Hallo,
ist ein schwieriges Thema, aber z.Zt. besonders bei jungen Bienenfreunden ein sehr aktuelles und so stelle ich mir die Frage, wie groß ist die Change die ehemalige, deutsche Biene wieder einzubürgern?
Bekanntlich ist die deutsche Bienenzucht in festen Händen aber, kommt nun nach der "dunkle Biene, Carnica, Buckfast" die Zeit der dunklen Biene wieder?
Mit imkerlichen Grüßen,
Horstus
Renaturierung der deutschen Biene
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HAllo Horstus
wenn du mich fragst wird die dunkle wieder eine Rolle spielen aber bestimmt nicht eine isolierte und alleinige wie es vor dem 2 ten Weltkrieg der Fall war. Augrund der Tatsache das die Honigbiene und die Imkerei an sich einen ganz anderen Stellenwert inne hat als vor 70 JAhren. Alleine durch die Globalisierung und damit verbundene Verfremdung der heimischen Bienenvölker ist es in meinen Augen schlicht weg unmöglich der dunklen Biene wieder den Platz einzuräumen den sie eins inne hatte. Aber das muß ja auch nicht und ist eventuell ja auch nicht Sinnbringend. Wir sollten aber nicht die Augen davor verschließen, das die dunkle doch einige Eigenschaften inne hat die unseren Völkern gut zu Gesicht stehen. Nicht ohne Grund trägt doch wohl die Buckfast einen nicht unerheblichen Anteil von Melifera Blut in sich.
Prinzipiell kann es nur gut sein wen es in Deutschland auch wieder gelänge der dunklen Biene eine Erhaltungszucht in Reinform zukommen zu lassen. Schließlich gelingt das in fast allen anderen Nachbarländern.
Außerdem existiert eine UN Biodiversitätskonvention in der beschlossen wurde das in allen Ländern die das ehemalige Verbreitungsgebiet der Apis melifera melifera darstellen Schutzzonen eingerichtet werden müssen um die Erhaltung, Zucht und Wiederansiedlung dieser vom aussterben bedrohten Rasse zu gewährleisten.
Deutschland hat diese Konvention 1992 unterschrieben jedoch wird von seiten der einzelnen imkerlichen Gremien und Zuchtverbände massiv dagegen gearbeitet. In der Konvention wird auch ausdrücklich vermerkt, das Deutschland in dieser Hinsicht total versagt hat und augenscheinlich ausschließlich kommerzielle Ziele Interessen der Imkerverbände zu dieser Situation geführt haben.Nun ja es ist auf jeden Fall was im Gange, die Halter und Züchter der Dunklen Biene haben die UN hinter sich und am Ende tut es doch allen gut wenn neben der Carnica, Buckfast und Ligustica auch wieder die einheimische Rasse resp. Unterart in Deutschland fliegt.
Grüße
Simon
P.S.: Hast du was zur alten heimischen Westfalenbiene rausbekommen ?? Sammel noch fleißig tote Kampinoska und Lineaus
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Hi Horstus,
ist kein schwieriges Thema!! aber ein interessantes... das sich eine Reinrassige Biene in der Multikulti Gesellschaft der Bienen in Deutschland durchsetzen kann ist zu bezweifeln..
Dunkle Bienen leben / lebten in gegenden mit rauem Klima (viel Sonne aber auch viel kalter Wind .. so dass sich die Biene leicht in der Sonne aufheizen konnte ..(bei uns im Frühling sicher noch nützlich, aber im Sommer hat diese Biene dann nachteile
Bild9.jpg
Es gibt noch unverfälschtes Dunkle Bienen auf den Azoren (Temperaturen zwischen 12 und 23°C bei einer Sonneneinstrahlung (Lage höhe Portugal) wie im Mittelmeerraum.... Das ganze Jahr ist Frühling.. somit ist der Öko Typ Dunkle Biene dort Perfekt.
Ob sich die dunkle Biene bei den heißen Sommern in Mittel- und Süddeutschland wohl fühlt mag ich bezweifeln... Bergland und Küstengegenden sieht es wieder ganz anders aus.
Da ist eine graue Carnica schon mehr an ein Kontinentalklima angepasst (Kalte Winter .. heiße Sommer)
.. the fittest survive ....(Darwin)
Cheer
Thomas -
Moin,
da seid ihr aber irgendwie auf dem falschen Dampfer, historisch gesehen.
Die Dunkle hat sich nur deshalb in D so ausgebreitet, weil die Heideimker im September regelmäßig ihre überschüssigen Bienen als "nackte Heidevölker" verkauft haben, deutschlandweit und darüber hinaus.Und es gab keine einheitliche Bienenpopulation in den letzten 200 Jahren, lest mal die alten Bücher!
In D wurde nahezu alles gehalten, was Biene war, vor allem auch Ligustica. -
Hallo,
welche Biene ist es denn dann, die vor langer Zeit hier in Deutschland lebte bevor der Mensch eingegriffen hatte?
Gruß
Philipp -
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Hi Sabi(e)ne,
Ich dachte es geht eher um die Bienen Rasse, die nach der letzten Eiszeit (weit weit vor 200 Jahren ) in Mitteleuropa sich ansiedelten.
Nach meinem Kenntnisstand waren es im Sächsischen bis Angelsächsischen und weit weit östlich davon die Dunkle Biene.
Aber belehre mich ruhig eines besseren wenn du ander Infos hast... (ich bin immer für´s Wände einreißen wenn es um Bildung geht)
Cheers
Thomas -
ja, aber diese Bienen haben sich ja ihrer jeweiligen Gegend auch angepaßt, und so entstanden halt die verschiedenen Lokalarten.
Sind alles Apis Mellifera, aber eben in diesen Unterarten jeweils gebietstypisch.
Schafe sind auch alles Abkömmlinge vom Mufflon, und trotzdem gibt es tausende verschiedene Lokalarten und Zuchtformen.:Biene: -
Hallo
Die Vergangenheit und die damals ansässigen Bienen bekommen wir nicht zurück.
Ich bin auch der Meinung, das 99,X% der Imker diese ablehnen würden.
Die Köpfe sind einfach zu voll mit Carnicas, Buckie, Abstammung, Linien und so weiter.Da passt in diese Köpfe eine "örtliche" Biene einfach nicht rein.
Schade eigentlich. Mich würde ein Biene wie von vor 10.000 Jahren schon interressieren.
Gruß
Patrick -
Moin,
da seid ihr aber irgendwie auf dem falschen Dampfer, historisch gesehen.
Die Dunkle hat sich nur deshalb in D so ausgebreitet, weil die Heideimker im September regelmäßig ihre überschüssigen Bienen als "nackte Heidevölker" verkauft haben, deutschlandweit und darüber hinaus.Und es gab keine einheitliche Bienenpopulation in den letzten 200 Jahren, lest mal die alten Bücher!
In D wurde nahezu alles gehalten, was Biene war, vor allem auch Ligustica.Hallo
in alter Bienenliteratur ist nachvoll ziehbar
Vor allem nachdem die Eisenbahn lhren Dienst aufnahm gab ein reges Bienenvölker Handelsvolumen da solls richtige Wagons gegebenhaben die zur erforderlichen Zeit nur Bienenvölker an ihr Ziel brachten.
in der heutigen Zeit kaum vorstellbar -
Die dunkle Biene kommt immer stärker. Auch unsereiner will sie haben
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Hallo,
ich denke schon das die dunkle Biene wieder auf dem Vormarsch ist. Aber sie unter keinen Umständen wieder die Vormachtstellung bekommen wird die sie vor 10.000 Jahren hatte.
Es wird sich irgendwo stabil einpendeln. Denke da so an eindrittel in gesamt Dtl.
Es ist ja schon zu beobachten und gerade in Berlin, dass die Jungen Hobbyimker sehr offen sind. Was nicht nur die Betriebsweise betrifft sondern auch die Biene die gehalten wird.Und in allen Bienenrassenlagern wird es Züchter geben die Ihre Rasseköniginnen züchten und das ist schön so. Bei den anderen wird es einfach Mischpopulationen geben.
Denn mit der Zeit ist schon das Bewusstsein für unsere Umwelt gestiegen und den Artenrechtum darin. Es gibt überall in Dtl. solche genetischen Bauernhöfe.Letzteendelich hat die Evolution der Bienen nie aufgehört. Es ist eben nun keine natürliche mehr sondern es gibt einen künstlichen Evolutionsdruck. Der Mensch nämlich.
Wir geben der Bienen einen künstlichen Selektionsdruck...
- Sanftmut
- Ertrag
- Gesundheit
- ect.und wenn wir es so betrachten geben wir der Biene gerade einen Evolutionsschub. Da sie genetische Möglichkeiten bekommt, die sie sonst nie bekommen hätte.
Sicherlich ist das was die Natur hervorgebracht hat immer das optimale. Aber die NAtur wurde von uns so verändert, dass ihre Lebewesen nicht mehr die Optimale Lösung sind. So schlimm wie es ist.
Daher denke ich auch das eine Mischung aus den verschiedenen Bienenrassen zum jetzigen Zeitpunkt die optimale Lösung darstellt! Und da spielt eben auch die schwarze mit, da wir dadurch uns ein wenig mehr Flexibilität.Und falls der Mensch mal doch verschwinden wird. Wird die Natur es eh richten und das Optimale aus den verschiedenden Mischungen, welche wir Menschen hinterlassen, heraussuchen.
Und bei mir fliegt auch die schwarze zwischen den anderen Bienen.;-)
Also schwarz wird eine Chance haben, aber nicht mit den Rahmenbedingungen wie manche wollen, aber dennoch mancher Orts gebraucht werden!
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Mich würde ein Biene wie von vor 10.000 Jahren schon interressieren.
Dann mußt du aber die entsprechenden Trachtverhältnisse gleich mit wiederbeleben....so quasi "Tschüß, Intensivlandwirtschaft!" -
Hi Leute,
alles ist doch im Wandel. Ständig.
Aus alten Akten weiß ich, ich hatte einen Vorfahren, der lebte um das Jahr 1720, nicht weit von hier. Der hieß mit dem Vornamen Michel, wie ich, er hatte sogar einen ähnlichen Beruf.
Träfe ich diesen Herrn heute, hier auf der Straße, ich könnte mich noch nicht einmal mit ihm unterhalten, obwohl wir ja genetisch eng verwandt und beide Deutsche sind. Wir wären uns unähnlicher wie ein Weißer und ein Farbiger.
Schon die Philosophen des alten Griechenland wussten, es ist unmöglich, zwei Mal in den gleichen Fluss zu springen.
Die Bienen, die wir heute haben, sind unserer Zeit angepasst, genau wie wir Menschen. Und jetzt wollt ihr die Bienen von vor 12.000 Jahren wieder haben? Und die Säbelzahntiger gleich mit ?
Wo hören wir auf? Bei den Dinosauriern? Die lebten nämlich auch schon mal hier, und zwar erdgeschichtlich gesehen länger als wir Menschen.
Altes bewahren, das ist schön und richtig, aber am besten bewahrt man Altes und Bewährtes, in dem man es nutzt und nicht in irgendwelchen Museen ausstellt.
Bewahren kann ich nur dann etwas, wenn ich es immer wieder mit den Problemen der Zeit konfrontiere und damit Lösungen finde für die Zukunft.
Die Steinzeit ist mit Sicherheit auch nicht durch einen Mangel an Steinen beendet worden. -
...alles ist doch im Wandel. Ständig...
Hoffentlich begreifen das das endlich mal die alten Herren ...und auch Damen...ZitatDie Bienen, die wir heute haben, sind unserer Zeit angepasst
Äh... nein, glaube nicht, sonst würden sie nicht reihenweise elendiglich krepieren. Wir wissen viel zu gut, was gut für sie ist und vergessen das es eigentlich das ist, was für uns am bequemsten ist.
Damit sie sich anpassen können müssen wir es erst einmal zulassen und sie (die Bienen) das auch tun lassen. Dazu gehört m.E. der Wille, die Kontrolle ab- und die Arroganz aufzugeben. Ohne das werden sie vermutlich zu Tode gezüchtet... -
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