Hallo Imker, die ihr in Hinterbehandlungsbeuten und/oder Magazinen imkert,
ich habe mir folgendes überlegt: Da ich bisher noch hauptsächlich in Hinterbehandlungsbeuten imkere, habe ich überlegt, ob ich den Ertrag aus diesen zweiräumigen Beuten irgendwie wenigstens annäherungsweise an den Ertrag aus Magazinen angleichen kann. Dazu habe ich ein paar Ideen ...
Zuerst einmal meine bisherige Praxis: Im Frühjahr lege ich die Absperrgitter und Zwischenböden in die zweiräumig überwinterten Völker ein. Die alten, dunklen Waben werden gegen frische Waben von der letzten Honigernte oder Mittelwände ausgetauscht. Sobald eine ergiebigere Tracht in Sicht ist, bekommen auch die einräumigen Völker ihren Honigraum. Alle Völker bekommen zu Beginn der Bauaktivität einen Baurahmen, der mehrmals im Jahr ausgeschnitten wird. Die erste vollständige Kontrolle erfolgt Anfang April. Die nächste etwa 2 Wochen danach. Anfang Mai werden die Ableger gebildet, von jedem Volk einer. Nun, in der Schwarmzeit, werden die Völker jede Woche kontrolliert. Anfang Juni erfolgt die Frühtrachternte. Nach der Sommersonnenwende werden die Völker nur alle zwei bis drei Wochen durchgesehen. Mitte Juli erfolgt die Sommertrachternte. Währenddessen werden die Absperrgitter und Zwischenböden entnommen. Danach wird Ende Juni/Anfang August mit dem Nassenheider Verdunster horizontal mit 60%iger Ameisensäure gegen die Varroamilbe behandelt. Danach füttere ich auf. Anfang bis Mitte September erfolgt die zweite Ameisensäurebehandlung wie im Sommer. Schließlich erfolgt die letzte Restentmilbung Mitte bis Ende Oktober mit dem Nassenheider Horizontalverdunster wieder mit 60%iger Ameisensäure.
Nun ernte ich mit 10kg pro Volk pro Jahr ziemlich wenig Honig.
Meine erste Idee ist es deshalb, nächstes Jahr zu wandern. Ich vermute, dass mein Standort einfach zu wenig Tracht bietet, obgleich ich zu jeder Zeit im Jahr viele Blüten entdecken kann. Wahrscheinlich spielt auch einfach eine zu hohe Völkerzahl eine Rolle. Nächstes Jahr möchte ich drei bis vier Trachten anwandern und so die Erntemenge auf wenigstens 25 kg pro Volk und Jahr anheben.
Meine zweite Idee ist es, den Völkern, wie in Magazinbeuten, immer den ganzen Raum, den sie besetzen mit Waben zu füllen. Bisher gebe ich immer nur nach und nach die Waben. Diese könnte eine verlangsamte Volksentwicklung zur Folge haben.
Meine dritte Idee habe ich dieses Jahr schon versucht umzusetzen. Dadurch, dass ich die frischen Waben immer wieder ins Brutnest hänge, werden sie schneller besetzt und das Brutnest vergrößert sich. Der Brutraum besteht aus 14 Waben DNM. Meist werden 10-12 Waben bebrütet.
Die vierte Idee ist für mich die wichtigste: Meine Hinterbehandlungsbeuten sind im Warmbau aufgestellt. Dadurch muss ich bei den vollständigen Kontrollen, die im Mai und Juni wöchentlich stattfinden, da ich auf Weiselzellen kontrolliere, jedesmal das ganz Brutnest auseinander reißen. Ich entnehme die Waben nach und nach und stelle sie auf einem Wabenbock ab. Daurch geht natürlich alle Brutnestwärme verloren. Zudem werden möglicherweise teile der Brut beschädigt oder es erklärt, warum die Königinnen nicht über die 12. Wabe hinausgehen. Auf jeden Fall hemmt es die Entwicklung meiner Völker enorm. Nun habe ich zwei bis drei Lösungsideen:
Erstens: Ich versuche irgendwie die Brutnestwärme zu erhalten. Dies könnte möglicherweise geschehen, indem ich die Waben in ein Magazin umhänge. Allerdings glaube ich nicht, dass das funktioniert.
Zweitens: Ich versuche die Häufigkeit der Kontrollen auf alle zwei Wochen auch in der Schwarmzeit zu drücken. Dazu lasse ich entweder einfach schwärmen, was allerdings nur Sinn macht, wenn ich die Schwärme wenigstens auffangen kann, da die Völker dadurch sicherlich nicht unwesentlich geschwächt werden.
Oder aber ich gehe davon aus, dass die Bienen nur aus frischester Brut die Schwarmzellen ziehen und so max. alle 16 Tage eine Königin schlüpfen kann. So würde ich alle 14 Tage kontrollieren.
Oder aber ich finde eine andere wirksame Schwarmverhinderungsmaßnahme, die die Völker stark bleiben lässt, d.h. dass sie noch die Tracht voll ausnutzen können, und dazu führt, dass ich nur alle 14 Tage kontrollieren muss oder gar noch seltener.
Nun würde mich eure Meinung interessieren: Was haltet ihr von vorgeschlagenen Methoden? Welche weiteren Ideen habt ihr? Erscheint mein Ziel realistisch?
Freundliche Grüße
Friedrich