Guten Morgen allerseits,
ich hab gestern ein Buch bekommen:"Der schweizer Bienenvater", und bin immer noch ziemlich von den Socken vor Begeisterung.
Es ist ein sehr umfangreiches Lehrbuch, das kaum Fragen offenläßt.
Im Kapitel Varroa stand allerdings ein Satz, der meine Meinung dann auch wieder bestätigte (Auflage von 1984!):
Alle bekannten Mittel haben nur eine Wirkung von 80-90%, d.h., daß immer bei 1000 Milben 100-200 überleben und sich umso besser vermehren können. Dadurch züchtet man Resistenzen.
Man beobachtet zwei Befallsformen: in einem Volk vermehren sich die Milben so extrem, daß die Bienen keine Überlebenschance haben. In einem anderen sind die Bienen und die Brut zwar befallen, aber "irgendwie" schaffen sie es aus uns noch unbekannten Gründen, die Milben in Schach zu halten.
Und das ist der Ansatz, den es zu verfolgen gelte...
Was mich so wundert, dieses Buch ist zwanzig Jahre alt und trotzdem hat sich kaum etwas in dieser Richtung offiziell getan, obwohl es ganz offensichtlich doch der einzig vernünftige und erfolgversprechende Ansatz ist.
Woran liegt das?
Einerseits sind die Imker als Kundengruppe zu klein, als daß die Pharmaunternehmen wirklich ernsthaft nach neuen Wirkstoffen und biotechnischen Möglichkeiten gegen die Varroa forschen würden, andererseits werden solche Lösungsansätze gar nicht erst in Erwägung gezogen.
Kann mir das mal jemand erklären???