Hallo nochmal.
Kurz erst an Andreas, gerade in der Situation, die Du schilderst, ist eine genaue Befallsdiagnose unerlässlich. Ob die Gemülldiagnose da tatsächlich präzise genug ist, musst Du selbst abwägen, für mich aus den oben beschriebenen Erfahrungen heraus eindeutig nicht.
Und zusätzlich an Dich, Elmue, ich habe einige Infos unterschlagen, die aber wohl doch der besseren Verständlichkeit halber erwähnt werden sollen.
Ich habe in der Vergangenheit mit mehr Völkern gearbeitet, als heute. Das ist meiner beruflichen Situation geschuldet. Ich habe mich als Hobbyimkerin dabei so eingerichtet, dass ich lieber mehr Zeit für wenige Völker habe. Andere versuchen genau das Gegenteil, nämlich die Zeit effizienter zu nutzen, um dann mehr Völker halten zu können. Deshalb sind meine Methoden nicht uneingeschränkt übertragbar, weil, anderes Konzept.
Und so kam es im Laufe der Zeit auch zustande, dass ich alle Völker einzeln aufgestellt habe, bis auf einen Stand, an dem 2 Völker nebeneinander stehen. Alle anderen Einzelstandorte kreuzen sich zwar theoretisch in ihrem Flugradius, sind aber Luftlinie mindestens 1km, der weiteste etwa 3km vom jeweiligen Nachbarn entfernt.
Diese Einzelauftsellung hat m.E. wesentlich zur Gesundheit der Völker beigetragen, ich meine, Verflug, Reinvasion und mögliche Räubereien dadurch minimiert zu haben. Wohlwissend, dass es natürlich auch benachbarte Imker gibt, deren Völker ich nicht beeinflussen kann. Soweit das.
In der Vergangenheit habe ich, nach den ursprünglich mal geltenden Empfehlungen, alles am Stand gleichzeitig mit dem gleichen behandelt, im Spätsommer waren das Thymol bzw Ameisensäure im Verdunster.
Heute würde ich das so nicht mehr machen. Gerade aktuell behandele ich ein Volk mit AS von oben, das neben einem unbehandelten Volk steht. Und das unbehandelte Volk wird auch vorerst nicht von mir behandelt.
Ich habe speziell in dem Fall auch keinerlei Sorge. Weil die Fluglöcher in konträre Richtungen zeigen und ich Verflug für unwahrscheinlich halte. Das unbehandelte Volk ist zahlenmässig etwa 1/3 stärker als das, was derzeit die AS on top hat.
Die Ameisensäure hat bei mir allerdings nur noch Berechtigung als Notmassnahme. Schon lange will ich weg davon und behandele, wie gesagt, zum einen durch Brutentnahme. Und zum anderen wird in diesem Jahr Oxalsäure angewendet, auf das "wie" möchte ich hier aus bestimmten Gründen nicht eingehen. Ich verspreche mir eine bessere Verträglichkeit als die AS.
Wie oben bereits beschrieben, geht heute die Lehrmeinung dahin, nach Schadschwellen zu behandeln, und das halte ich auch für einen gangbaren Weg. Nicht nur, um eventuellen Resistenzen vorzubeugen, sondern auch, weil wir doch alle Völker haben möchten, die möglichst toleranter werden, und je weniger behandelt wird, desto schneller kommen wir da ans Ziel. Auch kleine Schritte seitens der Freizeitimker sollten da gefördert werden.
Lieben Gruss
Landpomeranze