Hallo liebe Imker!
Ich bin Jungimker(61Jahre) und lebe mit meinen 10 Völkern in Tunesien.
Bevor ich mir vor ein paar Monaten die Bienen zugelegt habe, wußte ich von Bienen nur, daß sie böse stechen können. Das hat sich bis heute nicht viel geändert.
Auch hier im Forum verstehe ich kaum etwas.
In meiner Umgebung gibt es keinen Imker der eine meiner Sprachen spricht. Die Ausdrücke
sind sicher auch nicht identisch.
Nun meine Frage:
Wer kann mir eine Lektüre empfehlen mit der ich mich über das Fachchinesisch schlau machen kann.
Das Buch "Imkern Schritt für Schritt" von Kaspar Bienefeld habe ich mir schon zugelegt.
Das reicht mir aber nicht.
Ich kann noch nicht einmal sagen, welche Art von Beuten ich habe.
Viele Grüße aus dem revulotionsgeschüttelten Tunesien
Peter
Imkerlatein
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Hi Peter, willkommen hier.
Am einfachsten: Frag hier nach.
Mußt aber stark genug sein, auch mal ein paar "Nichtantworten" zu schlucken.
Ist nie bös gemeint... -
Hallo Peter,
- wie bist Du an Deine 10 Völker gekommen?
- welche Bienenrasse ist das? Eine tunesische, einheimische Biene?
- Welche Sprachen sprichst Du denn? In Tunesien wäre vielleicht französische Literatur hilfreich?
- Miss doch mal Deine Beuten aus, eventuell kann man dann was sagen, was das ist. Wie nennen Deine tunesischen Imkerkollegen denn das Maß?
- Tipps aus Deutschland dürften schwierig sein, insofern sich der Jahresablauf sehr unterscheidet. Evtl. habt Ihr eine Brutpause im Sommer, in der heißen, trockenen Jahreszeit? Und dafür durchgehend Brut im Winter?
- Literatur, immer wieder gut zum Verständnis: Jürgen Tautz, Phänomen Honigbiene
Viele Grüße
apirita -
Ich habe im Winter (den gibt es hier auch mit minus und Schnee) einige Völker aus Langeweile und Mitleid übernommen, da war aber keines von zu retten. Weil ich nicht gerne verliere habe ich mir zehn Ableger gekauft.
Aber jetzt muß ich feststellen das ich wohl doch verloren habe. Nicht das sich die Ableger nicht gut entwickelt hätten, aber ich merke mit jedem weiteren Tag, daß ich immer mehr Fragen habe. Wenn ich mich hier im Forum umschaue gibt es zu viele Begriffe die mir nichts sagen.
Gerade habe ich den Imker angerufen von dem ich die Bienen habe und der hat mir gesagt, daß es sich um die Afrikanische Honigbiene handelt.
Ich spreche deutsch, französisch und englisch. In Tunesien habe ich keine Literatur gefunden, nur arabisch.
Hier sprechen sie nur vom ruche- Bienenstock.
Die Jahreszeiten sind hier im Norden ähnlich wie in Spanien. Von einer Brutpause habe ich noch nichts bemerkt obwohl wir schon Temperaturen von über 45° hatten.
Morgen werde ich mal meine ruche ausmessen und dann wieder Kontakt aufnehmen. Was muß ich denn messen?
Viele Grüße
Peter -
Hallo Namensvetter,
ich hab auch diverse Bücher gelesen, was mir richtig geholfen hat war "Der Wochenendimker" von Karl Weiß. Dort ist zum einen ein sehr strikter Zeitplan/ Ablauf drin, aber das kannst du dir ja als Hife merken.
Was in dem Buch gut ist:- Viele Begriffe sind erklärt
- Man erfährt Details wie "wo hänge ich am Besten welches Rähmchen/ Wabe rein" und das WARUM
- Man erfährt viele Hintergründe zu Dingen die in anderen Büchern nur angerissen werdenWas ich auch reicht hilfreich finde zum Nachschlagen ist das:
http://www.karlheinz-graf.de/js/imkerei/
Viele Grüße
Peter
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Hallo Peter,
ich habe mir die Mappe "Grundwissen für Imker vom Deutschen Landwirtschaftsverlag https://www.imkerforum.de/www.dlv.de zugelegt.
Was sicherlich trotz aller regionalen Unterschiede passen sollte, ist "Am Flugloch" von H. Storch"
Dieses Buch ist bei Amazon gerade vergriffen, aber diverse Imkerversandhändler (z.B. https://www.imkerforum.de/www.holtermann.de ) haben noch Restbestände
Dort wird im Detail beschrieben, worauf man am Flugloch achten soll. Vieles läßt sich so diagnostizieren, ohne gleich die Beute aufreißen zu müssen (wenn man ein guter Beobachter ist und etwas Erfahrung sammeln konnte)
Dann habe ich noch ein paar gebrauchte DDR-Fachbücher, deren Titel dir allerdings nicht viel nutzen werden, da die nur noch antiquarisch oder gebraucht erhältlich sind.
Je mehr ich lese, desdo mehr wird mir bewußt, was ich noch nicht weiß!
Ich habe leider keinen Paten, sondern einen Imkerkurs mit 10 Samstagen übers Bienenjahr verteilt, besucht. Von daher kann ich nachvollziehen, wie es als Einzelkämpfer ist zu beginnen. Aber in einem fremden Klima ohne Hintergrundwissen zu beginnen - hmm... schade um die fast unvermeidlichen Verluste. Da wirst du vermutlich noch öfter Lehrgeld zahlen müssen
Mal so als Schuss ins Blaue - wie sieht es mit der Varroamilbe aus? Wenn die Völker "einfach so" rückwärts gehen, wäre das eine von vielen - leider eine recht warscheinliche Möglichkeit.
Haben die Bienen noch genug Futter, oder sind sie am Verhungern? Futterkränze über der Brut? Waben mit Honig und Pollen?
Das sind so die dringensten Szenarien, die erst mal abgeklärt werden sollten...Gruß Gerald
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Hallo Gerald!
Das mit der Mappe werde ich auf jeden Fall versuchen und das mit dem Fugloch auch. Meine Kinder fliegen im August nach DL, da habe ich nicht so hohe Portokosten.
Die Varroa habe ich im Griff, mit Apistan, oder taugt das nichts. Ameisensäure ist hier nicht zu bekommen. Futter ist genug vorhanden Es gibt Waben mit Pollen und Honig.
Die Bienen sind in einem guten Zustand, ich bin nur mit meinem Nichtwissen nicht einverstanden. Der Imker (400 Völker) von dem ich die Ableger habe hat schon zweimal nach den Bienen geschaut und war sehr erstaunt ob des guten Zustands. Nur spricht der Mensch nur arabisch und ich nicht, so das ich mich nur über Dritte, Nichtimker, verständigen kann.
Vielen Dank für dein Mitgefühl und die Sorge sowie für die Tips.
Viele Grüße
Peter -
.............Die Jahreszeiten sind hier im Norden ähnlich wie in Spanien. Von einer Brutpause habe ich noch nichts bemerkt obwohl wir schon Temperaturen von über 45° hatten.
Morgen werde ich mal meine ruche ausmessen und dann wieder Kontakt aufnehmen. Was muß ich denn messen?
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter;Du musst schon viel Liebe zu den Bienen haben, um allen Frust zu ueberstehen.
Zu den guten Vorschlaegen meiner Imkerkollegen meinen persoenlichen Rat, basierend auf dem von Dir angesprochenen Vergleich mit Spanien.
Als ich vor ca. 10 Jahren von Nordamerika nach Spanien kam, musste ich voellig umdenken. Dort gingen die Temperaturen im Winter auf -40ºC hinunter - hier im Sommer ueber +40ºC hoch. In beiden Extremen ist ein zusaetzlicher Schutz erforderlich. Hier habe ich meine Magazinbeuten (die man so uebereinander stapelt) mit Schilfmatten gegen die direkte Sonnenbestrahlung geschuetzt. Es hilft auch sehr, wenn Du einen Standort im Halbschatten waehlst - Morgensonne und ab Mittag Schatten.
Neben der Tracht ist die Wasserversorgung sehr wichtig. Du musst eine Wasserstelle (Bienentraenke) ganzjaehrig anbieten.
Vorsicht mit Verseuchung von .....ziden aller Art, die man in den warmen Laendern ueberdosiert gern anwendet. Weit weg mit allen Chemikalien.Es gibt bezueglich des Standortes jede Menge Fragen, denn von dem Klima haengt auch die Tracht ab. So ernten wir hier besonders von Zitrusbaeumen, Eukalyptus, Erdbeerbaum, etc., die in Deutschland nicht wachsen.
Versuche den Kontakt zu einem Imker ueber eine lokale auslaendische Tageszeitung - denn in Tunesien sollte es doch noch einen "verrueckten Auslaender" geben. Und warum nicht der lokale Imker, von dem Du die Bienen uebernommen hast - vielleicht hilft der weiter?
Lass von Dir hoeren - ich druecke Dir die Daumen!
Frohe Imkergruesse - Klaus. -
Hallo Peter!
Ich glaube das Buch muß ich haben und den Link werde ich auch gleich versuchen.
Viele Grüße aus dem heute kalten Tunesien (24°)
Peter -
Hallo Klaus!
Das mit dem Hitzeschutz habe ich an den ersten sehr heißen Tagen mit Bastmatten geregelt. Für die Zukunft werde ich so Carport ähnliche Dächer bauen, nur kleiner.
In dem Buch vom Bienefeld wird auf das Problem mit der Tränke hingewiesen. Ich lebe mit meinen Bienen am Rand von einem großen Korkeichenwald und da dort außer der Korkernte, alle Zehn Jahre, keine Landwirtschaft betrieben wird brauche ich mir um die .....zide keine Sorgen machen, denke ich. Die Frage mit dem "verrückten Ausländer" ist in Zeiten der Revulotion nicht so einfach, sogar die Touristenhochburgen sind leer.
(Gott behüte mich vor Sturm und Wind und vor Deutschen die im Ausland sind) Pauschaltouristen
Hast Du nicht schon einmal bei dem Wachsmottenproblem geantwortet.
Viele Grüße
Peter -
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Hallo Peter,
schau mal hier: http://www.immelieb.de/pages/ind2.htm nach und lade dir das Fachbegriffe-Lexikon runter...ist zumindest mal ein Anfang bis die Bücher bei dir angekommen sindHabe gerade den Link ausprobiert...er funktioniert nicht wie erwünscht...Löscung:auf der linken Seite auf Download, dann Fachbegriffe anklicken.
Gruß
Felix -
- Offizieller Beitrag
Hallo Peter,
ich wunder mich schon etwas. Auf der eine Seite freust Du Dich, dass Du an Deinem Standort keine Pestizide fürchten musst. Aber auf der anderen Seite kippst Du Apistan zur Varroabekämpfung in die Völker. Das passt nicht.
Hier im Forum gibt es den "Der Bienenfreund", der soweit ich mich erinnere ein Projekt in Ägypten begleitet, vielleicht hat er eine bessere Lösung für die Varroabekämpfung in Deinen Breiten. Spreche Ihn doch einfach mal über PN hier im Forum.
Gruß Eisvogel -
...........Hast Du nicht schon einmal bei dem Wachsmottenproblem geantwortet.
Viele Grüße
Peter
Habe ich, Peter, und pass nur gut auf, dass Dir die Viecher nicht in kurzer Zeit Honig-Wachs-Rueckstaende in Waben einschl. der Kaesten zerfressen. Deshalb meine Schwefelbehandlungen - und nicht zu knapp dosiert.
Was kannst Du ausser Korkeiche noch ernten? Kommen bei uns weiter suedlich vor.Weiterhin Erfolg und Freude an der Imkerei - Klaus.
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Hallo Eisvogel!
Deshalb ja meine Frage, ob das auch nicht gut sei.
Aber dieses Apistan ist in Streifenform und wird zwischen die Rähmchen gehängt.
Es gibt neuerdings Gelscheiben gegen die Varroa zu kaufen, da weiß ich aber auch nicht was drin ist. Die Kennzeichnungspflicht ist nicht besonders ausgeprägt in diesem Land.
Danke für den Tip
Peter -
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.