Ich habe mich stets gefragt, weshalb die wilden Bienenvölker in den Baumhöhlen in Frankreich, USA, ... die Varroa jahrelang überleben. Und warum sie, sobald sie in Bienenbeuten transferiert werden, dort an der Varroa eingehen.
Das muß ja etwas mit der Beute oder den imkerlichen Eingriffen zu tun haben. (Oder beides.)
Jetzt habe ich das Buch "Constructive Beekeeping" von Clark erneut und immer wieder gelesen.
> http://www.archive.org/details/cu31924003100306
Dort geht es um die Rolle von Kondensation - im Gegensatz zur Verdunstung. Und der Rolle der Kondensation für die Bienen.
Hier wurde ein interessanter Zusammenhang erwähnt: Die Bienen nutzen (kondensiertes) Wasser, um mit Bienenbrot vermengt daraus Futtersaft herzustellen.
Es grenzt an Schwachsinn, das über den Nektar hereingetragene Wasser umständlich zu verdunsten und außer Haus zu schaffen - um dann Wasser von draußen wieder hereinzuholen, um daraus Futtersaft herzustellen.
Es erscheint sinnvoller und effizienter, wenn das Wasser nicht verdunstet, sondern forciert kondensiert wird. Das Wasser wird dann direkt wieder verfügbar für die Futtersaftherstellung.
Hier die Verbindung zur Varroa: In Zeiten hoher Ventilation (durch den Imker/die Beute) und Verdunstungsraten dürfte das Wasser Mangelware werden. Dann müssen mehr Bienen Wasser von draußen holen. Wenn sie aufgrund der Tracht oder der Winterauffütterung (sic!) dazu aber keine Lust haben/abgelenkt werden, kann das zu einer Unterversorgung der Brut mit Futtersaft führen. Mit den beschriebenen Folgen bezüglich der Entwicklung der Varroapopulation! Die Vermehrungsrate der Milbe pro Brutzyklus kann durch den Gewinn eines Tages mehr Zeit (durch wenig Futtersaft) stark ansteigen. In zwei Tagen von 1,7 auf 3 oder sogar 4.
Die (möglichen) Zusammenhänge sind bestechend! Und sollten weiter untersucht werden.
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Bernhard