Hallo in die Runde,
eine Frage, die mich schon seit einigen Jahren (seit ich mich mit dem Thema Varroatoleranz aktiv befasse) beschäftigt ist, wie der Erfolg gemesen wird.
Ich höre immer wieder von verschiedenen Imkern, das sie seit Jahren nicht mehr behandeln.
Das hört sich auf den ersten Blick, besonders für Neuimker die natürlich das beste wollen, immer sehr verlockend an.
Was mir aber auffällt ist, wenn man nachfragt, dann kommt schnell ein anderes Bild auf.
Meist stellt sich z.B. auf die Frage mit wie vielen Völkern sie begonnen haben und wie viele sie verloren haben etwa dieses Bild dar:
Im ersten Jahr (wenn nicht sogar alle verloren) eines oder 2 überlebt. Von denen nachgezogen. Im selben Herbst haben besagte 2 Völker den Geist aufgegeben.
Also nur noch Ableger, also Jungvölker da.
Von diesen wieder fast alles eingegangen, alos wieder vermehrt. Übrig gebliebene Altvölker wieder eingegangen. Also wieder nur Einjährige Jungvölker da.
Inzwischen hat man aber schon 3 Jahre nicht behandelt und wenn genügend Jungvölker gebildet wurden, dann hat man auch immer seine Völkerzahl zur Verfügung und auf dem Papier Erfolg ohne Chemie.
Ich habe noch nicht davon gehört, das ein Volk länger als 3 Jahre durchgehalten hat, also ist die Kiste auch dann leer. Wieder Neustart.
Auf was ich hinaus will:
Wie definieren wir eine erfolgreiche Imkerei ohne Chemie oder noch exakter ganz ohne Behandlung. Wie wird gemessen?
Es kann doch nicht sein, das man eigentlich nur mit Jungvölkern imkert und sich auf das so gerne genommene Beistpiel aus der Natur beruft, das es natürlich sei, das ein überwiegender Teil der Völker einfach eingeht.
Eine moderne Imkerei, in der die Arbeitszeit und die finanziellen Mittel möglichst knapp kalkuliert sind, ist mit solchen Ausfällen nicht möglich.
Meine Anforderungen wären auch noch eine brauchbare Ernte (keine Massen), so das Kundschaften sicher versorgt werden können, denn es macht keinen Sinn, wenn man immer wieder fremde Völker kaufen muss, weil man selber zu wenige hat.
Auch von meiner Einstellung her kann ich so nicht imkern, wenn Völker am laufenden Band eingehen.
In einem anderen Forum hat sich ein Mitglied die Mühe gemacht die Arbeit von Bush zu übersetzen (danke an dieser Stelle für die viele Arbeit, der Übersetzer ist auch hier aktiv), ich lese die Beiträge mit großem Interesse, ich kann aber die Aussagen von Bush aber nicht immer teilen.
Nämlich das es eigentlich egal ist ob man behandelt oder nicht, man wird immer Völker verlieren. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen das, wenn man behandelt Völker trotzdem eingehen, wenn man aber gar nicht behandelt und nur die stärksten überleben lässt, man alle Völker verliert. Und das über 3 Jahre, immer wieder mit Neustarts.
Darum bin ich auch etwas skeptisch, das bei Bush die Umstellung auch ohne Umweg über die Kleinen Mittelwände gelungen ist, einfach nur mit Naturbau.
Das aber nur am Rand.
Meine Frage:
Wie definieren wir Erfolg auf diesem Gebiet. Wie lange soll sich ein Volsbestand mit X Völkern halten und wie viel Ausfall ist jedes Jahr in Ordnung und als normal anzusehen.
Wenn ich behandle, dann ist es normalerweise kein Problem, das ich eine Kö 3 oder mehr Jahre alt werden lassen kann. Ohne Behandlung geht das eben nicht.