Hallo, in Wikipedia gibt's im Artikel "Imkerei von Tel Rehov" einen Link auf den Grabungsbericht. In dieser Erwerbsimkerei in Galiläa wurden als Beuten ungebrannte Tonröhren mit den Zutaten Lehm, Stroh, Dung verwendet. Die Dinger waren ca. 80 cm lang, hatten einen Durchmesser von 45 cm, Wandstärke 4 cm, waren vorne bis auf ein ca. 2-3 cm großes, rundes Flugloch geschlossen, hinten befand sich ein bienendichter, abnehmbarer Deckel zur Honigentnahme. Die Röhren lagen flach und wurden gestapelt. Innen natürlich Wildbau. In Mittelägypten sind solche Beuten anscheinend heute noch im Einsatz, ein Bild im Grabungsbericht zeigt einen schier endlos großen Stapel dieser Beuten.
Die Lektüre des Grabungsberichts (ich interessiere mich auch für die Archäologie) hat mich dermaßen fasziniert, dass ich das nächstes Jahr mit einem Schwarm gerne selbst nachvollziehen würde. Zum Beispiel interessiert mich, ob die Bienen Kalt-oder Warmbau vorziehen.
Mit einer ungebrannten Röhre dürfte das in unseren Breiten nicht gehen, außerdem ist mir Dung im Beutenmaterial nicht so lieb, aber da wird sich mit gebranntem Ton eine Lösung finden. Laut Archäologen hatte diese Beute einen Rauminhalt von ca. 52 Litern, das scheint mir soviel wie ca. 2 Zanderzargen zu sein.
Denkt ihr, dass man so etwas mal probieren kann, oder ist das aus welchen Gründen auch immer bei uns nicht möglich? Im ersten Jahr sehe ich platzmäßig keine Probleme, aber im zweiten? Erweitern kann man die Dinger ja nicht. Die alten Galiläer imkerten anscheinend mit einer Rasse namens apis mellifera anatolica - kennt die jemand, hat die kleinere Volksstärken als meine Kärrnerinnen?
Falls kein Schwarm erhascht werden kann - funktioniert das auch mit einem Kunstschwarm oder hat der zuwenig Bautrieb?
Gruß vom Ingerich