Hallo Imkerfreunde,
meinen ersten Beitrag in diesem Forum würde ich gern mit einer Frage starten, die mich -nach wochenlanger Lektüre der einschlägigen Quellen- immer mehr umtreibt:
Was ist "moderne Imkerei" oder "moderne Betriebsweise"?
Wodurch ist die Modernität gekennzeichnet? Wie ist sie definiert?
Ich hoffe, daß da etwas mehr an Antworten kommt als nur die übliche Magazin-vs-HBB-Basta-Diskussion.? Die Frage ist wirklich ernst gemeint und absolut keine Provokation, und ich hoffe auf ein breites Antwortspektrum aus der Fachwelt.
Interessanterweise wird "moderne Betriebsweise" wohl allzugern in einen Topf geworfen mit Magazinbeuten und allem, was dazugehört (mein Eindruck nach der Lektüre mannigfaltiger Themen). Nur frage ich mich, ob das denn wirklich schon alles ausmacht.
Was ist denn momentan so an modernen Methoden und Ausführungsformen en vogue? Was ist überholt und warum? Sind es betimmte Rahmenmaße? Sind es Beutenformen? Sind es Medikationen? ...?
Und wenn, was ist denn "modern" an sich? Ist es heute tiergerechter als zuvor? Ist es schneller, höher weiter?
Oder ist es einfach nur ein momentaner Modetrend (frei nach Kästner;-), der morgen schon durch "neueste wissenschaftliche Erkenntnis" gekippt wird und von der Selbstreferenz der kommunizierenden Masse lebt?
Wie gesagt, ich staune immer wieder, wieviele Seiten Forum und Zeitung der Streit um "unmoderne" und "moderne" Methoden füllt und wievielen Anfängern schon im ersten Antwortpost der pauschale Tip gegeben wird, doch "mit dem ollen überholten Zeugs" gar nicht erst anzufangen. So viel geäußertes Pauschalurteil, ohne zuvor nähere Hintergrundfragen zu stellen, muß doch dann auf einem breiten Commn Ground fußen. Auf welchem?
In den meisten Fällen finde ich da wirklich nichts Anderes als persönliche Meinung und Erfahrung und manchmal auch noch den Verweis a la "...sieht XY auch so...", wobei XY am besten eine schon länger aktive Person ist, die "es ja wissen muß"... Hmmh. Manchmal wird auch ein Dr. Soundso oder Prof. Soundso angeführt, aber auch da frage ich mich, ob dort wirklich Substanz oder einfach nur eine gewisse Berühmtheit der Person die referenzierte Kompetenzvermutung begründet. Meine (persönliche;-) Erfahrung sagt mir deutlich, daß schon so mancher feste Fels im akademischen Referenzgerüst sehr schnell vom Sockel fiel, sofern jemand mal die Wurzel des Arguments befragt hat
Also: WAS ist denn nun Stand der Technik und Moral in Sachen Bienen?!? Welches sind die unbestrittenen Quellen und Schriften des Dogma?
Bin gespannt...
Gruß
Roman
der kein Anfänger ist und auch schon ein paar Jährchen Bienenhaltung hinter sich hat - natürlich damals mit "dem ollen Zeug"
PS: Ich bin jetzt knapp 20 Jahre "bienenfrei" gewesen und bin schon sehr erstaunt, welche Themen heute so gewälzt werden... Aber ich bin halt auch neugierig und lernwillig