Hallo,
wie dichtet ihr eure Beuten im Winter ab?
Ich hab keinen offenen Boden und wollte auf meine alten Kästen, die nach oben nicht richtig dicht sind, Folie auf die Rähmchen legen, darüber vielleicht Zeitungspapier und dann Schaumstoff. Ist das mit der Folie im Winter zu naß?
Imkergrüße
Siebert
Winterdicht machen der Beuten
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Hallo Siebert,
im Gegensatz zu den Aussagen unserer "Altvorderen" ist wissen wir heute, daß man die Bienen für den Winter nicht einpacken darf. Bienen sollen und wollen die Natur spüren und merken, daß Winter herrscht und das Brutgeschäft einstellen und sich auf die Wintertraube sammeln. Bienenvölker "erfrieren" nicht. Was sie allerdings nicht haben dürfen ist Wasser in jedweder Form in der Beute. Daher arbeitet man heute vornehmlich mit offenen Gitterböden.
Daher würde ich an deiner Stelle eine Folie auflegen, die schadet nicht.
Darauf den Deckel und fertig.
Stehen deine Beuten draußen oder im Bienenhaus ?
Wenn sie draußen stehen, sorge für eine wasserdichte Abdeckung und für einen Windschutz, damit der Deckel auch draufbleibt. Wenn in der Hütte, ist der Holzdeckel genug. Wenn du unbedingt möchtest, lege eine Lage Zeitung auf die Folie, allerdings ist dies kein Muß. Auf deine Lage Schaumgummi o.ä. kannst du getrost verzichten. Damit lockst du höchstens Mäuse an, und wenn sie feucht wird, kannst du sie vergessen. Weißt du eigentlich, wie gut eine voll Wasser gesogene Lage Schaumgummi isoliert ? Genau.
Was allerdings ein Muß ist : reiß die Fluglöcher auf, soweit es irgend geht. Die Mädels brauchen viel Luft, um die Feuchtigkeit im Inneren besser transportieren zu können.
Denke dann eventuell an ein Mäusegitter vorm Flugloch.
Und dann kannst du deinen Freundinnen bis zur Winterbehandlung leise "servus" sagen. -
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Hallo, Michael,
muß ich die Fluglöcher denn auch ganz weit halten, wenn ich einen offenen Gitterboden habe - reicht die Luftzufuhr hierdurch nicht aus? Ich hatte eigentlich vor, für den Winter die Mäusekeile in die Fluglöcher zu stecken.
Zum Thema "oben nicht ganz dicht":
An der Oberkante meiner Dadantbrutzargen bildet sich durch ein Verziehen des Holzes ein Spalt, der nach Beschweren der Deckel noch max. 3-4 mm hoch ist. Im Winter wird's dahindurch ziehen wie Hechtsuppe . Macht das etwas, oder kann ich die Ritzen getrost offen lassen? Eindringen von Wasser ist bisher kein Problem gewesen, ich meine eher den Zug und die Kälte, und so viele kleine Schals und Mützen habe ich nicht...Wenn verstopfen: wie? (Diese Buckis sind eher "schlechte"(?) Verkitter , außerdem reicht das Nest nur etwas über die Hälfte des Kastens, die andere Hälfte der Ritzen ist also völlig frei von Propolis.)
Viele Grüße, Johannes
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Hallo Mitleser,
laßt die Fluglöcher, egal ob Gitterboden oder Hinterbehandlung, ganz offen. Es gibt viele Gründe die gegen das Einengen der Fluglöcher sprechen. Ich will nur zwei nennen:
1. Beim Einengen mit Schaumgummi wird dieser im Winter naß und richtig gammelig. Wegen der Nässe im Schaumgummi bildet sich auf dem Flugbrett davor vermehrt Kondenswasser bzw. Tau, was die Flugbretter altern läßt und Schnee festfrieren.
2. Wenn im Frühjahr plötzlich die Somme lacht und sehr viele Bienen zum Abkoten nach draußen drängen ist es für längere Aufenthalte aber noch zu kalt. Die Bienen kommen also auch sehr schnell zurück und stoßen dort im warsten Sinne des Wortes auf die, die es nach Draußen drängt. Und die verlieren dann schon mal ihre "Fracht".
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Ist ein zwischen Boden und 1. Zarge eingelegtes Absperrgitter als Mäuseschutz verwendbar, oder macht das keinen Sinn?
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Hallo Mitleser,
....zwar soll man die Fluglöcher über den Winter nicht einengen, aber bitte nicht den (Spitz-)Mäuseschutz vergessen, ansonsten kann es im Frühjahr böses Erwachen geben.
...Zugluft ist für Bienen Gift, deshalb werden die Bienen die Ritzen mit Kittharz abdichten.
...einpacken der Völker: da gehöre ich zu den "Altvorderen". Nach meinen jahrelangen Beobachten gibt es zwischen den gut eingepackten Hinterbehandlungsvölkern und den Magazinen mit offenem Gitterboden nur einen Unterschied in der Überwinterung: die verzehrte Futtermenge.
Einen Unterschied in der Frühjahrsentwicklung habe ich nicht entdecken können.
Da Bienen, die mehr zehren auch eine größere Belastung des Darmes ertragen müssen, packe ich meine Völker gut ein. Das Einpacken erfolgt mit Zeitungspapier und Filzen.MfG
Gerold Wustmann -
Hallo alle,
eigentlich ist alles gesagt.
@ Johannes. Gegen die Mäusekeile spricht doch nichts. Im Gegenteil.
Die offenen Böden lüften genug.
Wie du aber das Problem mit den verzogenen Beuten löst, mußt du vor Ort entscheiden. Eventuell eine Leiste drumrumnageln ?@ Bernapp
Kateorisch "nein"
Mäuse sollen erst gar nicht in die Beute, da sie im Winter nicht nur Futter, sondern auch ein mummeliges Nest suchen. Die würden sich in deinem Zwischenboden seeehr wohl fühlen.@ Gerold
ist doch okay so. Jeder hat seine Erfahrungen.@ Reiner
Da Franz-Xaver nach Hollywood geht und Terminator 5 dreht, die bisy
das Drehbuch schreibt, kann ich nicht außen vor bleiben und trete hiermit in einen Sängerwettstreit ein. Meinen ersten Lyrikband werde ich den Bienen widmen. -
Hallo Michael,
schön mal einen Mann kennenzulernen, der seine Bienchen offensichtlich so lieb hat:)
Nichts auf dieser Welt wirkt auf Imkerinnen besser.
Ich imkere mit Trogbeuten im Bienenhaus , also im Warmbau, hab die Bienen im Februar erst übernommen, mein Vater ist verstorben, mit ihm alles Wissen über seine Beuten und den Warmbau.
Folgende zwei Probleme stellten sich bei der ersten Nachschau im März:
Die hintersten Waben waren ordentlich eklig verschimmelt, bei eingelegtem Fluglochkeil, bei einem Volk hatte sich trotz Mäusekeil eine besonders kecke Maus eingenistet.
Die Bienen waren fast alle ewig weit weg vom Futter, die hinteren Waben waren noch voll, 2 Völker waren verhungert.
Jetzt überlege ich, ob ich dieses Jahr Gitter statt Keile nehmen soll, befürchte aber, dass dann noch mehr Futter verbraucht wird.
Über das Warmbauproblem hab ich viel gelesen und gehört, sehe aber keine andere Lösung als Ende Januar nachzuschauen, ob die Völker noch am Futter sind.
Zu früh, was denkst Du ?
einen lieben Gruß
Siebert -
Hallo Siebert,
meine ersten Bienen wohnten auch in Trogbeuten.
Damals überwinterte "man" nur in dem Trog, also ohne Aufsatz.
Ergebnis: viele schimmelige Waben, das eine oder andere Volk verhungerte trotz 10 gefüllter Futterwaben.
Ich für mich habe das Problem dadurch gelöst, daß ich mit einem Aufsatz überwintert habe, also quasi aus der Trog- eine Magazinbeute gemacht habe. 10 Waben im Trog, dahinter ein Schied und 10 Waben im Aufsatz, fertig war die Laube. Hat gut funktionniert. Für dieses Jahr ist es vielleicht schon zu spät, aber überlegs dir doch mal für nächstes Jahr ?
@ Mäusekeile.
Ich bevorzuge Gitter, da die Mäuse sehr gelenkige Tierchen sind und auch durch schmale Spalten passen.
Ansonsten bleibt dir nichts anderes übrig, als im Winter, wenn mal wieder vielleicht ein wärmerer Tag angesagt ist, die Beuten kurz aufzumachen, die leeren Waben entfernen und die vollen ans Volk heranzuhängen. Dabei wäre mir an deiner Stelle der Monat egal, ich würde auch nach Weihnachten anfangen, da viele Völker ab Januar schon in Brut gehen und die Winterzehrung deutlich steigt. -
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Hallo Siebert,meine ersten Bienen überstanden fast problemlos 17 Winter in vier Trogbeuten (T-120), und zwar nach der von Michael angeführten Methode mit Aufsatz. Allerdings habe ich dazu keine Ganz-, sondern die zu meinem Beutentyp gehörende Halb-Zargen (mit Halb- bzw. Dickwaben-Rähmchen) genommen. Im Trog darunter dann 11 bis 12 Normalmaß-Rähmchen. Das ergab einen etwa würfelförmigen Raum mit breitem Futtersattel über dem Wintersitz.
Mit welcher Trogbeute imkerst du? Jedenfalls haben bei einräumiger Überwinterung im Trog mit Breitwaben deine Bienen zu wenig Futter "über'm Kopf".
Achte darauf, dass die Bienen zwischen Rähmchen-Oberträger und Abdeckung in die nächste Wabengasse kommen können, evtl. kleine Rähmchenholz-Stückchen als Abstandshalter dazwischen legen.
Dazu ein jetzt noch ausführbarer Tipp (aus A.Ludwig + H.Oschmann, Am Bienenstand, 15.Aufl.):Zitat... stelle im oberen Drittel einer jeden ... Wabe mit einem spitzen Holz einen bleistiftstarken Durchgang als Verbindung mit nachbarlichen Futterwaben her, um nach Durchzehrung das Verhungern neben Vorräten zu verhindern. ...
Das habe ich zwei- bis dreimal bei kleineren Völkern ohne Aufsatz mit Erfolg durchgeführt. Allerdings werden diese Schlupflöcher nie mehr zugebaut, sondern im Mai mit Näpfchen versehen.Übrigens sollte bei Warmbau in Trog-_und Lagerbeuten immer langsam (mindestens vier, besser über sechs Wochen) aufgefüttert werden. Begründung dazu in einem früheren Beitrag hier im Imkerforum beim Thema "langsam füttern + Schlussfütterung"
< https://www.imkerforum.de/viewtopic.php?…sc&start=15 >Falls du den Totenfall bei deinen Trögen ohne Störung der Bienen kontrollieren kannst (mögl. frostfreie Nacht, Tagestemperatur nicht unter 5°C, damit Bienen, welche die Wintertraube verlassen, nicht erstarren), dann kannst du eine Futterkontrolle evtl. bis zum Reinigungsflug hinausschieben. (So habe ich beim ersten Flug am 26. Febr. d.J., bei 11°C, sonnig, geschlossene Schneedecke, das Volk mit stärkstem Totenfall geöffnet und damit gerettet).
Im hinteren Trogteil sind oft Waben mit nicht oder nur teilweise verdeckeltem Futter, das durch aufgenommenes Kondenswasser für die Bienen sofort verwertbar ist. Falls nicht, sollten bei der Futterwabe, die direkt an den Wintersitz kommt, die Zelldeckel mit der Entdecklungsgabel leicht eingedrückt werden (nicht entdeckeln).
Um den Schimmel zu unterdrücken, kannst du die vordere Deckwabe noch um einen zusätzlichen Zentimeter zurücknehmen; um den direkten Kontakt der Deckwabe mit dem Kondenswasser an der Frontwand zu verhindern, hänge ich eine Blindwabe dazwischen (Rähmchen mit eingepasstem Dämmstoff oder Schaumstoff; wird mit Kittharz überzogen und im Laufe der Jahre durch Abnagen immer dünner).
Anschließend an die hintere Deckwabe kommen 2 - 3 leere Rahmen (also ohne Waben). Nach dem Reinigungsflug (wenn mit dem zunehmenden Bruteinschlag das Kondenswasser zunimmt), werden diese wieder bis auf einen weg genommen und durch einen Pack Zeitungspapier ersetzt, das das Wasser aufnimmt. Bei Bedarf (evtl. wöchentlich) durch trockenes Papier ersetzen. Der verbliebene Rahmen verhindert den direkten Kontakt der Deckwabe mit dem feuchten Papier.Alles etwas viel auf einmal?
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Vielen Dank,
Ich weiss nicht genau ob das die T-120 ist. Es passen 20 Normal-Rähmchen oder 20 kleine Hoffmann-Rähmchen rein, ich habe die Hoffmann. Für den Honigraum hab ich ganze Aufsätze, aber auch halbe.
Ich fand alle Tipps super, werde gleich Hölzchen auflegen und auch Löcher zum Wechseln machen.
Das mit dem Aufsatz versuche ich nächstes Jahr.Aber brüten die Bienchen dann im Frühjahr hoch, oder bleibt das Brutnest unten?
Eigentlich müsste das ja bei Dadant genauso sein, dass zuwenig über Kopf ist, oder machen das einfach dei größeren Waben aus?Den Totenfall kann ich eigentlich nicht kontrollieren, ich trau mich nicht so recht eine Windel einzulegen, weil der Abstand Boden-Hoffmann-Rähmchen eh ganz klein ist, und wenn sich das dann wellt ...und ich muss es ihnen bei der Kälte unter dem Hintern wegziehen.... Was würdet ihr für Material nehmen?
Was ich gar nicht verstanden habe ist wozu die 3 leeren Rahmen hinten? Wieso nicht gleich bloss einer???
Und noch was: ich find (natürlich auch weil sie von meiem Vater sind) meine Trogbeuten super. Ich hab auch noch ein paar Magazine, da muss ich immer die schweren Dinger hieven, Bienen quellen überall raus und schauen mich sauer an, die haben sogar schon einen schriftlichen Antrag auf Ersatz der Magazine gegen Tröge (oder maximal Dadant-Beuten)gestellt. Welche Gründe hattet ihr für den Ersatz Eure Tröge ?
einen lieben Gruß
Ute Siebert -
Hallo Ute,mit Hoffmann-Rähmchen (37 x 26 cm, = ehem. Bayr. Normalmaß) handelt es sich bei deiner Beute vermutlich um die besonders in Oberbayern verbreitete Alpentrogbeute. Sie hat mit der T-120 gemeinsame "Vorfahren" (zB. Berchtesgadener Kasten, Schwäbische Lagerbeute, etc.). Mir ist sie nur aus dem Buch von Vinzenz Weber (Imkern leicht gemacht mit dem Alpentrogmagazin, 1. Aufl., 1985) bekannt.
Weber erwähnt die Möglichkeit der Überwinterung mit dem Dickwaben-Aufsatz nur, geht aber nicht näher darauf ein.
Zitat... brüten die Bienchen dann im Frühjahr hoch, oder bleibt das Brutnest unten?
Jain, das Brutnest bleibt unten, dehnt sich bei Halbrähmchen aber nach oben aus, bei Dickwaben eher nicht. Weber benützt offensichtlich nur Dickwaben. Zwei bebrütete Halb- bzw. Dickwabenrähmchen kann man zusammen klammern und in den Trog hängen, ob das bei dir geht? (Die T-120-Rähmchen haben Haarnadel-Tragohren, die sich leicht entfernen lassen).Zitat... zuwenig über Kopf ... machen das die größeren Waben aus ...
Ja, ich ging von DNM aus, deine Waben sind ca. 4 cm höher, Dadant (30 ?) nochmal 4 cm (Jetzt habe ich Hochwaben mit 33 cm).Zitat... Den Totenfall kann ich eigentlich nicht kontrollieren ...
Auch nicht mit einer Taschenlampe durch das breite Flugloch?
Weber empfiehlt ungesandete Ruberoid-Teerpappe oder die Plastik-Varroa-Gitter (1 cm hoch).Zitat... die 3 leeren Rahmen hinten ...
Auch im Herbst bauen Bienen manchmal in den freien Raum; die Rahmen raus nehmnen ist einfacher als die Wände abzukratzen.Zitat... Gründe ... für den Ersatz der Tröge ...
Mein Arzt verbot mir das Abnehmen von vollen Honigzargen. Bei meinen freistehenden Warmbau-Lagerbeuten (Brut- und Honigraum nebeneinander in einer Ebene) komme ich ohne Vorbeugen oder Verrenkungen in bequemer, gleichbleibender Arbeitshöhe an jede einzelne Wabe.
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