Umsetzung von Beuten auf kurze Distanz

  • Ich mache meine Ableger/Umsetzungen am späten Nachmittag/Abend, möglichst bei leichtem Regen, damit die Flugbienen auch zuhause sind.


    Umsetzen: Flugloch zumachen, verschnüren, an neuen Platz tragen, über Nacht verschlossen lassen (geht nur mit offenem Gitterboden!).
    Am nächsten Morgen Zweige schneiden, am besten geht Konifere/Wacholder, weil nicht so hart und sperrig, und diese Zweiglein dicht ins Flugloch beim Aufmachen stecken, so daß die Bienis merken, daß da was anders ist.
    In 99,9% aller Fälle fliegen sie nicht direkt los gradeaus, sondern erst mal Gesicht zur Beute und dann in größer werdenden Kreisen.


    Ableger: selbe Prozedur, Ableger spät am Tag bilden, Flugloch zu, an den Platz stellen und über Nacht geschlossen lassen. Am nächsten Morgen Grünzeug so vor/in das Flugloch legen, daß sie merken MÜSSEN, daß da was anders ist als vorher.


    Auf die Art fliegen sich die Flugbienen neu ein, und diese ganze Nummer mit erst zwei, drei Wochen 3km weit weg und dann wieder nach Hause, entfällt.
    Es ist völlig wurscht, wie viele Meter man sie verstellt, egal ob zwei oder hundert; wenn sie sich auf diese Art neu einfliegen müssen, bleiben die Flugbienen dem Volk erhalten.
    Beim letzten Umsetzen eines ganzen Volkes (*schlepp-schwitz*) haben wir keine 20 Flugbienen am früheren Platz mehr gefunden, das waren die, die aus dem Flugloch kamen, bevor wir was davor legen/reinstecken konnten, die haben nicht geguckt, wo sie sind...
    Mit der Methode mach ich jetzt im zweiten Jahr alle Verstellungen und Ableger, ohne Verluste von Flugbienen.:wink:

    "Meet me in a land of hope and dreams"
    Bruce Springsteen

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  • ... also Du legst das direkt ins Flogloch, so das die Bienen regelrecht drüberkrabbeln müssen?


    Wann und wie nimmst Du das wieder weg?- stückckenweise oder alles auf einmal?


    Andi

  • Hi,
    das kannst du machen, wie du willst - wir haben auch schon einen ganzen Ast mit vielen Blättern einfach davor gelegt, die Bienis müssen nur merken, daß da kein direkter freier Abflug geht, also keine direkte Sicht zum Himmel sozusagen.
    Die Koniferendinger nehme ich so nach und nach weg, wenn es nicht der Wind tut. Nach den ersten paar Stunden ist das Thema eigentlich durch, spätestens bis abends.

    "Meet me in a land of hope and dreams"
    Bruce Springsteen

  • Ich habe vor einer Woche mein zwei Zargen umfassendes Bienenvolk abgeholt. Abends natürlich.

    Von der Gefahr daß die Flugbienen nix von der Veränderung kapieren wußte ich bis dato nichts. Mein Mentor hat das nicht extra erwähnt. Heißt das, daß ich für die nächste Zeit mit weit weniger Flugbienen rechnen muß?? Jetzt wo die Lindentracht beginnt?? Kreisch!

    Wie machen das denn die Wanderimker?

    Danke und Gruß!

  • Hallo, Hans,
    nein, hier geht es ums Umsetzen um ein paar Meter, oder hundert Meter, auf jeden Fall innerhalb des Flugkreises, und nicht ums Umsetzen über größere Entfernungen.
    Also keine Panik, deine Flugbienen sind bestimmt noch alle drin.:wink:

    "Meet me in a land of hope and dreams"
    Bruce Springsteen

  • Hallo Hans2,

    wenn du die Bienen weit genug weggebracht hast ca. 3 Km, dann ist das kein Problem.
    Nur nicht Mittags bei regem Flugbetrieb zumachen und wegwandern,
    dann sind die Flugbienen unterwegs :wink:

    Wandern, am besten im Dunkeln die Beuten verschließen, dann kannst du gleich oder am Morgen wandern.
    Bei schlechten Wetter kalt und nass wenn die Bienen nicht fliegen geht das auch tagsüber.

  • Hallo Sabine,
    ich muß Dir Recht geben, machen dieses Verfahren auch schon seit 2 Jahren und auch keinerlei Verluste zu verzeichnen.
    Früher habe ich von meinen Eltern die Lachgas-Methode übernommen,
    aber dieses ist ja nicht mehr im Handel zu erwerben (Schade).
    Damit ging es auch sehr gut.............
    Heinz

  • bei jedem Ableger meine Bäume/Büsche schneiden, hmm...
    könnte man statt der Zweige den Bienis auch ein "Brett vor den Kopf" setzen? Stelle mir da ein klappbares "U" vor, zwei Schenkel auf den Böcken, die Basis den Bienis in einigen cm Abstand vor's Flugloch, so daß sie nach oben/unten wegfliegen müssen.


    Holger

  • Früher habe ich von meinen Eltern die Lachgas-Methode übernommen, aber dieses ist ja nicht mehr im Handel zu erwerben (Schade).
    Damit ging es auch sehr gut.............



    Hallo Heinz,

    ich habe in einem Imkerbuch (weiß nicht mehr welches) gelesen, daß mit Nikotin dasselbe erreicht wird. Um zum Beispiel zur Ablegerbildung die Bienen zu betäuben, werden sie mit Tabakrauch narkotisiert (Das wurde alternativ zur Lachgas Methode genannt). Dabei sollen sie auch die Orientierung "vergessen" und sich hernach neu einfliegen. Es soll die Bienen aber genauso wie die Lachgas Anwendung ziemlich mitnehmen.

    Ich habe es nicht ausprobiert, stell mir aber vor, das könnte auch klappen. Aber Sabines Methode hat einfach was sympathisches! Da wird den Bienen bestimmt nicht schlecht davon. :Biene: Werd ich bei Bedarf bestimmt auch mal praktizieren.

    Herzliche Grüße aus dem Hegau.
    Emil

  • Hallo Emil,
    war das Pfefferle "So imkern wir im Magazin und mit der Varroa"?
    Hallo Sabine,
    diese Methode kannte auch schon Sklenar!
    Er empfahl das zustopfen mit Gras, die Bienen räumen das Flugloch leer, nebenbei orientieren sie sich neu.
    Viele Grüße
    Lothar

    Solange Menschen denken, das Tiere nichts fühlen,
    müssen Tiere fühlen, das Menschen nicht denken.

  • Hallo, Lothar,
    warum wird dann immer noch das Märchen vom 50cm-weisen Umstellen verbreitet?
    Mir hat man das damals auch so beigebracht, und ich hab es mal als tradiertes und sicheres Imkerwissen geglaubt, bis ich auf der HP von Michael Bush drauf stieß.
    Und da ich Grund habe, ihm Glauben zu schenken, haben wir es einfach mal so gemacht, und oh Wunder, es funktionierte...:lol:
    Und wenn das schon Sklenar wußte, warum steht es nicht in allen neumodernen Imkerbüchern?:wink:
    Denk mal an den gewaltigen Aufwand, der damit wegfällt...

    "Meet me in a land of hope and dreams"
    Bruce Springsteen

  • :D ich wollte nur nochmal sagen, wie schön das funktioniert.
    Hab grade bei 5 Völkern, die wir gestern abend umgestellt haben, die Fluglöcher aufgemacht mit Koniferenzweiglein drin, und jede Biene, die rausgekrabbelt kam, drehte sich sofort mit Kopf zum Stock, startete und flog sich neu ein.
    Und alles völlig entspannt, ohne Hektik oder Gedöns.
    Ich finde das so super, es spart soviel Schlepperei, Fahrerei und Aufwand....:wink:

    "Meet me in a land of hope and dreams"
    Bruce Springsteen

  • Hallo Sabine,
    jetzt erst gelesen:oops:!
    Weil Sklenar Österreicher war und die Herkunft seiner Bienen nicht so ganz hundertprozentig reine Carnica war !?
    Oder weil nicht sein darf was nicht sein kann...
    Ähnliche Geschichte wie mit der Legeleistung, dazu mehr im passendem Thread.
    Sicherlich war dieses vereinfachte Umsetzen auch anderen Imkern bekannt.
    Bloß hat sich niemand getraut darüber zu schreiben.
    Nur nichts entgegen der Lehrmeinung äußern!
    Viele Grüße
    Lothar

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