Ich habe einen dicken Hals und überlege nun ob ich selber die Ursache dafür bin oder nicht. Folgendes ist Geschehen:
Ich bin gerade dabei die Bienenvölker eines verstorbenen Imkers von seinem Bienenstand (welcher sich mitten im Wohngebiet befindet) abzuholen. Dies wurde mir von der Witwe des Imkers angeboten, ich hielt es für einen feinen Zug von mir das ich das mache, denn die Uraltholzbeuten auseinanderzubauen und die Bienies "umzupotten" ist zumindest für einen Anfänger wie mich eine Heidenarbeit.
Drei Völker hatte ich schon umgesetzt, dabei die Überzähligen Uraltwaben (allesamt schon nicht mehr Braun, sondern Pechschwarz) in Holzzargen gesetzt und mit Deckel versehen in einen Bienensicheren Nebenraum gebracht.
Nun ging da wohl jemandem etwas nicht schnell genug, jedenfalls wurden diese Zargen (von denen etliche vor Honig troffen) am Donnerstag von jemandem aus dem "Zwischenlager" genommen und vor und in die Garage gestellt... unter freiem Himmel, Garage offen.
Natürlich war das der Startschuß für eine kollossale Räuberei, nun war ich auf Nachtschicht und deshalb rief mich am Sonntag mein Imkerpate an und berichtete mir das. Wir sind dann hingefahren und haben uns das Elend angeschaut: Ein Riesengesumme um die Garage herum!
Zusätzlich lag in der Garage und in der Einfahrt eine große Menge toter Bienen, und ich meine nicht ein paar sondern es ist da wirklich so, als ob da ein Teppich aus toten Bienen läge.
Wir glauben das da jemand mit Paral o.Ä hantiert hat, was aber verneint wurde.
Jedenfalls waren dort noch 3 Völker und 2 Ableger umzupotten, aber wir haben Abstand davon genommen und wollten erst warten bis die Sachen abgeholt und die Räuberei eingestellt würde (die anderen Völker stehen ca. 5 Meter Luftlinie von dem Räubereiort !!!).
Wir hatten dort nur überall die Fluglöcher verengt und die Garage zugemacht damit der Bienenflug dort zumindest eingegrenzt wird.
Nun komme ich zuhause an und mir fällt ein das ich das mit dem Umpotten am besten im Dunkeln mache. Da ich nicht will das mich jemand für einen Einbrecher hält und aufs Korn nimmt habe ich dann die Witwe angerufen und ihr mitgeteilt das ich in den nächsten Tagen wohl mal während der Dunkelheit auftauche um die Bienen zu evakuieren, damit sie nicht beunruhigt ist wenn da mal Nächtens was rumpelt.
Das war OK für sie, und sie teilte mir mit das ein gewisser Imker dort gewesen und die Ableger mitgenommen hätte, damit er auch was davon habe (jener Imker hat sich vorher schon ALLES mitgenommen was an dem Bienenstand irgendwie zu gebrauchen war, und immer habe ich das hinterher unter die Nase gerieben bekommen: "Herr X war gestern da und hat die neuen Rähmchen mitgenommen", "Herr X war da und hat die Waben mitgenommen" "Herr X hat die Honigschleuder mitgenommen" und so weiter und so fort, das hat mir nix ausgemacht weil ich geh da ja nicht hin um mich zu bereichern, sondern ich dachte wirklich ich täte der einen Gefallen wenn ich die Uraltbeuten auflöse, die Bienen umpotte und die leeren Beuten fein säuberlich in dem Nebenraume stapele, damit die Herr X "zum Verbrennen" abholen kann...)...
Da war es bei mir dann doch irgendwo Vorbei, ich erklärte der Dame das die Ableger durchaus das Sahnestück in sachen Bienen gewesen seien, und das ich das Verhalten von Herrn X nicht akzeptieren könne worauf ein Wort das andere gab. Worauf sie dann plötzlich auf Geld zu sprechen kam, ich würde ja welches zahlen für die Völker...
Oh mann, meine armen Nerven!
Jedenfalls sagte ich ihr dann das ich nicht bereit sei dafür in irgendeiner Form Geld zu Zahlen sondern dass ich gerne mal Honig vorbeibrächte.
Da fing sie an zu Diskutieren was ich aber sofort (meinen Blutdruck bedenkend) abschnitt und ihr anbot das ich gern die bereits abgeholten Bienen zurückbrächte und wieder in die alten Holzbeuten hängen würde.
Das wollte sie dann auch nicht.
Zu den Beuten: Die Dinger sind massiv und ich habe bisher für jedes Volk zum umhängen über 2 1/2 Stunden gebraucht, das ist körperliche Schwerarbeit und das ist kein Witz, ich habe echt gedacht ich tu der alten Frau einen Gefallen, und bekomme dann nur bei jeder Gelegenheit zu hören: "Das und Das gute Zeug haben wir auf dem Boden/ im Keller noch gefunden, Herr X hat es schon abgeholt!"
Irgendwie fühle ich mich ver:Biene: aber echt!
Ich hätte Lust, die 3 Völker die da noch in den Massivbeuten stehen einfach dort zu lassen und den Kontakt abzubrechen, ich fühle mich dort wirklich schlecht behandelt, Finanziell habe ich es absolut nicht nötig da zu Ackern um ein paar alte Völker abzuholen, und ich empfinde das Verhalten der Leute einfach unmöglich.
Bin ich vielleicht zu empfindlich?
Seh ich das zu eng?
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Bin ich vielleicht zu empfindlich?Zu empfindlich? Bei so einer Story? Nein. Das nun absolut nicht.
Da treibst einem mal wieder die Nackenhaare hoch. Ist aber eine hervorragend illustrierte Geschichte, wie nicht wenige Imker (und deren Angehörige) gerne mal ticken. Hab auch schon etliche ähnliche, wenn auch nicht ganz so unmögliche Erlebnisse mitbekommen. Da werden Standplätze samt Edel-Ausstattung ertrickst, noch bevor der Altimker unter der Erde oder teils noch nicht mal wirklich tot ist, da werden Witwen für Völker in 1a Beuten mit gekörten Königinnen Preise geboten, die nicht mal die Kosten für letztere abdecken. Da will ein Altimker, weil seine meisten Völker den Winter nicht überlebt haben, für neue Völker nicht mal den Preis zahlen, den der Honig in den dazugehörigen vollen Honigräumen wert ist usw..Eklig wirds allerdings immer, wenn dabei in irgendeiner Form die Bienen mitleiden, wie Deinem Fall.
Ärger Dich nicht!
Marcus
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Hallo Wabenklau (Deinen richtigen Namen kenne ich leider nicht),
NEIN, Du bist nicht empfindlich, sondern ein gutmütiges Schaf....
Laß doch Frau Witwe sehen, wie sie mit Herrn X die Bienen versorgt und umgetütet bekommt.
Alternativ könnte man ihr auch eine Rechnung für Zeitaufwand, Fahrtkosten, etc präsentieren, aber wer will so einen Streß schon.
Ignoriere sie zukünftig und bevor Du das nächste Mal so hilfsbereit bist klärst Du Sachen wie Bezahlung etc am besten vorher.
Viele Grüße, ärgere Dich nciht zu sehr,
Andrea -
Hallo
immer vorher alles besprechen
und dann schnell handeln
am besten daheim umsetzenDenn Herr X ist überall
Gruß Uwe
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@alle: Danke für die Worte.
Ich schreibe das mal als gelernte Lektion ab und setze die Bienen dann mal weiter um (fürchte die würden sonst "entsorgt"), denn die alten Beuten sind zum Transport absolut ungeeignet (zu schwer und sie haben alle auch "unoffizielle" Fluglöcher über alle Zargen verteilt, sind halt sehr alt...).
Mein Imkerpate hat sich bereiterklärt mich dahin zu begleiten und das ist mir auch angenehmer, nicht wegen der Arbeit sondern einfach weil ich mir bei den Zuständen ohne Zeugen nichts nachsagen lassen möchte - sicher ist sicher.
Ich habe übrigens heute wieder den nächsten Nackenschlag bekommen: Der hiesige Förster hatte nach langem hin und her (4 Monate...) endlich einen Termin mit mir gemacht, zwecks Ortsbegehung eines möglichen Bienenstands (habe ja immer noch keinen...) und ich bin natürlich nichtsahnend Pünktlich am vereinbarten Treffpunkt erschienen.
War klar was dann passierte, nämlich nix und ich bin dann nach 35 minütiger Wartezeit in der Pampa wieder Nachhause getrottet wie ein Depp.
Telefonisch war dann der gute Mann nicht zu erreichen und rief mich auch nicht zurück.
Da er aber die einzige Quelle des Wissens um die jeweiligen Waldbesitzer ist, bin ich weiterhin auf ihn angewiesen, das kostet langsam Nerven, aber ich bleibe am Ball (was bleibt mir auch übrig...). -
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dann geh doch direkt aufs Forstamt!
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@alle: Danke für die Worte.
Ich schreibe das mal als gelernte Lektion ab und setze die Bienen dann mal weiter um (fürchte die würden sonst "entsorgt"), denn die alten Beuten sind zum Transport absolut ungeeignet (zu schwer und sie haben alle auch "unoffizielle" Fluglöcher über alle Zargen verteilt, sind halt sehr alt...).
Mein Imkerpate hat sich bereiterklärt mich dahin zu begleiten und das ist mir auch angenehmer, nicht wegen der Arbeit sondern einfach weil ich mir bei den Zuständen ohne Zeugen nichts nachsagen lassen möchte - sicher ist sicher.
Ich habe übrigens heute wieder den nächsten Nackenschlag bekommen: Der hiesige Förster hatte nach langem hin und her (4 Monate...) endlich einen Termin mit mir gemacht, zwecks Ortsbegehung eines möglichen Bienenstands (habe ja immer noch keinen...) und ich bin natürlich nichtsahnend Pünktlich am vereinbarten Treffpunkt erschienen.
War klar was dann passierte, nämlich nix und ich bin dann nach 35 minütiger Wartezeit in der Pampa wieder Nachhause getrottet wie ein Depp.
Telefonisch war dann der gute Mann nicht zu erreichen und rief mich auch nicht zurück.
Da er aber die einzige Quelle des Wissens um die jeweiligen Waldbesitzer ist, bin ich weiterhin auf ihn angewiesen, das kostet langsam Nerven, aber ich bleibe am Ball (was bleibt mir auch übrig...).Moin,
alternativ könntest Du mal bei Euren regionalen Wasserwerken anfragen - zumindest früher konnte man dort immer gute, sehr gut eingezäunte Standorte bekommen...
Grüße
Marcus
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Das kann ich bestätigen und bin seit Jahren sehr glücklich damit. Keine Probleme dank Zaun und gemäht ist auch immer.
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Vielleicht sehe ich mittlerweile auch vieles anders als früher.
Aber: Wo leben wir denn?
Sind wir, ob Imker oder Nichtimker, denn dafür da, den Herren Verwaltungsbeamten, und nichts anderes ist der Förster, er wird von deinen Steuern bezahlt, in den A...llerwertesten zu kriechen?
Mich kotzt deren Standesdünkel sowas von an, das kann ich euch gar nicht sagen.
Wir sind einfach zu still !
Alles redet vom Bienensterben, händeringend werden Bestäuber gesucht, nur unsere Verwaltungen tun nix ohne Antrag mit 4 Durchschlägen, von denen 3 dann geschreddert werden.
Da lobe ich mir Kollegen vom Schlag Maresch: Der hätte einen Hänger mit 15 Völkern vor dem Rathaus abgestellt und ein Transparent entrollt: "Wegen Beamtenfaulheit müssen wir verhungern. Suchen Asyl!"
Und das Ganze umgeben von Pressevertretern aller Art.
Anders kriegen manche Leute ihre Hintern einfach nicht hoch!
Entschuldigt meine Wut, aber manchmal platze ich schier...PS:
Wenn es nur um Eigentümeranfragen geht, solltest Du dies auf dem Liegenschaftsamt der Stadt aber kostenlos erhalten.
Katasteramt beim Landkreis muss ebenfalls Auskünfte erteilen. -
Hallo,
ich habe mit Förstern sehr positive Erfahrungen gesammelt. Nicht als Imker, sondern beruflich. Ich wollte aber was vom jeweiligen Forstbeamten. Beim letzten Ortstermin (vor ca. 3 Wochen) war der Förster pünktlich zur Stelle und alles lief harmonisch ab. Ich brauchte auch keinen vielseitigen Antrag stellen. Die Genehmigung kam nach zwei Tagen, sehr pronto.
Auch die Försterfraktion ist nicht über einen Kamm zu scheren.
Viele Grüße
StefanVielleicht sehe ich mittlerweile auch vieles anders als früher.
Aber: Wo leben wir denn?
Sind wir, ob Imker oder Nichtimker, denn dafür da, den Herren Verwaltungsbeamten, und nichts anderes ist der Förster, er wird von deinen Steuern bezahlt, in den A...llerwertesten zu kriechen?
Mich kotzt deren Standesdünkel sowas von an, das kann ich euch gar nicht sagen. -
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Dem Förster habe ich etwas unrecht getan (gut, das ganze hat bisher sehr lange gedauert) aber das unser Termin geplatzt ist war doch nicht seine Schuld: Er hatte auf meine ehemalige Mailbox gesprochen um den Termin abzusagen, nur existiert diese Mailbox schon seit 2 Monaten nicht mehr, die Telekom hat diese Verbindung wohl nur gekappt, aber nicht abgeschaltet... Die Tücken der Technik halt.
Ansonsten habe ich morgen einen neuen Termin mit ihm, mal sehen ob das dann klappt...
Das Wasserwerk hatte ich angesprochen (super Tip übrigens!) und der Sachbearbeiter am Telefon wusste sofort um was es ging, nur leider geben die keine Schlüssel aus so das ich bei unserem Wasserwerk nicht zum Zuge komme.
Einen Lichtblick gibt es dann aber doch noch: Ein Nachbar hat mir heute Morgen spontan einen Flecken im Wald gezeigt, und er kennt Zufällig den Pächter... Wenn alles gut geht habe ich dann dort schonmal einen ganz manierlichen Standort. Mal schaun was daraus wird.
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.