Hallo hornet,
ich würde den heutigen Tag abwarten. Sollte sich die Traube unter dem Boden wirklich nicht auflösen, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. entweder Königin oder Drohnenmütterchen oder 2. Junge Bienen, die den Eingang nicht gefunden haben. Für letzteren Fall, großes Brett/Platte vors Flugloch, vorher abfegen und einlaufen lassen. Solltest du für 1. Fall nicht sicher sein, würde ich die Traube in einen Ablegerkasten mit mind. 1 FuW und Leerwaben einlogieren. Ein paar Tage warten, kontrollieren und dann weist du, was Sache ist.
LG Katrin
Statt Einbetteln Stürmung Nachbarvolk - normal?
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Hallo Hornet,
den Anflug so gestalten, das es eine Front ist.
Seitlich und hinten kannst Du Luft lassen.
Dies unabhängig von der Aktion von Dir gestern.
Die unten sitzenden Bienen nach vorne abfegen, dabei weiß ich keine Tageszeit, die dagegen sprechen würde.
Fluglochweite spielt eigentlich auch keine Rolle.
Ok, Vertelstunde zum sättigen reicht aus.
Viele Grüße
Lothar
Das Gros der Bienen dürfte schon in der Beute sein.
Es geht ja nur um den kleinen Rest unter dem Boden. -
Hallo,
wollte mich noch mal melden um zu berichten, wie die Sache weiterging, vielleicht hat ja jemand später mal ein ähnliches Problem.
Ich persönlich glaube inzwischen, dass der Tip von Kai-Michael Engfer in die richtige Richtung ging, dass also tatsächlich Futtermangel war und zwar beim abgestoßenen Volk. Auch Lothar hat ja in diese Richtung vermutet, für mich ist das in Verbindung mit allem, was ich seit gestern gesehen habe eine sehr passende Erklärung.Das Volk hat die guten Vorräte, die ein paar Tage zuvor noch vorhanden waren wohl tatsächlich fast verbraucht gehabt und ich habe nicht daran gedacht, vor dem Abstoßen nochmal diese Futtervorräte zu kontrollieren, weil zuvor ja noch soviel drin war. Höchst ärgerlich und sehr traurig. Stichprobenzählung des Haufens toter Bienen vor dem Flugloch ergab hochgerechnet/geschätzt mindestens 1500 Bienen, aber wohl auch nicht viel mehr als 2500. Das ginge dann ja noch, zumal etwa die Hälfte von den Eindringlingen sein dürfte.
Was die Traube unter dem Gitter betrifft: Jungbienen, die noch keine Orientierung hatten, können nicht darunter sein, denn alle Bienen, die dort unten hängen haben ja aus 200m Entfernung bis hierher gefunden, da wird es sicherlich nicht an einem sowieso fremden Flugloch scheitern.
Sie haben gestern einfach die gesamte Beute von außen in Beschlag genommen, also auch die Unterseite. Und da es dort nach dem Inneren des ausgesuchten Fremdvolkes roch, blieben sie natürlich dort, vielleicht wurden sie von oben sogar gefüttert.Die Traube war heute morgen schon deutlich kleiner, und das Volk hat wieder ganz normal eingetragen, aber noch deutlich unruhiger als zuvor.
Habe dann trotzdem noch nach Lothars Vorschlag um den Beutenboden herum alles dicht gemacht, dann auf einem Tablett eine Futterwabe gelegt und unter das Gitter reingestellt und zugemacht. Nach einiger Zeit hinten wieder geöffnet, das mit Bienen besetzte Tablet wieder rausgeholt, abgerüttelt und wieder rein, mit einem Stöckchen die Bienen unter dem Gitter etwas aufgeschreckt und auf die Futterwaben geschüttelt, wieder dicht gemacht und nach Viertelstunde wieder von vorne.
So habe ich rasch 90% der Traube da unten rausgeholt und sie wurden jetzt wohl tatsächlich recht unproblematisch eingelassen, ein Indiz mehr, dass die Kämpfe eine Folge von Futtermangel waren.Ich denke, die Sache ist jetzt überstanden, ob das Empfängervolk Schaden genommen hat, wird sich vielleicht bei der nächsten Durchsicht zeigen.
Am Abstoßort sind leider auch noch ein Haufen Bienen, doch da es inzwischen mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Afterweiseln aussieht und nicht nur eine drohnenbrütige Königin da ist, werde ich hier nichts mehr unternehmen, vielleicht nochmal kurz aufschütteln, aber bestimmt keine Bienen aktiv heimbringen.Fazit: Die Aktion war richtig Lehrgeld (emotional) für mich, und für sich selbst genommen ein Rohrkrepierer. Die geretteten Bienen des drohnenbrütigen Volkes stehen den zurückgelassenen Bienen, den abgestochenen Bienen des Empfängervolkes, der ganztägig massiven Unruhe, dem verlorenen Trachttag und dem Risiko von möglichen und vielleicht unbemerkten Nebenschäden beim Empfängervolk gegenüber. Sozusagen junge Bienen gegen alte Bienen getauscht und dabei die Sicherheit und Arbeitskraft eines gesunden Volkes aufs Spiel gesetzt/beeinträchtigt.
Ein Volk auflösen ist bestimmt für niemanden schön, aber wenn es dabei dann auch noch so einen Zusatzstress gibt, das hätte es jetzt nicht gebraucht. Aber sowas passiert mir bestimmt nicht mehr. Und wenn es anderen hilft, diesen Fehler zu vermeiden wäre das echt super.
Mir haben eure Beiträge sehr geholfen und beim nächsten Mal werde ich das alles einfließen lassen, danke!
Vielleicht hat jemand zum Abschluss noch einen Tip (siehe #1), ob ich mir wegen der Kalkbrut/verschimmelten Maden beim abgestoßenen Volk Sorgen machen muss? Könnte das über die eingelassenen Bienen nennenswert in das gesunde Volk eingetragen worden sein? Oder bleibt das alles in den Waben zurück, die ich sowieso vernichte?
Gruß
hornet -
Volk abstossen ist immer leicht gesagt. Hund erschiessen, aber wer haette gedacht, dass der dann noch 10 Minuten lang in seinem Blut zuckend und laufend auf der Seite rummacht. Das Toeten ist nie wie im Western. Schuss, Treffer, Tot. Das gilt auch fuer Eure Mittagessen. Und fuer Eure Bienenvoelker. Das Toeten eines lebenden Wesens hat Auswirkungen in alle Bereiche, die es vorher ausgefuellt hat. Gut, dass Du mal etwas davon mitbekommen hast.
Das Verharmlosen, a la abstossen, abschwefeln etc. Problem erledigt ist immer Sache derer, die selber schuldig wurden und glauben, ihrer Verantwortung durch veraenderte Realitaet zu entgehen. Wie: Ich habe es selber schon gemacht: Alles halb so schlimm (Hoff, hoff, dass es stimmt.)
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