Hallo zusammen,
zu meinem großen Erstaunen tauchte das Thema "Bienensterben" gestern in einem Beitrag des Heute-Journals (gegen Ende) auf. Und das zwar in der dort üblichen Knappheit aber erstaunlich dicht an der tatsächlichen Problematik.
Es ging in dem Beitrag um einen Professor, der den (etwas verzweifelt wirkenden) Versuch unternimmt, die Natur nach volkswirtschaftlichen Kriterien bewertbar zu machen, um ihr in unserer unter dem Diktat der Marktwirtschaft stehenden Gesellschaft einen Stellen-Wert ein zu räumen.
Man kann von dem Ansatz halten, was man will (ich finde ihn wenig überzeugend: herumdoktorn an den Symptomen, ggf. sogar kontraproduktiv), bei den Beispielen im Film wurden jedenfalls die Bienen angeführt, deren weltweite Bestäubungsleistung (und zunächst nur diese) nicht nur für 80% unserer Lebensmittel sorge, sondern in Euro und Cent ausgedrückt, dem Wert des gesamten Bundeshaushaltes entspreche (das ist ja dann schon ein erkleckliches Sümmchen).
Und dem gegenüber wurde tatsächlich das Bienensterben gestellt, für das als Ursachen in erster Linie der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen und der tollen modernen Pflanzenschutzmittel (ich glaube, es war sogar konkret von Neonicotinoiden die Rede) genannt wurde. Nix Varroa! Problem ist natürlich, das Monsanto und Co. kalt lächelnd darauf hinweisen würden, daß der von ihnen und ihren Kollegen erwirtschaftete "Wert" das dreifache des Bundehaushaltes beträgt (nein, das habe ich natürlich nicht überprüft, es ist bildlich gemeint...).
Trotzdem: anbetracht der Einschaltquote mal ein ermutigender Bericht.
Auch wenn man die Wirkung sicher kaum unterschätzen kann...... aber vielleicht schafft es bei dem ein oder anderen Zuschauer, der bisher noch nicht davon wusste, Problembewustsein.
Schöne Grüße
Waldi