Wenn ich einem Grundstückseigentümer anbiete, ihm dafür, daß ich dort Bienen aufstellen darf, etwas vom geernteten Honig zu überlassen -
wieviel Gläser sind da so der Marktpreis je Bienenvolk?
Wenn ich einem Grundstückseigentümer anbiete, ihm dafür, daß ich dort Bienen aufstellen darf, etwas vom geernteten Honig zu überlassen -
wieviel Gläser sind da so der Marktpreis je Bienenvolk?
Hallo,
Verkaufe deine Bienen nicht unter Wert.
Die Aufstellplätze dürfen kein Geld oder Naturalien kosten.
Wenn, dann sind es Gefälligkeiten einer freundschaftlichen Geste dem Grundstückbesitzer eine Kostprobe der Frühlings und Sommerernte zukommen zu lassen.
Stelle immer den nutzen für den Grundstücksbesitzer heraus.
Andere Bezahlen dafür, wenn du ihnen die Bienen hinstellst.
MfG
Helmuth
Hallo,
erst einmal würde ich´s von vorne rein ohne eine Verbindlichkeit probieren.
Ich würde ihm eine, wie gesagt unverbindliche Menge anbieten die sich nach Ernte und Ertrag richtet so kannst Du ein Persöhnliches Verhältniss aufbauen und kein Geschäftliches?. Der wird keine Vorstellung haben und beim Verhandeln fängt man immer ganz unten an(wenn man was will)
Also so würd ichs machen
Hallo Johannes,
früher wurde zu Martini (10. November) die Pacht für Grundstücke, Ländereien usw. fällig.
Unsere Wandergemeinschaft gibt für jedes aufgestellte Volk und Jahr je ein Glas Honig.
Damit sind die Bauern froh (..und auch schon mal für kleine Gegenleistungen bereit ...)
Hallo Johannes,
zahle für einen Standplatz (z.Z. 12 Völker) eine Kiste Honig (12 Gläser a 500g). Und wenn ich im Gespräch erfahre, dass der Honig alle ist, so liefere ich eine weitere Kiste kostenlos.
Hallo Kolleginnen und Kollegen,
Zitat von G. Wustmann
zahle für einen Standplatz (z.Z. 12 Völker) eine Kiste Honig (12 Gläser a 500g). Und wenn ich im Gespräch erfahre, dass der Honig alle ist, so liefere ich eine weitere Kiste kostenlos.
Über sowas ärgere ich mich schon. Klar ist es schön, wenn man ein nettes Verhältnis zu den Eigentümern und den Anwohnern hat. Aber ist Euch bewusst, dass der große Wert der Bienen in der Bestäubungsleistung liegt? In Norddeutschland wird (oder wurde?) sogar eine Bestäubungsprämie je Volk gezahlt! D.h., die Landwirte/Plantagenbesitzer waren froh, wenn jemand Bienen bei ihnen aufstellte und mann/frau bekam sogar noch Geld für's Aufstellen. Leider sind wir heute (zumindest in meiner Gegend) soweit, dass den Menschen dieser Nutzen nicht mehr bewusst ist und der Imker froh sein muss, einen Platz zu finden. Ich setze mich dafür ein, dass sich das ändert. Und da ist es natürlich ein Bärendienst, wenn andere Imker für das Aufstellen noch (in Naturalien) bezahlen
Bei aller Freundschaft und Nächstenliebe, aber alles hat seinen Grenzen, wie ich finde. Wir Imker/Innen sollten uns vielleicht mehr dem Wert unseres Tun bewusst werden und uns nicht unter Wert verkaufen...
Viele Grüße
Erich
Hallo Erich,
wir sind da voll und ganz deiner Meinung.
Aber erstens läßt sich kein Bauer oder Landbesitzer zwingen, dir (uns) zu helfen, und wenn du mit Gesetzen und Staat drohst, schon gar nicht, und zweitens sagt doch schon der Volksmund daß sich "mit-etwas-Honig-ums Maul-schmieren" mehr erreichen läßt als mit tausend gutgemeinten Verordnungen.
Ich bin zwar nicht bereit, mich um aller Ziele wegen zu prostituieren, aber ein guter Standplatz, der mir und der Umwelt dient, ist mir einige Gläser Honig wert.
Moin Michael,
und außerdem bringt so ein Glas Honig noch den Effekt, daß sich der Grunstückseigentümer als Schwarmwächter einspannt und den Stand auch im Winter in der Beobachtung hält. Und je nach Verwandschaft in der Grundstückseigentümerfamilie verkauft man in die Familie dann richtig viel Honig. Der Grundstückseigentümer macht ja Werbung und behält ein Interesse daran, daß Du mit dem Stand dort bleibst.
Hallo Henry,
vollste Zustimmung.
Fast noch lieber aber sind mir jene Rentner , die weil sie ja nicht wissen, wohin mit ihrer Zeit, dreimal täglich am Standplatz vorbei patroullieren.
die spreche ich dann oft an und gebe ihnen meine Telefonnummer, mit der Bitte, sie möchten mich doch anrufen, wenn ihnen "irgendwas" auffällt.
Und glaube mir "irgendwas" fällt denen immer auf ....
Hallo Johannes,
ich gebe je Volk 1 Glas Honig am Ende der Tracht. Dieses verhandele ich aber nicht vorher, sondern gebe freiwillig. Wenn die Leute nett sind , auch mal mehr. Ansonsten reiche ich kurz vor der nächsten Saison noch mal ein Glas vorbei. Reine Gefühlssache und nach Sympatie und Einsatz.
Das gilt aber nur bei " privaten " ansonsten :
Landwirte und Obstbauern zahlen hier in Hamburg gerne eine Prämie je Volk. Man sollte sich aber die Sache genau ansehen und sich genau umhören. Es gibt immer wieder große Verluste durch Spritzmittel
(Spritzen mit "Bienenverträglichen" Mitteln oder Wasser am hellichten Tage !)
Soviel aus dem "sonnigen" Norden
Daniel
Seit ein paar Jahren habe ich keinerlei Probleme mehr mit spritzwütigen Landwirten.
In unserer Gegend sind große Obstanlagen und die Bauern hatten früher keine Sorgen mit der Bestäubung. Gezahlt hatten sie dafür schon gar nicht, gespritzt aber auf Teufel komm raus.
Beschwerden der Imker waren nutzlos, man wurde nur lächerlich gemacht und so manchem Imker sind, in Folge einer Anzeige, die Völker plötzlich verstorben.
Dies hat sich schlagartig geändert, als auf Grund der Varroa viele alte Imker ihre Bienen verloren hatten oder ihr Hobby aufgaben.
Das Blatt hatte sich gewendet, als ich vor ein paar Jahren auf Grund von Spritzschäden, meine Bienen (damals 25 Völker auf drei Ständen) alle aus den Obstanlagen entfernte. Da machten die „schlauen Bauern“ auf einmal lange Gesichter. Im Umkreis von 10 km war nicht eine einzige Biene im Bestäubungseinsatz.
Die Ernten waren schlecht ausgefallen! Himbeeren, Kirschen, Äpfel und Zwetschgen hatten alle ein „zu“. Zu klein, zu wenig, zu schlecht .........im Vergleich zu den Jahren davor.
Ich bekam vom Bauernverein eine freundliche Einladung zur Versammlung und sie fragten was zu machen sei, damit ich mit meinen Bienen zurück komme.
Wir endeten mit einem Kompromiss der für beide Seiten sehr gut arbeitet.
Ich stelle die Beuten, bearbeite und betreue die Völker übers Jahr und bekomme dafür 10 Euro pro Volk und den Honig. Die Bienen selbst gehören jetzt den Bauern, sie haben pro Volk 100 Euro gezahlt und sind nun sehr darauf bedacht, nicht ihre eigenen Bienen mit Spritzmitteln zu behandeln.
Falls auf einem Stand durch spritzen Bienen eingehen, kostet dies 100 Euro pro Volk von dem in dessen Obstanlagen die Bienen stehen, oder ich hole meine leeren Beuten nach hause. Kurz gesagt, fast keine Spritzschäden mehr.
Ich sorge dafür, dass auf 7 Plätzen eine ausreichende Anzahl Völker stehen. Wenn nach dem Auswintern mal einpaar Völker eingegangen sind wird dies bei der Bauernversammlung besprochen und vom Bauernverein für 100 Euro pro Volk Ersatz beschafft.
Fast alle kaufen auch den Honig von mir, da sie ja wissen wo er her kommt!
Ich Wünsche allen ein gutes Bienen- und Honigjahr 2005
Günter
Zitat von Erich S.Hallo Kolleginnen und Kollegen,
In Norddeutschland wird (oder wurde?) sogar eine Bestäubungsprämie je Volk gezahlt! D.h., die Landwirte/Plantagenbesitzer waren froh, wenn jemand Bienen bei ihnen aufstellte und mann/frau bekam sogar noch Geld für's Aufstellen.
Erich
Hallo,
als Nordeuschter kann ich Dir sagen, es gibt keine Bestäubungsprämie. Vielleicht verwechselst Du das mit dem alten Land, wo die Bienen hingefahren werden und dann muss man ständig hinter der Prämie hinterher telefonieren, die Nachbarbaueren, die keine Völker bestellt haben, für einen ansehnlichen Flugbienenverlust sorgen und Du deine Völker stehen lassen musst, bist der Raps meist schon in Vollblüte ist. Und dann gibt es nur wenige Standplätze mit entsprechender Völkerzahl. Da darf man dann Nachts noch von einem Bauern zum anderen gurcken, Nee!!! Lohnt nicht !
Ich gebe für meine Völker auch 1 Glas Honig, die stehen dann aber das ganze Jahr dort.
Ich ernte aber auch genug und muss mit dem Honig nicht geizen!
Hallo
Auch bei mir ist es so dass ich freiwillig pro Jahr ein Glas Honig pro Volk gebe. Das freut die Leute und macht sie Hilfsbereit. Dies Regelung gibst es hier so béreits seit Generationen. Man bedenke: Früher war ein ein Glas Honig mehr Wert als heute. (An der Kaufkraft gemessen)
Ein alter Imperer sagte da einmal zu mir.
"Nur wer gut schmiert der fährt auch gut"
So halte ich es seitdem. Und wenn die mal Honig für eine Versteigerung brauchen leg ich nochmals kräftig drauf.
Ich weiß zwar nicht ob man so bekannter wird aber in jedenfall beliebter denn die Hemmschwelle etwas gegen meine Bienen zu unternehmen steigt so doch an.
So habe ich schon öfters von dritter Hand gehört das die bestreffenden Bauern das angrenzende Wiesenstück nicht sofort mitte Mai silieren sondern es stehenlassen bis alle Wiesenblüher verblüht sind und so auf einen Schnitt verzichten weil sie mir was gutes tun wollen. Und dass obwohl (oder deswegen) ich noch nie eine entsprechende Forderung gestellt habe.
Wenn ich sowas höre denke ich immer wieder mit Wehmut an meinen ehemaligen Impenvater zurück.
Imkerliche Grüsse Klaus