Hallo Rudi,
das habe ich jetzt nicht verstanden
Biskaya verliert auch in Mischungen nicht sein B4 ?
Biskaya enthält Thiacloprid !!
Das geht auch bei Mischungen nicht verloren.
Im Gegenteil ,diese Mischungen sind noch nie untersucht worden,und noch viel gefährlicher.
Gruß
Helmut
aggressive Bienen im Anflug - was tun?
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Hallo Helmut,
natürlich weiß ich, dass Tankmischungen von PSM immer problematisch sind und ich weiß auch, dass für einige Mischungen in der Vergangenheit diese Gefährlichkeit nachgewiesen wurde.
Peters Beispiel genügt mir als Beweis, dass auch Biscaya/Cantus eine verhängnisvolle Mischung für unsere Bienen ist - von den 'subletalen' Wirkungen des Neonikotinoids einmal ganz abgesehen.
Aber lies selbst (im Abschnitt 6.2 Mischbarkeit):
http://www.bayercropscience.de/imperia/md/con…oduktprofil.pdf
Klar: Cantus ist nicht von Bayer, sondern von BASF. Aber wird das den Anwender sehr stören?
Viele Grüße,
Rudi -
Moin,
Kann man nach diesem Befund davon ausgehen, dass es am Mais gelegen hat?
nein, Peter, kann man nicht. Diese Befunde stellen ausschließlich Analyseergebnisse und eben keine Gutachten zur Frage der Verursachung dar. Nichtmal eine Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenhang kann man ableiten. Deine Bienen sind sehr wahrscheinlich an Boscalid und Thiacloprid eingegangen und der Mais davor enthielt zusätzlich die ganzen andern Schmankerl. Gerade diese andern, in den Bienen nicht nachzuweisenden Leckerlies, machen für mich eine Verbindung zu genau diesem Mais eher unwahrscheinlich als wahrscheinlich.
Finde ich Sand an den Schuhen eines Verdächtigen und am Tatort ebenso, dann liegt die Vermutung nahe, dasser da war - der Verbrecher. Finde ich im Sand an den Schuhen des Verdächtigen Granitkrümel und im Sand am Tatort ebenso, dann zieht sich die Schlinge zu. Finde ich dann aber im Tatortsand noch roten Porphyrbruch und in an den Schuhen nicht - dann gilt auch nur als erwiesen, daß der Verdächtige den Sand an seinen Schuhen nicht vom Tatort hat. Da gewesen sein könnte er trotzdem noch - nur ohne die Schuhe.
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Vielen Dank für eure Hinweise. Einige Recherchen im www lassen auch mich zu dem Ergebnis kommen, dass wahrscheinlich eher der Raps in Betracht kommt.
Einige Fragen bleiben trotzdem in mir nach solch einem Befund. Ob die Untersuchungsstellen des JKI auf meine Mails sachdienlich antworten werde ich sehen.
So gesehen ist der Befund mehr oder weniger wertlos, da die Bienen eh schon tot waren und ich von Beginn an auf Schadenersatz verzichtet habe.
Einen hohen Wert würde dieser Befund erhalten, wenn ich wüsste, wie man diesen einsetzen könnte um in Zukunft solche Dinge zu vermeiden.
Ich könnte da auch wegwandern, doch intensiv bewirtschaftete Felder gibt es überall.
Würdet Ihr mit diesen Ergebnissen das direkte Gespräch mit dem Landwirt suchen? Wenn ja, wie würdet ihr vorgehen um für die Zukunft das Optimale rauszuholen?
Gesprochen hatte ich ja schon einmal mit ihnen. Doch sofort kam die Schutzhaltung, ich habe nichts „giftiges“ benutzt, alles genau nach Vorschrift und mit meinem Pflanzenschutzberater abgestimmt. Noch einmal ein solches Gespräch bringt mich nicht weiter. Ich müsste sie ja zumindest so weit bekommen, dass sie nicht in die Blüte (dieses B4-Biscaya) und nicht während der Flugzeiten spritzen, obwohl so empfohlen.
Gruß Peter -
Hallo Peter,
wie Du es auch wendest: Am Ende sind wir die Gekniffenen.Zitat von PeterIch müsste sie ja zumindest so weit bekommen, dass sie nicht in die Blüte (dieses B4-Biscaya) und nicht während der Flugzeiten spritzen, obwohl so empfohlen.
Das ist ja missliche Lage: Sowohl Biscaya als auch Cantus sind B4-eingestuft und dürfen damit in die Blüte gespritzt werden, laut behördlich genehmigtem Hersteller-Datenblättern auch in Tankmischungen.
Der Bauer hat es also schriftlich, dass gar nix passieren kann.
Warum sollte er sich der Insektenwelt zuliebe doppelte Fahrzeiten und zusätzliche Nachtstunden aufladen? Zeit und Energie sind Geld!
Du hast jetzt schriftlich, dass doch was passiert ist. Das sollte der Bauer schon erfahren. Und sein Pflanzenschutzberater auch.
Vielleicht erhöht das noch einmal die Sorgfalt bei der Herstellung der Spritzbrühe und vielleicht kannst Du erreichen, dass die unmittelbare Nähe Deines Standes erst gegen Ende der Spritzentour behandelt wird.
Mehr ist m.E. auf dieser Ebene nicht erreichbar.
Viele Grüße,
Rudi -
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Moin Rudi, moin Peter,
... vielleicht kannst Du erreichen, dass die unmittelbare Nähe Deines Standes erst gegen Ende der Spritzentour behandelt wird.
Das wär bei der Flug- und Suchweise unserer Bienen gerade verkehrtrum, denn da wo zuerst gespritzt wird, isses auch zuerst trocken. Also lieber in der früh vor den Bienen Spritzen und später weiter weg!
Dennoch - und wie man das auch wendet - ist sowas recht sinnfrei, denn es geht da um wenige Hektar direkt an den Bienen. Die giftigen Schläge lagen weiter ab. Und in so einem Flugradius gibt das nicht nur einen Bauern, sondern viele. Eben auch solche, die ganz sicher sind, daß an ihrem Feld keine Bienen stehen. Die wissen ja nicht wie weit die fliegen und die haben die ja auch nicht eingeladen. Sind ja alles keine Imker mehr die Bauern.
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Moin moin,
Wenn bei feuchter Witterung gespritzt wird,trocknet das Spritzmittel über Tage nicht an.
Möglicherweise wird durch Feuchtigkeit das Mittel sogar wieder gelöst.
Ganz sicher ist aber,das Nektar feucht ist und sich mit dem Mittel vermischt.
Die Bienen nehmen also ganz sicher Thiacloprid auf.
Wie lange es dauert bis es die Bienen tötet,kann man ganz sicher nicht mit dem LD 50 Test feststellen.
Egal ob im Raps oder Mais,durch die Beize bekommen die Bienen Chlothianidin über die Wurzeln in den Pollen, und durch Biskaya Thiacloprid durch( Ablecken) oder Nektar in den Honig.Also kann Biskaya gar nicht B 4 sein.
Da sich auch jedes Jahr die Wirkung verstärkt,werden sich die Völker immer schlechter entwickeln,oder sterben.
Daher besteht meiner Meinung nach nur die Möglichkeit,alles dranzusetzen,daß die Neonicotinoide verboten werden.
Wie wir das hinkriegen,müssen weiter beraten.
Peter,was hat die Untersuchung gekostet ?
Möglicherweise sind Bienenuntersuchungen kostenlos,aber für Pollenproben und Bodenproben wird es wahrscheinlich sehr teuer.
Wir brauchen eine Strategie wie es weitergehen soll.
In einem anderen Fred wurde bereits ein Vorschlag gemacht,Geld sammeln und gezielt Proben nehmen.
Auf jeden Fall müssen wir was unternehmen,sonst kann in Gegenden mit industieller Landwirtschaft nicht geimkert werden.
In Freiburg hat Musikus seine Geschichte erzählt;er hält sich bereits aus aus diesen Gebieten fern,und bringt seine Bienen an natürliche Plätze.
Das aber wäre für mich und viele Andere nicht möglich.
Gruß
Helmut -
Hallo Henry, hallo Zusammen,
wir meinen schon das Gleiche.
Bei uns seh ich halt abends oder gar nachts Bauern, die mit der Spritze zugange sind.
Wenn ich in der Frühe zur Arbeit fahre (zwischen 5:00 und 6:00 Uhr, dann fliegen meine Bienen schon bzw. sie scharren mit den Hufen), seh ich die Spritzenbauern nie.
In diesem Sinne ist mein 'später' noch 'viel früher' als Dein 'früh'.
Nix für ungut,
Viele Grüße,
Rudi -
Hallo Peter,
du hast ja jetzt den Beweis,das deine Bienen an Thiacloprid gestorben sind.
Egal ob von der Raps oder Maisspritzung.
Nur wie kann es jetzt oder später weitergehen ?
Eine Vergiftung ist beweisbar nachgewiesen !
Anzeige gegen unbekannt,wenn mehrere Bauern um dich rum sind.
Bei nur einem ist es einfacher,
Die Staatsanwaltschaft muß ermitteln.
Die Bauern der Umgebung müssen ihre Giftbücher offenlegen.
Der Bauer sagt,das er ein B 4(z B Biskaya,Thiacloprid) Mittel gespritzt hat, und sich an alle Vorschriften gehalten hat.
Gut für ihn,schlecht für den Berater,wer auch immer das ist.
Der Berater beruft sich auf die Zulassungsbehörde,die auf den Hersteller ?
Irgendeiner hat Schuld,das deine Bienen an Thiacloprid gestorben sind.
Du hast einen Schaden erlitten,jemand ist haftbar.
Und genau das ist die Aufgabe der Staatsanwaltschaft,das herauszufinden.
Hoffentlich liege ich da richtig,sonst müßte in nochmal umdenken.
Gruß
Helmut -
Du hast einen Schaden erlitten,jemand ist haftbar.
Nicht immer, wenn jemand einenn Schaden erleidet ist auch jemand haftbar. Das ist nur in deutschen Köpfen so. Du wirst umdenken müssen. Die Staatsanwaltschaft verfolgt auch nur, wenn ein öffentliches Interesse bejaht wird und nur mit dem Ziel der Bestrafung nicht des Schadenersatzes.
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Hi Henry,
Bienenmord ist keine strafbare Handlung ?
Gruß
Helmut -
Nee, leider oder auch zum Glück nicht! Ist nichtmal fahrlässige Tötung. Honigernten ist auch kein Raub. Nichtmal Diebstahl.
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Äpfel klauen...?
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Hallo Helmut,
die Untersuchung war übrigens kostenlos.
Mir geht es nicht darum, bei den Bauern mit der Tür ins Haus zu fallen. Ich möchte es hinbekommen, dass bei den Bauern ein Nach- bzw. Umdenken einsetzt. Auch aus diesem Grund habe ich auf Schadenersatzforderungen verzichtet.
Wie kann ich verhindern, dass dieser Befund nicht nach einiger Zeit im Papierkorb landet, sondern im Sinne der Bienen etwas positives bewirkt.
Vielleicht habe ich nach meinem ersten Vergiftungsfall sehr emotional Reagiert. Doch die Furcht vor einer eventuellen Wiederholung ist für mich bzw. für mein Hobby ein existentielles Problem. Weniger in finanzieller Sicht, sondern eher in der Sinnhaltigkeit der Ausübung meines Hobbys. Es hat mich echt mitgenommen, zu sehen wie tagelang tausende Bienen vor ihren Beuten starben, in Verbindung mit meiner Hilflosigkeit. Sicherlich sterben bei mir auch Bienen durch von mir verursachte Fehler. Aber hier werde ich alles daran setzen es beim nächsten Mal besser zu machen.
Wie schrieb die Südwestdeutsche Zeitung über Hohenheim: Nicht vergessen werden sollte, dass ein Imker durchaus ein emotionales Verhältnis zu „seinen“ Bienenvölkern hat.
@ Christoph, Bernhard...vielleicht habt ihr einen Rat für mich. Wenn aus irgend einem Grund der Befund bei euch von Interesse sein könnte, dann kann ich ihn gern zur Verfügung stellen.
Gruß Peter -
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