Hat eigentlich jemand Erfahrung mit dem Anbau in größerem Maßstab? Ich hätte über einen Grundstückseigentümer und Mittel aus der Nordeutschen Umweltstiftung die Option, ca. einen Hektar zu bepflanzen. Die Kosten sind ja erheblich. Allein das Pflanzgut kostet 6.000 bis 7.000 Euro pro Hektar.
Ich habe mich dazu kürzlich mit einem Fachmann von der hiesigen Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei unterhalten, die dort zwei größere Versuchspflanzungen unterhalten. Seine Einschätzung: Ein Ersatz für Mais wird die Silphie nicht werden. Für die Landwirte ist der geringere Gasertrag ausschlaggebend. Die Hektarerträge sind so knapp kalkuliert, dass das nicht aufgeht. Schon gar nicht bei dem Aufwand im ersten Jahr. Allenfalls bei Biogasanlagen jüngeren Datums stellt sich das etwas besser das, weil hier alternative Energiepflanzen besser gefördert werden.
Auch die Trockenheitsresistenz ist nach seinen Erfahrungen nicht sehr viel höher als bei Mais. Als Futterpflanze ist die Siphie nicht interessant genug. Zwar fressen die Rinder sie, aber wer von einer Kuh 10.000 Liter Milch im Jahr erwartet, so der Fachmann, muss Mais füttern.
Es gibt zwar mittlerweile vorbehandeltes Saatgut, bei dem die Keimfähigkeit angeblich so hoch ist, dass statt Pflanzen eine Aussaat möglich ist, auch das bewertet der Fachmann aber skeptisch.
Wolfgang