Laut Herstellerangaben hält der Wirkstoff knapp über hundert Tage. Aus Kanada ist bekannt, daß der Wirkstoff mehrere Jahre nach der Ausbringung im Boden zu finden ist.
ZitatAlles anzeigenIm "Ecotoxicological Profile"1 nennt BCS eine Halbwertzeit von Clothianidin von > 1 Jahr. In der
Regulatory Note der kanadischen PMRA2 wird eine Halbwertszeit von bis zu 990 Tagen festgestellt,
die United States Environmental Protection Agency nennt im 'Pesticide Fact Sheet'[3] eine
Halbwertszeit von bis zu 1.155 Tagen. Das New York State Department of Environmmental
Conservation, Bureau of Pesticides Management[4], stellte an einem Versuchsstandort nach 25
Monaten einen so minimalen Abbau von Clothianidin im Boden fest, dass die Berechnung einer
Halbwertszeit nicht möglich war!
Es handelt sich also um Halbwertszeiten von u. U. deutlich über drei Jahre und somit besteht die
Gefahr der Kumulation der Clothianidinwerte im Boden durch aufeinanderfolgende Kulturen, die
mit Clothianidin gebeizt oder behandelt werden. Auch die PMRA sieht diese Gefahren "...
Clothianidin is very persistent in soil, with high carry*over of residues to the next growing season.
Clothianidin is also mobile in soil."
Mittlerweile ist Clothianidin in Deutschland zugelassen für Kartoffeln, Mais, Zucker* und
Futterrüben, Getreide und Raps, so dass sich die Pestizidrückstände im Boden jedes Jahr trotz
Fruchtfolge ohne Pause aufaddieren können. Durch seine gute Wasserlöslichkeit kann Clothianidin
sich sehr gut im Boden bewegen und könnte z. B. in Bodensenken zu deutlich höheren
Konzentrationen im Boden führen als im Labor bei einmaliger Anwendung gemessen.
aus: Manfred Heder über Clothianidin mit Quellenangaben zum Nachlesen (PDF)
Soweit ich das richtig verstanden habe, ist die Angabe des Herstellers einfach nur errechnet worden? Das würde die Unterschiede zwischen Herstellerangaben und tatsächlichen Befunden aus der Praxis erklären?
Die Gefahr der Akkumulation, der Anreicherung im Boden und im Naturhaushalt ist jedenfalls gegeben. Wie sonst kommt Clothianidin in den Salat?
http://www.foodaktuell.ch/nachrichten.php?art=880
Viele Grüße,
Bernhard