpraktisch. Zur Materialgewinnung von Rührei dieser Art für 2 Personen (= 1 Zanderwabe/Ausbrechmethode) benötige ich ca. 45 ... 60 min. Dieses Nadelöhr hätte ich gern beseitigt. Sammelt man die Maden in einer Schüssel, kühlen sie sich noch gegenseitig und können - zerkleinert - wie der flüssige Inhalt von Hühnereiern weiterverarbeitet werden. Kuchen habe ich davon allerdings noch nicht gebacken. Angereichert mit Honig, kann ich mir die halbgefrorene Masse auch gut als Eis-Nachtisch vorstellen, mglw. abgemagert mit gefrorenem Joghurt. Für Rührei, Eierstichsuppen etc. hat es aber bisher immer gereicht und die Zerkleinerung stellt das Auge mißtrauischer Tischgenossen ruhig. Fügt man noch ein echtes Hühnerei zu, fehlt auch die gelbe Farbe nicht und die Genossen bewundern das nußartige Aroma und fragen vergeblich nach dem Würzgeheimnis.

    Für erfahrungsgestützte Verbesserungsvorschläge bin ich nach wie vor dankbar.

  • Hm...durchgegarte Maden aus dem Dampfwachsschmelzer sind vom Wachs getrennt, ja, vielleicht (Und die Reste, die man noch so aus dem Trester holt sonst?)

    und sie dampfgaren dort drinnen zusätzlich zu der Tatsache, dass sie immer noch ekelbesetzte Maden sind, zusammen mit Varroa, in Nyphenhautresten, alten Schwarten und Dampfauszug von Maden-und Milbenk.... - legga.

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    Ich tät sie ja mal probieren, allzu zart beseitet bin ich nicht; aber net so!

    Zart beseidet bin ich auch nicht. Irgend einen Matsch möchte ich mir aber auch nicht antun.


    Wie Du bei anderen "Ernte"-Methoden das Puppenhäutchen von der Made trennen willst, ist mir schleierhaft. Aus was besteht denn diese Haut?


    Alte Schwarten muss man ja nicht nehmen.

  • Danke, besonders an ribes,

    Genau deshalb frage ich hier nach... für 40 Minuten rumpulen hab ich einfach keine Geduld.

    Allerdings frage ich mich auch was hier manch einer für Drohnenwaben hierfür verwenden will. Bei mir ist das Naturbau, der mit der ersten verdeckelten Brut ausgeschnitten wird. Da sollte dann eigentlich ausser Brut und Wachs (in Lebensmittelqualität) kaum etwas anderes übrig bleiben.

    Ich werde die Heisstrennmethode auf jeden Fall bald mal ausprobieren und wenn das nicht klappt, wird zukünftig der Rest aus dem SWS eben entsorgt. Wobei ich eigentlich sowieso kaum Drohnen schneide...

    Das mit den Hemmungen beim Verzehr von Insekten ist in unseren Breitengraden eben anerzogen. In Asien hat damit sicher niemand ein Problem. Und ich weiss aus Erfahrung, dass der erste Bissen eine enorme Überwindung sein kann. Heuschrecken waren bei mir wenig problematisch, aber bei Mehlwürmern muss man erstmal den Kopf abschalten können... Der zweite Biss fällt dann aber plötzlich erstaunlich leicht.


    Gruss David, der nun darauf wartet, dass die 15cm Neuschnee bald wieder verschwinden, weil er jetzt hungrig ist... Mahlzeit!

    "Das Wort gleicht der Biene: Es hat Honig und Stachel."

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  • Wie Du bei anderen "Ernte"-Methoden das Puppenhäutchen von der Made trennen willst, ist mir schleierhaft. Aus was besteht denn diese Haut?




    Milben- und Madensch... ist trotzdem drin.


    Ich hab bisher nix gegessen, habe lediglich mal ne Drohnenwabe entdeckelt,

    und dann möchte ich behaupten, ging das nach 4 bis 5 fehlerhaften Versuchen zackzack. Mit einer anatomischen Pinzette die unfertigen Jungs da rausgezupft, nach Milben geguckt und den Hühnern vorgesetzt.

    "Wer die Leidenschaft als Jugendsünde abtut, degradiert die Vernunft zur Alterserscheinung".
    Hans Kasper

  • Schade, dass ich nicht wöchentlich durch die Baar fahre. Ich könnte dem Baarimker seinen Eiweißbedarf locker lösen. Er dürfte sogar das Wachs behalten. und den Larvenkot mit verzehren. Wie wäre es, friere einen Teil ein und biete in Donaueschingen einen Workshop an. Arbeitstitel: Ernährung aus dem Baurahmen. Christoph würde sich freuen. Variante wäre auch ein Drohneneis.||=O:*


    Nix für ungut


    Remstalimker

  • Wie Du bei anderen "Ernte"-Methoden das Puppenhäutchen von der Made trennen willst, ist mir schleierhaft.

    Das lebende Puppenhäutchen ist zarter als jedes Säugetierfleisch oder Faszienhäutchen von denen. Die Puppe dürfte incl. unterstellten Verdauungsresten, Milbenkot u.a. Vermutungen wesentlich sauberer aufgezogen worden sein, als die Fleischstücke, die ringsum so gegrillt werden. Ich habe übrigens heuer bei allen meinen Mahlzeiten noch keine einzige Milbe und auch keinen Kot von denen entdecken können - obwohl ich mich allein schon aus diagnostischen Gründen bemüht habe, sehr genau - und mit verschiedenen optischen Gläsern bewehrt - hinzusehen.

    Remstalimker: Vor dem Eis - so (oder gerade, weil:) wohlschmeckend es ist - muß gewarnt werden. Wenn man den Hinweisen im Deutschen Bienenmuseum glauben darf: 30 g Pollen entsprechen 200 g Fleisch. Und daraus wird Gelee royal und die Nahrung auch der Drohnenlarven vornehmlich hergestellt.

    beetic: Wieviel Zeit benötigst Du mit einer Za.-Wabe für die zack-zack-Pinzetten-Hühnerfütterung? Wie entdeckelst Du die Wabenfläche?

  • ribes:

    im Prinzip hst Du ja recht, ich bin wohl zu lange falsch für die Metzgerware erzogen worden als für die Larven.


    Massenhaltung und Leben im Dreck schrecken mich da jedoch genauso wie die Milben plus Dreckvorstellung. Am allerliebsten esse ich, was ich selbst geschossen/ getötet/ zerteilt und portioniert habe und/oder von dem ich mindestens weiß, wie und wo es lebte und zum Ende kam.


    Isch `abe gar kein Zander, also weiß ich das nicht

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    und ich schneide keine Drohnen, daher kann ich es nun nicht mehr nachmessen.

    Die Deckel waren ab oder angeritz und dann halt greifen, auswerfen, greifen, auswerfen - ich fand`s recht flott, obwohl sicher mal was kaputt ging

    Dass man so keinen Wok zügig gefüllt kriegt, ist klar. Ich sags aber mal so: Wild-Himbeeren pflücken dauert länger!

    "Wer die Leidenschaft als Jugendsünde abtut, degradiert die Vernunft zur Alterserscheinung".
    Hans Kasper

  • Remstalimker : Ja, klar... Ich gebe immer Workshops ohne eigene Praxiserfahrung...

    Aber wenn du in Donaueschingen bist, ist mind. ein gemeinsam Bier dieses Jahr Pflicht. ...sonst werde ich irgendwann noch sauer auf dich und deine kleinen Sticheleien... :P

    "Das Wort gleicht der Biene: Es hat Honig und Stachel."

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  • Endlich habe ich eine einigermaßen akzeptable Antwort auf meine eigene Frage gefunden (#41, 45): Wie läßt sich einigermaßen effektiv Drohnenbrut vom Wachs trennen?


    Auf der Apimondia 2013 wurde ein Extraktor für (tiefgefrorenes) Bienenbrot als beste imkertechnische Erfindung des Jahres ausgezeichnet. Ich konnte ihn jetzt einmal ausprobieren. Er funktioniert ähnlich wie eine Saftzentrifuge mit Tresterauswurf. In die gibt man die tiefgefrorenen Wabenstücke. Diese werden dann durch eine drehende Edelstahlscheibe mit 3 kleinen aufgekanteten "Zähnen" zerschlagen. Das unterschiedliche Gewicht von Bienenbrot bzw. Drohnenpuppen einerseits und Wachsteilen andererseits führt dann zu zentrifugaler Trennung. In Sekundenschnelle (meine Schätzung für 1 Zanderwabe mit Entnehmen der Drohnenpuppen: 1 - 2 Min.), so daß noch nichts antaut. Vermutlich kann man mehrere Waben hintereinander extrahieren - ohne den Siebkasten auszuleeren, da die ausgeworfenen Drohnenpuppen auf einen Haufen zu liegen kommen und sich so gegenseitig weiter kühlen.

    Funktioniert recht gut, fast reine Trennung, Drohnenbrut bleibt allermeist unbeschädigt. Der Hersteller Wilara (offenbar: Litauen) bietet dazu einen Edelstahlschacht mit Schräggitter an, über das das Bruchgut nach unten rollt und dabei weiter separiert wird, Bienenbrot bzw. Drohnenpuppen fallen dann letztlich in einen am Fuß des Schachtes aufzustellenden Edelstahl-Siebkasten. Imker kann statt Schacht + Siebkasten auch nur den Siebkasten kaufen bzw. eine eigene Auffangschale unterstellen und von Hand aussieben.


    Wer sich näher informieren will, kann die Maschine mit Foto im Artikelkatalog von Wilara finden (Firmenname googeln ->1. Aufruf; auch in deutsch: "Tischplatte Erntemaschine für Bienenbrot "BBM mini", gibt es aber auch als Großgerät für Profis). Prompte Rückantworten auf Anfragen, allerdings vorzugsweise in Englisch.


    Vorsorglich: Nein, ich habe keinerlei eigene wirtschaftliche Interessen an dieser Fa.

  • Nach 1 Woche per DPD traf die BBM mini ein (Versandkosten 25,-). Hier sieht man sie realistisch in Betrieb (ab Min. 1.40, allerdings ohne den Separatorsiebschacht):

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