Hallo allerseits,
jede Medaille hat zwei Seiten.
In manchen Gegenden hat der Frühjahrssturm Kyrill den Waldbesitzern hohen Schaden zugefügt, aber andererseits auch Licht und Lebensaktivität in die Wälder gebracht und uns Imkern Chancen auf eine gute Himbeertracht 2009.
Auf den ersten Blick sind wir Imker und unsere Honigbienen durch die hohen varroabedingten Völkerverluste im Bienenjahr 2007/2008 allein auf der Verliererseite und haben diesmal schlicht die „A…karte“ gezogen.
Wer allerdings die Flinte nicht gleich ins Korn wirft, findet auch eine positive Seite:
2008 wird ein gutes Jahr für Basiszucht.
Auf den Drohnensammmelplätzen werden sich vor allem zu Beginn der Zuchtsaison erheblich mehr Drohnen aus vitalen, stark und gesund überwinterten Bienenvölkern tummeln als in den normalen Varroajahren.
Ausserdem sind bei der Zuchtauswahl die Plusvarianten, also die den örtlichen Verhältnissen angepassten, stark und gesund überwinterten und damit etwas varroafesteren Bienenvölker leichter zu finden.
Wer erfolgreich behandelt und keine Varroaverluste zu verzeichnen hat, kann sich die nachzuchtwürdigen Plusvarianten auch von einem Nachbarstand besorgen, wenn dort ein Bienenvolk trotz hoher übriger Standverluste besonders gut über den Winter gekommen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Rubikon
Basiszucht zur Erhöhung der Varroafestigkeit
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Guter Ansatz,
aber ich befürchte, daß es schwer wird, das in die Köpfe einiger Leute hineinzubekommen.Im Zweifel wird leider häufig immer nach Honigleistung und nicht nach Robustheit und Varrotoleranz ausgelesen.
Gruß
Heinrich -
Hallo, Rubikon,
ZitatAuf den Drohnensammmelplätzen werden sich vor allem zu Beginn der Zuchtsaison erheblich mehr Drohnen aus vitalen, stark und gesund überwinterten Bienenvölkern tummeln als in den normalen Varroajahren.
Wo sollen die herkommen, wenn doch alle so überzeugt ihre Drohnenwaben ausschneiden??? -
Hallo sabi(e)ne
Wo sollen die herkommen, wenn doch alle so überzeugt ihre Drohnenwaben ausschneiden???
woher willste eigentlich das so genau wissen das .....doch alle so überzeugt ihre Drohnenwaben ausschneiden
Es gibt doch bestimmt auch jede Menge Imker die diesen Wahnsinn nicht betreiben b.z.w. die Feststellung machen durften das es ohne Drohnenmorden zum Teil eventuell auch besser läuft.
imkerliche Grüße -
@ Rubikon, nicht zuletzt Melli-Baer
sehr guter Gedankengang, den du aufbringst.
Auch ich habe Völker verloren und versuche über meine Aufzeichnungen herauszufinden,
warum das ein odere andere Volk überlebte.
Prinzipiell habe ich alle gleichzeitig mit AS, je nach Volksstärke behandelt.
Bei gleichen äußeren Bedingungen.
Ich halte es auch mit der Basiszucht, sehe darin eine große Möglichkeit, vitale, wider-
standsfähige Völker (zurück) zu erhalten.
Durch den Varroadruck und dadurch entstandene Völkerverluste sind auch bei gewinn-
orientierten Drohnenvermeidenden Imker die gleichen Chancen, nun ihre überlebenden
Völker in der Auswahl für Nachzucht zu berücksichtigen.
Die Drohnen finden sich an den Sammelplätzen und nur die Natur macht die Auslese,
wenn wir es dann zulassen.Herzliche Grüße, Udo
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Hallo Rubikon
das kann ich nachvollziehen
Es könnte sein,das es dadurch noch schneller geht als wir es uns erwünscht haben.
@SaBiene, deine Sorge ist unberechtigt.
Es werden nur gute Drohnen der Nichtschneider zur Basiszucht vorhanden sein.
Die Schwächlinge der Schneider haben keine Chance.
Ich bin ja mal gespannt,was die Reinzüchter dazu sagen,wenn ihre degenerierten Drohnen
nicht mehr zum Zug kommen.
Ich habe hier im Carnika-Reinzuchtgebiet immer bei der Standbegattung einige geringelte Völker gehabt.
Komischerweise sind in diesem Frühjahr keine mit Ringeln zu entdecken.
Mit den Ringeln kam aber das Propolis.
Hoffentlich ist hier nicht das Gegenteil passiert,und meine Isselburger-Landbiene ist futsch
Gruß
Helmut -
Hallo, Isselbiene,
du schreibst: " mit den Ringeln kam aber das Propolis..."
Was meinst du damit, ich versteh es nicht.
Grüße,Udo -
Zitat
Es gibt doch bestimmt auch jede Menge Imker die diesen Wahnsinn nicht betreiben b.z.w. die Feststellung machen durften das es ohne Drohnenmorden zum Teil eventuell auch besser läuft.
Es gibt hier etwa 100 Imker im Verein, von denen etwa 80 auch tatsächlich Bienen halten (die anderen sind zu alt, aber immer noch im Verein und kaufen zu...), und von denen schneiden durch massive Propaganda seit Anbeginn dieser Methode etwa 90%, was 72 Imker macht.
Bleiben 8, die es nicht tun, und im Schnitt hat hier jeder etwa 10 Völker (Karteileichen außen vor). Kollege Berufsimker am anderen Stadtende ist bio und schneidet mittlerweile auch , also bleiben etwa 80 Völker plus meine für eine angemessene Drohnenversorgung auf 1600 qkm?
Bißchen mickrig.....Helmut: es gibt auch sehr dunkle gelbe, nicht alle sind wirklich gelb bzw. lederbraun.
Wart's ab...ich drück dir die Daumen!*trööööst*
Am Propolis kannst du sehen, was Selektion über Jahrzehnte tatsächlich bewirken kann, aber was andererseits auch ganz schnell wieder aufgelöst werden kann....*Hoffnung*
Warum brauchen wilde Völker OHNE Imker nur 4-8 Jahre bis zur VT? -
Wo sollen die herkommen ...
Hallo Sabi(e)ne,
unter anderem von den Imkern, die das Prinzip der Basiszucht begriffen haben und deshalb nachzuchtwürdigen Völkern nicht die Drohnen wegschneiden.
Mit freundlichen Grüßen
Rubikon -
Das sind dann 8 und ich.... von hundert.
Und 1600 qkm zu begatten...*Drohnen-Viagra bestelle* -
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Hallo Sabi(e)ne,
Viagra nützt ja nix - der arme Kerl "darf" ja nur einmal
Selbst wenn der Admin... mir jetzt wieder eins auf die Glocke gibt - ich schneide Drohnen nicht aus. ...weil ich auch im vergangenen Jahr, allerdings bei Stichproben, keine einzige Milbe gefunden habe.
Entweder brauch ich doch langsam eine Brille, obwohl die ja doch ein bissel auffallen, oder ich habe zum falschen Zeitpunkt geguckt.
Resultat: von 6 Völkern 5 weg und 1 Mickerlingnur mal so nebenbei
Wolfgang
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Das sind dann 8 und ich.... von hundert.
Hallo Sabi(e)ne,
wenn in Eurer Weserpampa neun Prozent der Imker nicht in der Lage sind, soviel Drohnen zu produzieren, dass erfolgreiche Standbegattung möglich ist, dann hilft Euch mit Sicherheit auch Viagra nicht mehr aufs Fahrrad.
Mit freundlichen Grüßen
Rubikon
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Vertrauen ist gut, (Milbenfall-)Kontrolle ist besser -
Hallo Zusammen,
letztes Wochenende habe ich einen Vortrag von Dr. Reinhold Siede (Bieneninstitut Kirchhain) zum Thema "Vielfältige Krankheitsabwehr der Bienenvölker" gehört. Davon versteht der Mann was!
Viele interessante Infos, aber eine hat mich besonders beeindruckt:
Es gibt Versuche (hab's vergessen, von wem), in denen man den Einfluss der Vererbung auf die Krankheitsabwehr ermittelt hat. Man hat Königinnen künstlich besamt - manche mit dem Samen eines Drohns und manche mit dem Samen von mehreren Drohnen.
Die Völker, die mit diesen Königinnen über Kunstschwärme aufgebaut wurden, wurden kontrolliert mit Krankheitserregern infiziert (z.B. AFB) und anschließend wurde die Krankheitsabwehr dieser Völker bewertet.
Ergebnis: Die Völker mit einem Vater waren anfälliger und kamen mit den Krankheiten deutlich schlechter zurecht, als die Völker mit mehreren Vätern.
Auch andere Eigenschaften wurden mit dem gleichen Ergebnis getestet, z.B. das Verteidigungsverhalten am Flugloch: Überall waren die Völker mit den vielen Vätern überlegen.
Es sieht ganz so aus, als ob der Bien über die Vielzahl der Väter die Eigenschaften aufnimmt, die in seiner Region gerade erfolgreich sind.
Ich glaube, über die Bedeutung der regionalen Begattung müssen wir noch viel lernen, bzw. umlernen.
Viele Grüße,
Rudi -
Hallo, Rudi,
das paßt doch zum Tautz: je vielfältiger die Genetik der Väter, desto feiner die Regulierung der einzelnen Vorgänge, sei es temperatur-abhängiges Ausflugverhalten oder Hygiene im Stock.
Draus folgt doch zwangsläufig, daß eine breitere genetische Basis unbedingt anzustreben ist, um überhaupt Selektionsmöglichkeiten (durch Natur oder Imker) zu haben.....
Oder? -
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.