Hallo,
hatte hier ja mal gepostet, dass ich meine BA-Thesis über das Thema "Untersuchungen zum Einsatz des Varroa-Controllers" schreibe. Das Thema hat sich etwas geändert (s. Tite). Für alle Interessierten sei hier mal die Zusammenfassung, bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung:
Die westliche Honigbiene (Apis mellifera L.) gilt als drittwichtigstes Nutztier des Menschen. Der wirtschaftliche Wert beläuft sich weniger auf die Produktion von Bienenprodukten als vielmehr auf die Bestäuberleistung der 100 wichtigsten landwirtschaftlichen Nutzpflanzen des Menschen. In den letzten Jahrzehnten wurden von Imkern verstärkt Bienenverluste aufgrund eines Befalls mit der parasitischen Milbe Varroa destructor registriert. Die sogenannte Varroose wird hauptsächlich mit chemischen Akariziden bekämpft. Eine alternative Methode ist die sogenannte Hyperthermie. Dabei wird die Bienenbrut erhitzt und es kommt zu einem Absterben der Milbe, wobei die Bienenbrut selbst keine Schäden erleidet.
In der vorliegenden Arbeit wurde Drohnenbrut bekannten Alters hyperthermisch behandelt, um nach dem Schlupf eine eventuelle Auswirkung dieser Methode auf die Fertilität zu über*prüfen. Zudem wurde Arbeiterinnenbrut bei unterschiedlichen Versuchsbedingungen eben*falls behandelt und die Varroamortalität im Anschluss überprüft.
Als für die Milben tödliche Behandlungsmethode hat sich eine Erwärmung auf 42°C für 3h erwiesen. Nach spätestens 48h waren alle gefundenen Milben tot. Diese Methode zeigte un*terschiedliche Ef*fekte auf die Bienenbrut. Junge Brut wies nach dieser Behandlung keine Vi*talzeichen auf, ältere Stadien (>12 Tage) überlebten die Behandlung ohne feststellbare Beein*trächtigungen. Bei 43°C für 3h wurde eine erhöhte Brutmortalität festgestellt. Bei einer Be*handlung von 45°C über 3h wurde ein kompletter Verlust der Brut registriert.
Die Auswirkungen auf die Fertilität sind ebenfalls unterschiedlich. Bei einer Erwärmung der Brut auf 41°C für 2h wiesen die Spermien eine mittlere Motilität von 73% auf. Die Spermien*anzahl betrug im Durchschnitt 6,7 Millionen. Ein signifikanter Unter*schied zu den Kontroll*gruppen konnte nicht nachgewiesen werden. Bei 42°C für 3h konnte stichprobenartig festge*stellt werden, dass die Drohnen keine Spermien mehr besaßen. Dies gilt ebenso für eine Be*handlung bei 43°C für 3h.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Anwendung der Hyperthermie als Behandlungsmethode bei richtiger Anwendung funktioniert. Auf Grundlage der vorliegenden Daten ist eine Behand*lung bei 41°C für 2h zu empfehlen. Bei dieser Methode konnte beobachtet werden, dass alle juvenilen Stadien und Männchen der Varroamilbe abgetötet werden. Dadurch wird die Ver*mehrung der Milbe im Volk unterbrochen. Dies hatte keine Auswirkungen auf die Fertilität der Drohnen.
Der Entwickler des Varroa-Controllers (Prof. Wimmer) hat übrigens angekündigt, selbst änhliche Versuche zu unternehmen, um mögliche Auswirkungen auf die Bienenbrut festzustellen.
Grüße,
arne90