Hallo an alle,
ich bin derzeit dabei, meinen letzten Honig aus dem Jahr 2001 zu verarbeiten. Dieser ist im Eimer festgeworden. Diesen taue ich im Waschkessel auf und rühre ihn. Wie lange bzw. wie oft muß ich das tun, genügt einmal? Wird der Honig dann wieder fest, wenn er nicht in Gläser abgefüllt und verwertet wird?
Honig rühren
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Hallo Harald,
der Honig wird nach dem auftauen sicher wieder fest werden. In dedem Fall solltest du nach der neuen Ernte deinen Honig rühren, egal ob du ihn sofort abfüllst, oder aber in größeren Gebinden einlagerst. Ungerührter Honig wird nach dem Auftauen immer etwas körnig bleiben.
In jedem Fall solltest du den Honig nicht verflüssigen.
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Mit freundlichem Imkergruss
Dieter Luft<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: drohne2000 am 2002-05-02 18:32 ]</font>
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Hallo Harald,
die Meinungen, wie lange und wie oft Honig gerührt werden sollte, gehen sehr auseinander. Den besten Erfolg (cremigen, aber nicht überrührten Honig) hast du meines Erachtens, wenn du deinen Honig nach dem Schleudern impfst. Alte Honigbestände vorausgesetzt.
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Hallo Harald,
am einfachsten ist das Honigrühren einige Tage nach der Ernte, du kennst dies selber, wenn der Honig anfängt nicht mehr ganz klar zu sein und einen leichten Grauschleíer bekommt, dann musst du mit dem Rühren beginnen. Jeden Tag einige Minuten mit 40 -100 U/min nicht mehr, sonst ist er überrührt, würde dir bei einer Honigbewertung schnell offenbart, du siehst es dann selber, wenn nichts mehr geht mit rühren, weil er zu hart wird. Wenn du dann den Honig später einmal wieder verflüssigst mittels geeigneter Hilfswerkzeuge und noch einmal durchrührst , bleibt normalerweise die zuletzt eingestellte Konsistenz. Ich mache z.B.die Hälfte des Blütenhonigs gerührt und die andere Hälfte ungerührt, damit ich auf die Kundenwünsche eingehen kann. Alter Honig kann beim Rühren Probleme machen, weil er sich nicht streichfähig rühren lässt, dann sollte ihn man mit einem schon gerührten Honig impfen. Mach bitte deine Kunden immer mittels Beschreibung oder einem mündlichen Tip darauf aufmerksam, dass Honig immer warm gestellt werden muss, ich habe schon genug Kunden gehabt, die über den Imkerhonig schimpfen und ihn dabei in den Kühlschrank stellen.
Viel Spass bei der "Rührerei". -
Hallo Harald
Ich "taue" meinen Honig auch auf, und habe damit sehr gute Erfolge.
Ich habe letzte Jahr aus Zeitgründen angefangen, meinen Honig nicht mehr zu dem Zeitpunkt abzufüllen, an dem der Honig "gut" ist, sondern an dem Wochende wann ich mal wieder Zeit hatte.
So ist mir der Honig in den Hobbocks hart geworden, und war nicht mehr abfüllfähig.
Ich habe versucht, den Honig in der Anfangsphase des Kristallisierens zu rühren, und dann hart werden lassen.So "taue" ich meinen Honig wieder auf:
In ein leeren Hobbock werden zwei Holzleisten und ein Aquariumheizer eingelegt. Der Aquariumheizer ist auf ca 32°C eingestellt. ( vorher ausprobiert ). Der leere Hobbock wurde dann ein wenig mit Wasser gefüllt, und das Thermometer mit Strom versorgt.
Der volle Hobbock kommt dann in der leeren und wird auf die Holzleisten gestellt. ( Sie dienen nur dem Schutz des Heizers )
Ich fülle dann Wasser auf, das dann bis zum unteren Rand des vollen Hobbocks reicht.
Dieses Gebilde stelle ich dann in eine Decke gehüllt in die Ecke, und lasse es etwa 24 Stunden stehen.
Danach kommt der Rührer für etwa 5 - 7 min zum Einsatz, und der Honig Abfüllfertig.
Der Honig ist nach dieser Auftauprozedur nur im unteren Bereich weich geworden. Oben drauf ist er noch fest. Nach dem Rühren hat er eine gute Konsistenz, und wird auch im Glas wieder
fest, nur nich so fest, wie er vorher im Hobbock war.
Keine Angst beim Honigauftauen. Man sollte nur auf die Temperaturen aufpassen. ( Beim Aquariumheizer ist ein Überhitzung aber nicht möglich )Viel Spaß.
Patrick
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Imker im schönen Lipperland<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Patrick Möbius am 2002-05-20 14:34 ]</font>
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Ich habe mir zum Aufweichen es Honigs einen Wärmeschrank gebaut.
Einfach einen alten Kühlschrank besorgen und die Kühlflüssigkeit entsorgen. (Einfach bei einem Elekobetrieb nachfragen.
In den Kühl(Wärme)schrank habe ich denn eine Heizung mit Thermostat eingebaut (z. B. Frostwächter).
Thermostat auf 38°C einstellen.
Man kann dann den Honigeimer mit dem festen Honig in den Wärmeschrank stellen und nach 1-2 Tagen ist der gesamte Honig fertig zum Abfüllen. :smile:
Ein weiterer Vorteil ist, dass man auch abgefüllte Gläser in den Wärmeschrank stellen kann. So hat man immer "flüssigen" Honig auf Vorrat. Der Wärmeschrank hält die Temperatur hervorragend, so dass die Heizung nach dem Aufwärmen kaum benötigt wird (minimaler Stromverbrauch !) :smile:
Die "Bau-Kosten" für solch einen Wärmeschrank sind auch minimal. Einen defekten Kühlschrank bekommt man normalerweise bei jeden Elektro-Betrieb kostenlos, dann ein bisschen Kabel und z.B. einen Frostwächter (ca. 20 EUR), das wars!Viel Spass beim Bauen.
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Hallo Ihr
Kennt von euch niemand eine Methode, wie manzu früh kandiertem Honig die Griesigkeit austreiben kann.
Außerdem was ist unter "überrührt" zu verstehen?
Gruß Alfred Pietzsch -
Die Griesigkeit wird wohl bleiben. Um die Zuckerkristalle zu zerstören müßtest Du sie auflösen oder schmelzen. Beides willst Du mit Sicherheit Deinem Honig nicht zumuten.
Thomas -
Hallo! Als Jungimker gehe ich ja gerne den Dingen auf den Grund. Ich habe ca. 80 kg Frühtrachthonig (zumeist Obstblüte) und 80 kg Sommerhonig (Robinie und meist wohl Linden-Blatthonig) im Keller stehen und rühre fleißig. Nun ist mein Keller nicht sehr kalt. Von beginnender Kristallisation nichts zu sehen. Ich möchte nun gerne verstehen, was ein guter Zeitpunkt zum Rühren ist? Der Honig aus der Frühtracht ist immerhin seit vielen Wochen flüssig. Zuckerkristalle zu zerschlagen macht nach meiner Vorstellung Sinn, wenn sie sich bilden. Davon ist aber nichts zu sehen - macht rühren trotzdem sinn - und warum eigentlich? Ein ähnliches Problem stellt sich mit dem Sommerhonig. Wenn ich auf das beginnende Kristallisieren warten will muß ich wohl noch bis zum nächsten Jahr warten... Oder macht eine Woche Rühren jetzt einen Effekt...
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Hallo Markus
Wie schon weiter oben beschrieben wäre es empfehlenswert den Honig mit einem feicremigen Honig zu impfen, dann erreichst du die Kristallisation schneller. Ich nehme dazu bei einem 40 kg Hobbock gerne so 1 kg leicht angewärmten Rapshonig und rühre den unter.
Wenn du mit dem rühren wartest bis du Kristalle siehst, dann ist es zu spät dann habensich schon grobe Kristalle an den Wänden und am Boden des Hobbocks gebildet und die bekommst du durch das rühren nicht mehr klein.Mit imkerlichen Grüßen
Reinhard
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Habe heute im Bienenjournal einen Beitrag des imkers Woköck gelesen, welcher mich wieder zum Zweifeln bringt.Ich bin wie bekannt erst seit 2 Jahren Imker und sauge alles Neue in mich hinein. Bisher Las ich zum Thema Honig schleudern, daß der Honig nach dem Schleudern abgeschäumt wird und sodann gerührt wird, damit sich die Kristalle zerschlagen, und der Honig schön cremig in die Gläser abgefüllt werden kann, wo er in diesem Zustand verbleibt. Nun lese ich, daß der Verfasser des Artikels "Die Ernte" Oktober seinen Honig nicht rührt, sondern sogleich abfüllt. Dadurch würden sich keine zuckerkristallkeime bilden. Durch das Rühren würde der Geschmack verändert und der Enzymgehalt würde sich verringern.
Was ist nun richtig ? -
Hallo Forelle,
laß Dich nicht irre machen!
Wenn 3 Imker beieinander stehen, erhälst Du fünf verschiedene Antworten zur selben Sache.Du machst das schon richtig.
Herzliche Grüße
Harzbiene -
Zitat
Nun lese ich, daß der Verfasser des Artikels "Die Ernte" Oktober seinen Honig nicht rührt, sondern sogleich abfüllt. Dadurch würden sich keine zuckerkristallkeime bilden. Durch das Rühren würde der Geschmack verändert und der Enzymgehalt würde sich verringern.
Was ist nun richtig ?
Hallo Forelle,
man möchte meinen, dass du schon die Faschingszeitung erwischt hast. Wenn du den Blütenhonig, sofern du grössere Mengen hast, nach der Ernte gleich in Gläser abfüllst, dann braucht der Kunde Hammer und Meißel zum Honigessen. Meine besten Erfahrungen habe ich immer damit gemacht, dass der Honig nach der Ernte gerührt wird und dann so in den Eimern verbleibt. Wenn jemand bei mir Honig bestellt, wird der Honig vom Eimer ins Glas abgefüllt, bei Bedarf evtl. kurz in die Micro gestellt, aber wirklich nur sehr kurz, höchstens 15 -20 Sek., damit er nicht überhitzt, dann wird er umgerührt, er ist dann sehr schön streichfähig, ich befürchte auch bei dieser kurzen Erwärmphase keine Hitzeschäden. Der Kunde bekommt einen Beipackzettel, auf dem er ersucht wird, den Honig an einem wärmeren Ort aufzubewahren und nicht in den Kühlschrank zu stellen, solche Kunden hatte ich auch schon. Auf dem Beipackzettel wird außerdem auf die Vorzüge des dt. Blütenhonigs in gerührter Form hingewiesen u.s.w. Das Rühren zu einem späteren Zeitpunkt, also nicht gleich nach der Ernte finde ich persönlich als etwas schwieriger, die passende Konsistenz zu erreichen. Mein alter Imkernachbar berichtete mir gestern ganz stolz, seit er den Honig auf meinen Hinweis hin rührt, hat er soviel Absatz, dass ihm der Honig ausgeht, früher musste er ihn immer dem Großhandel für ein Butterbrot überlassen. Mich hat es auch gefreut, dass wenigstens einer der alten Imker mal einen Rat von mir annimmt. Aber lb. Forelle, du kannst es am Besten selbst testen, wenn du im nächsten Jahr, gleich nach der Ernte einige Gläser abfüllst, lass dich überraschen. -
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