Oxalsäurebehandlung/Verdampfung - Interessante Links

  • Das Problem mit der Zulassung ist einfach der Arbeitsschutz. Wie kann man diesen in einer Zulassung mit verankern? Da man einfach davon ausgeht, das man sich nicht selbst ausreichend gegen die Dämpfe schützen kann und man uns vor uns selbst schützen muss, kann es nicht zugelassen werden. In Österreich, Schweiz usw. scheint der Schutz der Bevölkerung nicht an erster Stelle zu stehen und oder die Menschen dort sind so intelligent das man ihnen nicht vorschreiben muss, wie man sich ausreichend Schützen muss.

    Kleine Korrektur: Arbeitsschutz "war" das Argument. Es ist inzwischen in einer Dr.-Arbeit wiss. widerlegt. Aber seitdem hat keiner das Zulassungsverfahren neu aufgelegt; es wurden aber Zulassungen für alle möglichen anderen Verfahren (Streifen zum Einlegen) beantragt und erteilt. Wer will eine Zulassung für Verdampfen in D. beantragen?

    Seit 2010 Sächsischer* Hobby-Imker mit ca. 10 Völkern in DNM

    * sie summen weicher als die nicht-sächsischen Bienen

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  • Das mit dem Stövchen funktioniert ohne Frage.

    Wenn wir schon beim Arbeitsschutz sind, kommen mir bei der Methode schon andere Gedanken. Offenes Feuer in einer Wachsgetränkten Umgebung in einer Holzbeute oder noch besser Styroporbeute sind für mich nicht gerade vertrauenserweckend.

    Ich habe mir so ein Ding aus einer Grabkerze zusammengebaut. Danach gab es ja erst die Stövchen zu kaufen.

    Von dem berichteten Volk, was nach der OXS Behandlung lethargisch am Boden lag, kann ich nur berichten, dass die Wohl auf sind und sogar Heute fliegen.

    Somit habe ich seit September keine Verluste mehr.

    Mittlerweile ist die Einfütterung und die damit verbundere Winterbienenbildung risikoreicher als die Winterbehandlung.

    Dank der neuen OXS Behandlungsmethoden.

  • Als ich den Oxamaten das erste Mal sah, glaubte ich an einen Scherz, an das ausgeuferte Ergebnis einer Machbarkeitsstudie. Er hat nur einen Vorteil: Die geringsten Emissionen nach außerhalb der Beute, ansonsten nur Nachteile.

    Worin genau siehst du die Nachteile?

    Notwendigkeit, Beuten zu öffnen (und das bei kalter Witterung!).


    Langwierigkeit des Prozederes.


    Unflexibilität hinsichtlich verschiedener Beutengrößen, konkret Länge und Breite. Erst recht bei "exotischen" Beuten: Wie wollte man damit z.B. eine Klotzbeute, eine Bienenkiste oder einen Bienenkorb begasen? Insbesondere dieser Punkt ist für mich ein Ausschließungsmerkmal.

  • Reiner, im Fall der Überhitzung hat man auch einen Rückstand im Tiegel. Daran kann man nachträglich sehen, dass keine, oder keine optimale Sublimation stattgefunden hat.

    Im Anwendungs-Video des vom Freizeitimker erwähnten Sublimox-ähnlichen "Oxalika Pro Easy" wird nach der Sublimation die Kammer (aus Aluminium) extra gereinigt.
    Leider zeigen sie nicht, was da entfernt wird.
    Ists wegen des Aluminiums nötig, oder weil das in Italien zugelassene Präparat keine reine Oxalsäure ist, oder ... ?

  • Die Unflexibilität ist natürlich in der Tat ein Ausschließungsmerkmal. Nichtsdestotrotz ist das Öffnen von Beuten bei kalten Temperaturen in meinen Augen nicht so überzubewerten. Das geht sehr schnell, Folie mit linker Hand abziehen, alle Bienen bleiben drin, Oxamat in rechter Hand direkt aufsetzen- das sind maximal 2 Sekunden.

    Ich habe seit 3 Jahren 2 Oxamaten und bin wirklich sehr zufrieden, und wie Marcus Göbel weiter oben schon schrieb, während die arbeiten, kann ich etwas anderes tun. Brauche keine Maske, weil ich weit genug entfernt bin. Schneller ginge es mit dem Sublimox, aber ich muss mit Maske am Volk stehen, und nochmal 400 Euro ausgeben muss ich jetzt auch nicht haben.

    Klar, wenn man sich den Oxamat so ansieht: KG Rohre, Auto-Glühbirne, kleiner Ventilator und Plexiglashaube für 200 Euro...:/

    Aber das Prinzip ist wirklich klasse.

  • Die Nachteile kann ich nachvollziehen. Empfinde diese auch als etwas störend allerdings nicht als ultimative Killer-Argumente gegen die Verwendung des Oxamaten. Ich nutze ihn seit ca. 2 Jahren.

    Allerdings bin ich aktuell aber auch auf der Suche nach einem weiteren Ox-Sublimierer um mit der Behandlung flexibler zu werden.


    Grüße,

    Tobias

  • Der Hersteller hat geantwortet.

    Ists wegen des Aluminiums nötig, oder weil das in Italien zugelassene Präparat keine reine Oxalsäure ist, oder ... ?

    Laut Hersteller liegt das am in Italien zugelassenem Api-Bioxal, das zu 86% aus Oxalsäure besteht. Die restlichen 14% sublimieren nicht. Bei -in Italien nicht zulässiger- Verwendung von reiner Oxalsäure würde nichts übrig bleiben.

  • Ich führe interessierten Mitimkern die Funktion der Stövchen auf dem Fensterbrett bei geschlossenem Fenster vor (geht nur bei wenig Wind und einem Blechwinkel als Windschutz). Dabei dauert es ca. 3 Minuten, bis das Wasser verdampft und dann nochmal ca. 3 Minuten, bis der Kristallstaub sichtbar abdampft. Wenn dabei die die Oxalsäure in AS und CO/CO2 zerlegt würde, hätte ich keinen Oxalsäureniederschlag an dem Blechwinkel, den ich als Windschutz verwende. Ebenfalls hätte ich keine Oxalsäureniederschläge in der Leerzarge, in der ich bei der Behandlung der Bienenvölker das Stövchen stehen habe und die Oxalsäure sublimiere. Der von Dir geschilderte Zerfall der Oxalsäure mag vorkommen, wenn das Oxalsäuredihydrat nicht langsam erwärmt wird, sondern auf eine sehr heiße Oberfläche geschüttet wird. Ich kenne aus meiner praktischen Erfahrung keine derartige Situation. Allerdings kann ich mir das bei der einen oder anderen in diesem Forum beschriebenen Verdampfungseinrichtung durchaus vorstellen.

    14301 Bernd: wie genau machst/empfiehlst Du die Anwendung der Teelichter? Stellst Du sie direkt auf die Oberträger und dann Leerzarge drauf und fertig? ASG dazwischen? Weitere Vorrichtung, damit auch die Arbeiterinnen nicht nach oben an das Teelicht gehen, z.B. Gase (Material?) ?


    Gruß, Jörg

    Hallo Jörg,


    Die Sublimation der OS mit Teelichtverdampfern erfolgt (nach meiner Empfehlung) in einer auf die oberste Zarge aufgesetzten Leerzarge. Zwischen die oberste Brutzarge und die Leerzarge kommt ein Absperrgitter. Dieses muss bienendicht sein. Ein Königinnenabsperrgitter reicht nicht. Die Bienen dürfen nicht zu dem Verdampferstövchen gelangen, sonst bilden sie eine Traube über dem Stövchen und löschen die Teelichtflamme durch Sauerstoffentzug. Als Absperrgitter eignet sich z. B. Armierungsgewebe (für Außenanwendung), wie es von den Gipsern verwendet wird. Man bekommt dieses im Baumarkt (10 m lang/ 1 m breit) pro Rolle für etwa € 20.- und kann es mit einer normalen Haushaltsschere zuschneiden. Auf dieses Absperrgitter wird als Hitze- und Auslaufschutz ein Blumentopf-Untersetzer aus Keramik oder ein Kaffetassen-Unterteller gestellt. Darauf stellt man das Teelicht, zündet dieses an und stellt und über das Teelicht dann das mit 1,5 - 2 g OS bestückte Stövchen. Nun dauert es einige Minuten, bis die Sublimation beginnt. In dieser Zeit schließt man die Beute und bearbeitet das nächst Volk. Wenn man gegen den Wind arbeitet, wird der nach ca. 10-15 Minuten aus den Beuten austretende Oxalsäure-Kristallnebel von einem abgetrieben und man kommt überhaupt nicht mit lungengängiger Oxalsäure in Kontakt. Die bedampften Beuten werden frühestens am Folgetag wieder geöffnet.


    Das Armierungsgewebe wird nach einiger Zeit von den Bienen durchgebissen. Es hält aber normalerweise eine Saison. Es ist ja verhältnismäßig günstig. Ich spare mir die Reinigung und verwende jedes Jahr ein neues Gitter.

    Selbstverständlich ist die Absperrung auch mit Bodengitter aus Kunststoff oder Edelstahlgewebe möglich.

    Eine ausführliche Anleitung und ein Bedampfungskonzept findest Du auf meiner Webseite.

    Gruß Bernd http://www.hommel-blechtechnik.de

    "Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel."

    (Bertrand Russel, englischer Philosoph und Mathematiker 1872 - 1970, Nobelpreis für Literatur 1950)

  • Nun, bei mir bleiben sie leider nicht drin. Kaum ziehe ich die Folie ab, fällt die eiskalte Luft sofort die Wabengassen entlang nach unten. Ergo kommen die gereizten Immen mit Verzögerung von höchstens wenigen Sekunden, also nahezu sofort hervor und greifen an. Vielmehr fallen sie jedoch verklammt bis tot zu Boden. Ohne sofortigen Rauch geht es leider auch bei Frost nicht, so meine Erfahrung.


    Da die Bienen dem Frost mithilfe der Winter-/Wärmekugel trotzen, muß ein plötzlicher Kaltlufteinfall in Kombination mit dem plötzlichen Tageslicht als existentielle Bedrohung wahrgenommen werden. Die Bienen bewerten dabei auch nichts "über", sondern die Lage genau richtig.


    Beutenöffnen ist schon bei Wärme Streß für Immen, und bei Kühle/Kälte für mich deshalb nun, seitdem ich Oxalsäure nur noch per Rohr in verdampfter Form einblase, ein absolutes Tabu.

  • Nun, bei mir bleiben sie leider nicht drin. Kaum ziehe ich die Folie ab,

    Ich würde sagen; Imkerfehler;(

    Bei meinen kommt nix hoch! Ich arbeite aber auch (sehr) vorsichtig:)

    Und Folien und Rauch gibts auch keine(n).

    Das, was du sicher weisst, hält dich vom Lernen ab.


    Richtige Auslese und exaktes Verpaaren, ist das Ruder mit dem das Schiff auf Kurs gehalten wird.

    Paul Jungels


    https://www.bienen-plus.de/

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