Varroabehandlung im Winterhalbjahr – nach einer kalten Wetterphase. Hallo Imkerinnen und Imker, nach direkter imkerlicher Anfrage, möchte ich diesen Punkt hier im Stammtisch ablegen, damit vor allem jeder Leser an die Wichtigkeit der „Sache“ erinnert wird. Die Art und Weise kann man dann ja nach eigenem Bedarf anpassen. Im Grundsatz erfolgt die eigentliche Varroabehandlung mit der Einfütterung im Spätsommer. Meist wird im August nach der Abschleuderung eine Blockbehandlung durchgeführt. Über eine Erfolgskontrolle (Windeleinlage, natürlicher Abfall und die Beobachtung des Schlupfes von Jungbienen im September) wird schnell klar, ob eine weitere Blockbehandlung nötig wird. Zeigt nur ein Volk „Notwendigkeit“, so wird der gesamte Stand behandelt. Ganz nebenbei sind ab dem September 2001 genaue Aufzeichnungen über die Art und den Umfang der Behandlung schriftlich und dauerhaft (5 Jahre Aufbewahrungspflicht) zu führen. Insoweit haben es konventionelle Imker leicht, weil diese die gesetzlich zugelassenen Mittel ohne Bedenken eintragen können. Für die anderen Imker stellt sich die Frage, ob man überhaupt gegen die Varroa behandeln muss? Nun, gar manches Getier auf der Windeleinlage ist gar keine Milbe und so könnte es sein, dass man gegen Wachsmotten, Ohrenhöllerer u.dgl. vorgehen muss. Hier bieten sich u.a. Präparate an, welche u.a. für die „ÖKOIMKEREIEN“ zugelassen sind. Beispielsweise der Wirkstoff „Oxalsäure“. Hier gibt es zwei gängige Anwendungsverfahren: Verdampfung und Träufelung. Aber Achtung: Die Oxalsäure führt bei direktem Körperkontakt zu negativen Auswirkungen, weshalb man vom Verkäufer oder Hersteller entsprechende Anwenderhinweise beachten sollte. Nun aber zum Anwendungszeitpunkt: Die ideale Zeit ist natürlich der Moment, wenn die Störung am geringsten ist für den Bien. Nun, wann ist dies der Fall? Eigentlich wäre abzuwarten, bis die ersten Reinigungsflüge im Gange sind. Aber wann wird dies sein? Bei derzeit um die Null Grad kann eine Behandlung ein Risiko darstellen – Unruhe hat negative Auswirkung auf Wintertraube. Doch wann habe ich eine Unruhe. Jede Erschütterung um und am Bienenstock (Bienenhaus) merken die Bienen. Erst recht eine Öffnung der Beute. Aber merke! Muss ich nur den Deckel einer falzlosen Beute oben abnehmen (mit Stockmeisel vorsichtig lösen und abheben) und bin dann schon an den Rähmchen (keine Folie abziehen, etc.), so ist dies im Regelfall schnell zu machen und folglich keine größere Störung. Anders bei zweiräumiger Überwinterung und falschen Bienenabständen, ggf. noch mit Falz. Um an die Bienen zu kommen muss man im Regelfall beide Bruträume trennen. Die Traube sitzt normalerweise dazwischen. So wird also die Traube auseinandergerissen, was ein schwerwiegender Eingriff ist. Sofort kommt der Wärmehaushalt auseinander! Der Schaden ist wohl größer als der Nutzen. Ungeachtet dessen, dass beim Schließen noch Bienen gequetscht werden (~ zusätzlicher Stress für den Bien), muss also hier zuerst einmal nach Beutentyp und Konstruktionsart unterschieden werden. Bei ersterem Beispiel kann ohne weiteres bei Minus 5 Grad eine Behandlung erfolgen. Das Präparat wird immer im warmen Zustand auf die Bienen direkt aufgeträufelt – nur dann wird eine Wirkung erzielt! Bis die Bienen eine Störung bemerken, ist der Deckel schon wieder zu. Bei zwei Bruträumen würde ich auf alle Fälle mit einem Helfer arbeiten, welcher den oberen Teil nach dem Ankippen hält. Das Präparat wird nun in die Traube geträufelt. Diese Methode würde ich erst ab 5 Grad plus machen (oder höher), weil dann die Wintertraube nicht mehr so eng sitzt und diese massive Störung leichter verkraftet wird. Zur Verdampfungsmethode über das Flugloch habe ich keine eigenen Erfahrungen. Hier bitte ich um Mitteilung von anderen Imkern. Grundsätzlich zur Winterbehandlung: Diese sollte in der brutfreien Zeit erfolgen mit dem Ziel bei einer einmaligen Behandlung (~ weil jetzt ja keine Brut da ist) eine möglichst 100%ige Restentmilbung zu erreichen. Dadurch kann man eine massive Belastung der ersten Bruten (Februar/März) vermeiden. Soweit also eine Behandlung nötig erscheint, sollte man nicht mehr allzu lange warten. Viel Spaß und Erfolg bei der imkerlichen Arbeit in 2002.
Winterbehandlung gegen Varroa u.ä.
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Varroabehandlung im Winterhalbjahr – nach einer kalten Wetterphase. Hallo Imkerinnen und Imker, nach direkter imkerlicher Anfrage, möchte ich diesen Punkt hier im Stammtisch ablegen, damit vor allem jeder Leser an die Wichtigkeit der „Sache“ erinnert wird. Die Art und Weise kann man dann ja nach eigenem Bedarf anpassen. Im Grundsatz erfolgt die eigentliche Varroabehandlung mit der Einfütterung im Spätsommer. Meist wird im August nach der Abschleuderung eine Blockbehandlung durchgeführt. Über eine Erfolgskontrolle (Windeleinlage, natürlicher Abfall und die Beobachtung des Schlupfes von Jungbienen im September) wird schnell klar, ob eine weitere Blockbehandlung nötig wird. Zeigt nur ein Volk „Notwendigkeit“, so wird der gesamte Stand behandelt. Ganz nebenbei sind ab dem September 2001 genaue Aufzeichnungen über die Art und den Umfang der Behandlung schriftlich und dauerhaft (5 Jahre Aufbewahrungspflicht) zu führen. Insoweit haben es konventionelle Imker leicht, weil diese die gesetzlich zugelassenen Mittel ohne Bedenken eintragen können. Für die anderen Imker stellt sich die Frage, ob man überhaupt gegen die Varroa behandeln muss? Nun, gar manches Getier auf der Windeleinlage ist gar keine Milbe und so könnte es sein, dass man gegen Wachsmotten, Ohrenhöllerer u.dgl. vorgehen muss. Hier bieten sich u.a. Präparate an, welche u.a. für die „ÖKOIMKEREIEN“ zugelassen sind. Beispielsweise der Wirkstoff „Oxalsäure“. Hier gibt es zwei gängige Anwendungsverfahren: Verdampfung und Träufelung. Aber Achtung: Die Oxalsäure führt bei direktem Körperkontakt zu negativen Auswirkungen, weshalb man vom Verkäufer oder Hersteller entsprechende Anwenderhinweise beachten sollte. Nun aber zum Anwendungszeitpunkt: Die ideale Zeit ist natürlich der Moment, wenn die Störung am geringsten ist für den Bien. Nun, wann ist dies der Fall? Eigentlich wäre abzuwarten, bis die ersten Reinigungsflüge im Gange sind. Aber wann wird dies sein? Bei derzeit um die Null Grad kann eine Behandlung ein Risiko darstellen – Unruhe hat negative Auswirkung auf Wintertraube. Doch wann habe ich eine Unruhe. Jede Erschütterung um und am Bienenstock (Bienenhaus) merken die Bienen. Erst recht eine Öffnung der Beute. Aber merke! Muss ich nur den Deckel einer falzlosen Beute oben abnehmen (mit Stockmeisel vorsichtig lösen und abheben) und bin dann schon an den Rähmchen (keine Folie abziehen, etc.), so ist dies im Regelfall schnell zu machen und folglich keine größere Störung. Anders bei zweiräumiger Überwinterung und falschen Bienenabständen, ggf. noch mit Falz. Um an die Bienen zu kommen muss man im Regelfall beide Bruträume trennen. Die Traube sitzt normalerweise dazwischen. So wird also die Traube auseinandergerissen, was ein schwerwiegender Eingriff ist. Sofort kommt der Wärmehaushalt auseinander! Der Schaden ist wohl größer als der Nutzen. Ungeachtet dessen, dass beim Schließen noch Bienen gequetscht werden (~ zusätzlicher Stress für den Bien), muss also hier zuerst einmal nach Beutentyp und Konstruktionsart unterschieden werden. Bei ersterem Beispiel kann ohne weiteres bei Minus 5 Grad eine Behandlung erfolgen. Das Präparat wird immer im warmen Zustand auf die Bienen direkt aufgeträufelt – nur dann wird eine Wirkung erzielt! Bis die Bienen eine Störung bemerken, ist der Deckel schon wieder zu. Bei zwei Bruträumen würde ich auf alle Fälle mit einem Helfer arbeiten, welcher den oberen Teil nach dem Ankippen hält. Das Präparat wird nun in die Traube geträufelt. Diese Methode würde ich erst ab 5 Grad plus machen (oder höher), weil dann die Wintertraube nicht mehr so eng sitzt und diese massive Störung leichter verkraftet wird. Zur Verdampfungsmethode über das Flugloch habe ich keine eigenen Erfahrungen. Hier bitte ich um Mitteilung von anderen Imkern. Grundsätzlich zur Winterbehandlung: Diese sollte in der brutfreien Zeit erfolgen mit dem Ziel bei einer einmaligen Behandlung (~ weil jetzt ja keine Brut da ist) eine möglichst 100%ige Restentmilbung zu erreichen. Dadurch kann man eine massive Belastung der ersten Bruten (Februar/März) vermeiden. Soweit also eine Behandlung nötig erscheint, sollte man nicht mehr allzu lange warten. Viel Spaß und Erfolg bei der imkerlichen Arbeit in 2002.
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Was mich am Träufeln bei Temperaturen um 5°C und tiefer stört ist, daß die Bienen so dicht sitzen, daß man nur die wenigsten benetzt. Besser wäre es, möglixhst alle Bienen zu benetzen. Die Hoffnung, daß sich das Mittel durch den Futterstrom schon verteilen wird, halt ich für trügerisch.
Kennt jemand Untersuchungen dazu? -
Was mich am Träufeln bei Temperaturen um 5°C und tiefer stört ist, daß die Bienen so dicht sitzen, daß man nur die wenigsten benetzt. Besser wäre es, möglixhst alle Bienen zu benetzen. Die Hoffnung, daß sich das Mittel durch den Futterstrom schon verteilen wird, halt ich für trügerisch.
Kennt jemand Untersuchungen dazu? -
In den nächsten Tagen sind bei uns für den Januar/Februar abnormal hohe Temperaturen zu erwarten. Können diese Temperaturen nicht für eine Ameisensäurebehandlung genutzt werden ? Was spricht dagegen, was dafür ?
Wie sieht es noch mit einer späten Perizinbehandlung, wenn sie bisher im Verlauf des Winters versäumt wurde und solange die Völker noch brutfrei sind ? -
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In den nächsten Tagen sind bei uns für den Januar/Februar abnormal hohe Temperaturen zu erwarten. Können diese Temperaturen nicht für eine Ameisensäurebehandlung genutzt werden ? Was spricht dagegen, was dafür ?
Wie sieht es noch mit einer späten Perizinbehandlung, wenn sie bisher im Verlauf des Winters versäumt wurde und solange die Völker noch brutfrei sind ? -
Die Völker sind nicht mehr Brutfrei.
Bei mir flogen heute schon die ersten Drohnen. Für eine Perizinbehandlung ist es jedenfalls viel zu Spät, Ameisensäure könnte noch gehen, aber denke bitte daran, das du damit auf jeden Fall die z.Zt. offene Brut vernichtest.
Ist eine Behandlung den überhaupt erforderlich? wieviel Varroen fallen denn bei Dir pro Woche / pro Tag?--- Harry ---
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Die Völker sind nicht mehr Brutfrei.
Bei mir flogen heute schon die ersten Drohnen. Für eine Perizinbehandlung ist es jedenfalls viel zu Spät, Ameisensäure könnte noch gehen, aber denke bitte daran, das du damit auf jeden Fall die z.Zt. offene Brut vernichtest.
Ist eine Behandlung den überhaupt erforderlich? wieviel Varroen fallen denn bei Dir pro Woche / pro Tag?--- Harry ---
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Harry, bei Dir fliegen schon die Drohnen? Bist Du ein imkernder Troll?
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Harry, bei Dir fliegen schon die Drohnen? Bist Du ein imkernder Troll?
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Die hast Du sicher mit überwintert. Ist auch mal ne gute Idee.
Wenn Du jetzt ne Königinnenzucht ansetzt, kannst Du Ende Februar die ersten Ableger verkaufen. :grin: -
Die hast Du sicher mit überwintert. Ist auch mal ne gute Idee.
Wenn Du jetzt ne Königinnenzucht ansetzt, kannst Du Ende Februar die ersten Ableger verkaufen. :grin: -
Hallo Harry,
nur nicht entmutigen lassen. Drohnen im Winter können schon mal vorkommen. Bei mir haben sich im Dezember bei einem Volk auch noch welche gezeigt. Hierfür gibt es sicherlich mehrere Gründe.
Meine persönliche Meinung:
Im Volk befinden noch Afterweiseln. Warscheinlich ist die Königin zwar legefähig aber nicht 100% in Ordnung. Das Volk, so es denn das Frühjahr übersteht, wird schnellstmöglich versuchen umzuweiseln.
Würde mich interesieren wie die Fachwelt dieser Meinung gegenüber steht.
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Hallo Harry,
nur nicht entmutigen lassen. Drohnen im Winter können schon mal vorkommen. Bei mir haben sich im Dezember bei einem Volk auch noch welche gezeigt. Hierfür gibt es sicherlich mehrere Gründe.
Meine persönliche Meinung:
Im Volk befinden noch Afterweiseln. Warscheinlich ist die Königin zwar legefähig aber nicht 100% in Ordnung. Das Volk, so es denn das Frühjahr übersteht, wird schnellstmöglich versuchen umzuweiseln.
Würde mich interesieren wie die Fachwelt dieser Meinung gegenüber steht.
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