Hi,
ich habe eine Bienensauna (Damit es nicht zu Verwechslungen kommt: Das Gerät dieser Webseite: http://www.bienensauna.de/ ).
Im Vorhinein ist das Thema ja schon hitzig diskutiert worden.
Ausgeblieben sind Aufschreie der Art: "Alle meine Bienen sind tot!" - Also zumindest das ist mal geklärt.
Darum traue ich mich jetzt mal, meine Erfahrungen aufzuschreiben und kann ggf. Eure Fragen beantworten.
Warum Hyperthermie?
Es ist viel einfacher, die Temperatur zwischen "Biene überlebt" und "Milbe stirbt" für eine Zeit elektronisch kontrolliert einzuregeln,
als einen Docht oder ein Tuch mit einer Flüssigkeit bei einer nicht beeinflussbaren Temperatur zwischen "Biene überlebt" und "Milbe überlebt" zu dosieren.
Und ein besseres Gefühl ist es auch.
Meine Bienen wohnen in Segeberger Kunststoff.
Ich habe meine Völker zuletzt im September 2015 mit Liebig-Dispenser behandelt.
Seit dem ist keine Chemie mehr in die Beuten gekommen.
Die beiden Völker wurden mit der Bienensauna bisher 2x behandelt.
Bei dem einen Volk hat es im Herbst nicht so gut geklappt.
Es war stark windig und durch die Zugluft ist die Sauna nicht auf Temperatur gekommen.
Ein Bekannter, dem ich die Sauna geliehen hatte, konnte das Problem bei sich beheben, in dem er die Beute gegen Zugluft abgeschottet hat.
Das andere Mal hat gut geklappt.
Das Volk mit der geglückten Behandlung ist deutlich besser aus dem Winter gekommen.
Ich habe dann nach der Auswinterung ein weiteres Mal beide Völker behandelt.
Das schwächere Volk hat aufgeholt.
Das stärkere Volk habe ich geteilt, das schwächere ist geschwärmt.
Ich habe die Variante ohne Akku. Meine Beschreibung bezieht sich auf die erste Softwareversion.
Zunächst muss man das Volk auf 2 Zargen reduzieren und einige Rähmchen entnehmen,
und die Rähmchen auseinander verteilen, damit die Luft gut zirkulieren kann.
Macht man das nicht, kommt die Sauna nicht auf Temperatur. Vielleicht war das auch im Herbst das Problem.
Man tauscht den Boden gegen den Saunaboden und den Deckel gegen den Saunadeckel.
Ich warte dann die Rückkehr der Flugbienen ab, bevor ich das Flugloch verschließe.
Im Boden ist die Elektronik. Sie heizt, ventiliert und befeuchtet.
Im Deckel ist ein Sensor, vermutlich Temperatur und Luftfeuchte.
Der Wärmedeckel kann geöffnet werden, und man schaut durch eine Plexiglasscheibe zur Kontrolle, ob es den Bienen gut geht.
Von hinten bedient man mit zu kleinen Tasten ein im falschen Winkel angebrachtes Display (Ich habe den Entwicklern dahingehend schon Feedback gegeben.).
Zunächst gibt man einen Inbetriebnahmen-Schutz-PIN ein (Hey, wer klaut schon gezielt eine Bienensauna ?! Naja...).
Dann zur späteren Identifikation, falls man am Monitoring-Programm teilnehmen möchte, eine Volks-Nummer.
Jetzt wählt man das Programm (Mit oder Ohne Brut, "Gesunderhaltung"). Die Programme dauern nach dem Aufwärmen verschieden lange.
Beim ersten Mal soll man die Bienen beim Aufwärmen beobachten, falls irgendwelche Chemikalien von früheren Behandlungen ausgasen.
Ist das erledigt, kann man Bienen und Programm sich selbst überlassen.
Anfangs habe ich noch nervös reingeschaut, inzwischen vertraue ich darauf, dass die Bienen sich munter verteilen und ruhig sind.
Ein anderer Bekannter hatte die Bienensauna geliehen und den Befeuchter leider nicht angeschlossen, entgegen der Anleitung.
Das Volk war hin.
Während des Programmablaufs wird die Innentemperatur, die Luftfeuchte, und die Temperatur der Heizplatten angezeigt.
Am Ende des Programms kühlt die Beute wieder ab, dann öffne ich das Flugloch und tausche den Boden zurück,
jedenfalls solange ich noch keinen Sauna-Dauerboden habe. Ach ja, die rausgenommenen Rähmchen müssen noch wieder rein.
Fazit bisher: Die Völker sind fit, ein paar Varroen sind auf jeden Fall noch drin, aber keine starke Belastung.
Ich versuche es weiter damit.
Wer in der Nähe ist, kann gerne mal vorbeischauen.
Sind sonst noch Saunisten unter uns?
Als nächstes werde ich mal das Software-Update einspielen, es verspricht eine Restlaufzeit-Anzeige.
Gruß
Bärentatze