Hallo,
Erlaubt mir bitte dieses Thema im Anschluss an die abgebrochene Diskussion in "F1 Königin"
fortzuführen, wo nicht alles klargestellt oder geklärt werden konnte, und F1 X F1 auch etwas fehl am Platz gewesen wäre.
Es gibt F1 x F1 in REINZUCHT und F1 X F1 in KOMBINATIONSZUCHT.
Bei letzterer geht es darum die Chromosomen einer gewünschten Eigenschaft, die durch die K. einer
anderen Rasse "importiert" wurden, auf homozygote Art vereinigen zu können.
Dabei werden die mütterlichen und väterlichen Eigenschaften auf völlig aleatorische Art neu verteilt.
Im Gegensatz zu einer F1 x F1 in der Reinzucht kommen so auch sehr unterschiedliche Arbeiterinnen
in diesen Völkern zum Vorschein. Man hat also die Chromosomen neu kombiniert.
Daher auch der Name Kombinationszucht.
Und weiter: Eine solche F1 x F1 Paarung kann auch vorgenommen werden nach mehreren Generationen von Kreuzungen mit der Buckfast.
Es ist möglich (soweit sichtbar = wenn es sich um dominante respektiv additive Gene handelt), über 2 oder 3 Generationen diese heterozygoten (mischerbigen) Eigenschaften weiter zu "pflegen".
Zweck dieses Manövers ist es die Zahl der möglichen Kombinationen einzuschränken, um soviel Buckfast
wie möglich wiederzufinden.
(In einer ersten Generation sind immerhin 2 hoch 16, sprich 65.536 Kombinationen möglich.)
Fährt man also (z.B. bis in die 3. Generation) fort, so erhält man eine zunehmend mit Buckfast angereicherte Biene, in der die Eigenschaft aber immer noch mischerbig ist...
Hier wird dann die famose Tante-Neffen-Paarung eingesetzt um die Eigenschaft reinerbig zu bekommen
und vor allem eine Nachfolgerin zu finden, in der diese Eigenschaft gefestigt ist, und die dann ausserdem
gefälligst die Qualitäten einer Buckfast aufzuweisen hat, so wie es sich gehört.
Reiner hat also völlig recht, wenn er behauptet, es ginge hier mehr um Allele.
Es geht um eine -sebstverständlich positive- Eigenschaft, die man in die Zucht einfügen will.
Ein Musterbeispiel der oben genannten Vorgehensweise bis in die 3. Generation ist bei B.A. in seiner F318 zu finden.
1935 macht er eine F1 x F1 Kreuzung, um dann seine Auswahl in der Nachkommenschaft zu selektieren,
wie die F365, wahrscheinlich die erste Buckfast die diesem Namen würdig war.
http://perso.fundp.ac.be/~jvandyck/homage/elver/pedgr/ped_BA_1935.html
Aber lieber Reiner, (danke noch für Deine Illustration), lass mir die Freude an meiner Behauptung:
Indirekt ist das ganze doch Mendel-Saft pur !