Hallo allerseits,
Ich bin seit Mai Neuimker und erlebe gerade ein Phänomen, das ich so noch nirgends nachlesen konnte.
Ich habe während einem nächtlichen Gang durch den Garten bei meinen Bienen im Magazin ein lautes Summen vernommen. Auf dem Flugbrett waren sterzelnde Bienen zu sehen und im Stock selbst war es selbst sehr laut. Da es schon 23 Uhr war, fand ich das sehr kurios, waren die Bienchen um die Zeit doch bei früheren Besuchen recht still.
Also habe ich prompt recherchiert und nur eine Erklärung gefunden: Weisellosigkeit, darauf weist ein stetes Brummen und sterzeln hin. Das Summen hörte sich aber recht normal an und nicht nach hochfrequentz-Stresssummen , wie es bei Weisellosigkeit zu hören sein soll. (Ich kenne das Geräuch als Neuling ja nicht, aber ich stelle es mir so wie das Summen eine aggressiven und stechwilligen Biene vor.) Noch sterzelten mir Bienen beim Öffnen der Beute entgegen, was ja auch passieren sollte.
Gestern Abend habe ich dann wieder nach Brut und Königin geschaut, und sie waren noch immer da, so wie sie es bei meiner letzten, von meinem Imkerpaten empfohlenen, Kontrolle am Sonntag waren.
Zunächst bin ich einmal beruhigt, dass ihre Majestät noch wohlauf ist. Es würde mich jedoch interessieren, was da vor sich geht. Vielleicht hat jemand dieses Phänomen ebenfalls schoneinmal beobachtet oder kann es sogar erklären?
Anbei noch ein paar Infos über meine letzten Eingriffe und weitere Beobachtungen:
- Wie gesagt habe ich am 24.08. nach der Königin und Brut geschaut. Da war alles da.
- Am 26.08. habe ich nach Einbruch der Dunkelheit noch einmal 5l Apiinvert gefüttert. Damit sollte des Wintervorrat erst einmal gedeckt sein und ich wiege mitte September ein letztes Mal und füttere evtl. noch zu. Bisher habe ich 2kg Teig, 6l Zuckerwasser (3:2) und 6l Apiinvert gefüttert. Die Waben sind bis auf 4 Rähmchen komplett und besagte Vier zu 3 /4, 1 /2, 1 /4 und vielleicht 1/10 ausgebaut (Naturwaben). (Das gemessene Gewicht [abzgl. Leergewicht Herold-Zarge und 12 DN-Rähmchen] betrug nach der 2kg Teigfütterung 6kg. Honig habe ich dieses Jahr keinen geerntet.)
- Bei der daneben stehenden Beute (Bienenkiste) konnte ich dann ebenso ein-zwei sterzelnde Bienen beobachten, allerdings war es nicht so laut.
- Die Temperatur lag bei 16°C, was für die Tage zuvor und zu der Tageszeit doch sehr Warm war. Ich habe das Flugloch etwas größer gemacht und die Varroaschale herausgenommen, falls es mit mangelnder Ventilation hätte zu tun haben können.
- Räuberei schließe ich aus. Zwar war der Flugbetrieb in den letzten Tagen (auch bei kaltem Wetter) sehr rege, aber Anzeichen für eine Räuberei konnte ich keine erkennen (Kämpfe auf dem Flugbrett, heftig entgegenkommende Bienen beim Öffnen der Beute, feuchtes/unsauberes Flugbrett). Die Bienen waren am Tag nach der Fütterung aber sehr neugierig und kamen mich verstärkt im Wohnzimmer besuchen, wenn ich nur kurz gelüftet habe. Vielleicht wollten sie wissen, wo das Futter her kam, aber es hätten genauso gut Bienen aus der Bienenkiste sein können.
Soweit alle Informationen, die mir eingefallen sind. Vielleicht kennt jemand des Rätsels Lösung oder möchte sich nach Art Sherlock Holmes daran versuchen.
Ich bedanke mich.
Beste Grüße,
Markus