Hallo zusammen
Nach dem Auftauen (unter 40°C) im 40 Kg Hobbock und anschließendem Abfüllen fällt mir auf, dass der Rapsonig nachgedunkelt hat. Habe ja eine Probe der ersten Abfüllung zurückbehalten. Dr.Horn schreibt, dass Honig nachdunkeln kann.
Aber geht das Nachdunkeln auf Kosten der Quallität? Wie erkläre ich das plausibel dem Kunden?
Honig dunkelt nach
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Das ist richtig - der Honig dunkelt nach.
Also ich glaube nicht, dass du unter 40 Grad beim auftauen von kandiertem Rapshonig eine Chance hast.
Also hast du den Honig überhitzt. Wenn du Honig längere Zeit erwärmst wird der Honig immer dunkler. So kannst du aus hellem Honig schönen dunklen, ja sogar schwarzen machen. Er schmeckt dann halt etwas malzig aber er sieht schön aus. Das ist es auch, warum es bei mir keinen Melitherm giebt, denn der Kenner merkt den malzigen Geschmack.
Honig sorgsam auftauen mit den entsprechenden Gerätschaften - zb. doppelwandiger Auftaukübel.
lg.
happybee -
Hallo Happybee
Nein, der gerührte Rapshonig wurde 2 Tage unter 40°C im Wärmeschrank aufgetaut (el. Thermostat und Kontrolle). Als er abfüllbar (zäh fließend) war, wurde er noch warm abgefüllt.
Er ist nicht mehr so weiß wie im Frühjahr, und das machte mich unsicher. (das erste mal aufgetaut ) -
*kratz
Hallo, Guido,
ich hatte erst das umgedrehte und dann das gleiche Problem:
wunderbar goldbrauner Sommerhonig(!) wurde beim Kandieren immer heller und war dann nach dem Abfüllen im cremigen Zustand im Glas zwei Tage später schneeweiß...
(und das bei türkischen Kunden, die eh jeden Imker verdächtigen, ihnen Zucker zu verkaufen... ).
Ein Karton stand vergessenerweise dann tagsüber in der Küche, wo es durchaus schon mal 35°C wird.
Logischerweise war der Honig wieder aufgetaut, schön goldbraun....
Und am nächsten Morgen wieder kandiert und nicht mehr weiß, sondern eher gelb-braun.Erklären konnte mir das noch keiner, alle zucken die Achseln und sagen, ja, das kann passieren.
Schmecken & riechen tut er übrigens genauso wie der noch-weiße in der Kühlung. -
Hallo Sabi(e)ne,
daß dein Honig durchs rühren heller wurde kann daran liegen, daß auch etwas Luft mit rein gerührt wurde, und so sich die Lichtbrechung geändert hat. Wenn dem so ist, dann müßte der Honig der wieder fest wurde eine etwas dicker Schaumschicht drauf haben!
Das Rapshonig nach dem er hart war und dann wieder verflüssigt wird, daß dieser dann gerne grau wird ist bekannt.
Desshalb tun die meisten die den schneeweißen Raps wollen, ihn gleich nach dem Schleudern rühren und ins Glas abfüllen!
Mords Aufwand mitten in der Saison, aber er lohnt!
@ Happybee,
ich dachte immer, daß gerade das Melitherm der Beste Honigverflüssiger schlecht hin ist, weil ja der Honig nur ganz kurz mit der Energiequelle in Kontakt ist und dann im Gefäs darunter schon wieder Abkühlen kann!
Güßle
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Hallo,
so ist es auch. Richtig angewendet hat man mit dem Melitherm einen geringeren Schaden als bei anderer Verflüssigung. Wenn man Rapshonig nicht gleich Verarbeiten will, ist das auch die mir einzig bekannte Methode kristallfreien und damit wieder gut zu verarbeitenden Honig zu bekommen (wenn man nicht über 40 °C im Wärmeschrank hinausgehen möchte). Funktioniert aber nur mit kleineren Mengen und bei Heidehonig garnicht.Gruß
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Zitat von toyotafan
daß dein Honig durchs rühren heller wurde kann daran liegen, daß auch etwas Luft mit rein gerührt wurde
Hallo,Luft ist wohl kaum die Ursache. Die kleinen Kristalle sind es, die durch das Rühren entstehen. Je kleiner ein Kristall (oder Staubkorn) ist, desto gleichmäßiger werden alle Wellenlängen des Lichtes reflektiert - er erscheint weißer.
Das erklärt auch Sabienes Effekt: der aufgetaute Honig kristallisierte in größeren Kristallen als vorher und gab somit seine echte Farbe zu erkennen.Nebenbei - Geschmack: Mir erscheint gerührter Honig stets ein wenig flacher im Geschmack als ungerührter. Da ich von jeder Charge auch eine ungerührte Portion aufhebe, habe ich den Vergleich. Beobachtet Ihr Gleiches?
Die Konsistenz einer Speise wirkt sich auf den Geschmack aus, das ist ja bekannt, s. Milka.Grüße, Thomas
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Hallo Thomas,
Zitat von Thomas HädrichLuft ist wohl kaum die Ursache. Die kleinen Kristalle sind es, die durch das Rühren entstehen. Je kleiner ein Kristall (oder Staubkorn)...
oder Luft? Luft reflektiert doch auch?
oder bin ich da falsch?
Desshalb auch meine Frage nach dem Schaum oben drauf!
Zitat von Thomas HädrichNebenbei - Geschmack: Mir erscheint gerührter Honig stets ein wenig flacher im Geschmack als ungerührter. Da ich von jeder Charge auch eine ungerührte Portion aufhebe, habe ich den Vergleich. Beobachtet Ihr Gleiches?
Die Konsistenz einer Speise wirkt sich auf den Geschmack aus, das ist ja bekannt, s. Milka.Grüße, Thomas
ja das ist ja auch grad das intresante beim Honig!
neben der Verbesserung in Sachen Konsistenz schmecken manchen Kunden dadurch die ein oder andere Honigsorte um einiges besser!
manche sogar viel besser!
Bestes Beispiel ist doch der Kastanienhonig!
oder?
Grüßle
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Hallo,
ich denke, Thomas hat recht.
Der Honig war ein reiner Tropfhonig, also ungeschleudert, und nur einmal kurz durchgerührt vorm Abfüllen, weil er von allein sehr fein kandierte.
Am dem unfreiwillig "wieder aufgetauten" war auch keine Schaumschicht zu sehen, nur vereinzelte Luftbläschen am Rand.
Das mag das gleiche Phänomen sein wie bei Frittierfett: am Stück weiß, geschmolzen gelb.
Farbe also abhängig vom Aggregatzustand, sozusagen
Ich war halt nur verwirrt, weil dieser Honig tatsächlich "schneeweiß" war, meine Frühtracht hat durch den Löwenzahn eher einen Beige-Gelb-Ton und dieses Weiß habe ich zum ersten Mal so gesehen...Was mich interessieren würde: hat von euch schon mal jemand standweise geschleudert?
Und Unterschiede festgestellt?
Ich meine jetzt nicht Wanderstände für Sortenhoniggewinnung, sondern Dauerplätze.
Weil, wenn ich danach gehe, wie unterschiedlich allein der Polleneintrag von Volk zu Volk schon ist, dann müßten sogar schon merkliche Unterschiede dort feststellbar sein...
Ich glaub, im nächsten Jahr leg ich mir ein paar Waben an die Seite und veranstalte meine eigene Honigverkostung -
Zitat von sabi(e)ne
Was mich interessieren würde: hat von euch schon mal jemand standweise geschleudert?
Und Unterschiede festgestellt?
Hallo Sabi(e)ne,das Problem ist (zumindest bei mir) eher umgekehrt - die Ernte ist nie einheitlich. Jeder Hobbok enthält den Honig von ein oder zwei Völkern. Der Unterschied ist da manchmal schon innerhalb desselben Standes deutlich zu schmecken. Ein großes Gefäß, um die gesamte Ernte zu mischen, habe ich nicht.
Grüße, Thomas
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Moin
Zitat von sabi(e)neWas mich interessieren würde: hat von euch schon mal jemand standweise geschleudert?
Und Unterschiede festgestellt?Wie meinste das denn jetzt? Anders als standweise kann ich nicht schleudern, weil doch die Stände auseinander liegen. Und da machen schon wenige Kilometer was aus. Der Honig unterschiedlicher Stände ist bei mir immer recht unterschiedlich, schon, weil in der Nähe des einen vielleicht eine Wiese mit Minze ist oder irgendwo ein Bauer paar qm Futter hat blühen lassen.
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Hallo Vorredner,
natürlich ergeben sich gewaltige Unterschiede beim standweisen Schleudern.
Wie denn auch anders, bei mir liegen zwischen den Ständen teilweise 30 Km.
Aber selbst am gleichen Stand gibt es oft überraschende Unterschiede.
Ganz gleich ist der Honig von Volk zu Volk nie. -
Hallo Micha,
kann ich nur bestätigen. Hier im Norden, hab ich ab und zu ein Volk dabei, dass in der Linde dunklen Honig einträgt. Die anderen tragen den Honig aus der Blüte ein. Rupertshofen schreibt ja, man sioll da dann Zuckerwasserbesprengte Äste vor die fluglöcher legen. Fazit bleibt, einige sind zu doof zum Waldhonig finden.
Grüsse
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