Hallo liebe Imkers,
es ist bald Adventszeit und ich weiß, ich bin nicht aus der Steiermark, sondern Sauerländerin aber dieses Rezept hat eine so schöne Tradition, Geschichte und Aroma, das sich die Verbreitung lohnt,
ist saulecker,
und es gehört für mich einfach dazu,
ein Muß für die Vorweihnachtszeit!
Außerdem gebe ich zu, die kleine "Maulgabe" im Stall zu Weihnachten zu verabreichen...(s.u.).
Also:
500 g getrocknete Birnen (Kletzen oder Hutzeln, bitte nichts anderes, ggf bestellen, gibt es nur in sehr gut sortierten Reformhäusern, in der Hutzelregion oder eben im www )
500 g Nüsse, gemischt
250 g Trockenpflaumen
250 g Trockenfeigen
250 g Datteln
250 g Rosinen
Rum (ordentlich)
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600 g Roggenmehl
400 g Weizenmehl Typ 550
200 g Sauerteig
2 P Trockenhefe oder entspr. Menge Frischhefe
Salz, Zimt, Nelken, Piment, Pfeffer, Ingwer, Muskat, Kardamom,
10 El Honig
6 El Rum
500 ml Birnenkochsud oder Mineralwasser
Die Birnen über Nacht in Wasser einweichen, aufkochen, 20 Min. kochen, abgießen, abkühlen. Alle Trockenfrüchte klein schneiden. Die Nüsse rösten und hacken, Haselnüsse auch ganz lassen, dei ganzen Nüsse im Anschnitt sind typisch!, alles mit Rum und Gewürzen vermischt über Nacht ziehen lassen (Das Aroma ist göttlich...).
3/4 des Mehls mit Hefe und Zutaten zu einem Teig verkneten, restliches Mehl per Hand unterkneten, 1 Stunde gehen lassen.
Die Frucht-Nussmischung gut unterkneten. (Evtl. braucht`s noch Mehl zur Hilfe, es klebt ganz schön, geht aber erstaunlich gut). Zwei Brote formen, diese 30 Minuten gehen lassen.
Backen bei 175-180°, 75 Minuten.
evtl. mit 1 El Honig mit 1 Teel. Butter (beides erwärmt) vermischt bestreichen, darauf dann halbierte, blanchierte Mandeln in einem Muster legen.
Es gibt auch Rezepte, da werden die Brote mit dem eingekochtem Birnensud bestrichen.
Die Brote sind lange haltbar!
Zur Geschichte:
"Mit dem Backen des Kletzenbrotes wurde um den Andreastag (30. November) begonnen. Hier beginnen auch die "Klöpfelnächte", in denen maskierte Burschen über die Felder sprangen und so Fruchtbarkeit bringen sollten. Mit Versen bettelten sie um Gaben, die in der Regel aus Kletzenbrot bestanden. Das Kletzenbrot ist also ein Fruchtbarkeitssymbol. Angeschnitten wurde das Kletzenbrot am Heiligen Abend oder am Stephanstag (26. Dezember) vom Hausvater, der es dann verteilte. Auch die Kinder, Knechte und Mägde bekamen ihren Anteil. Das Anschneiden des Früchtebrotes ist auch ein alter Verlobungsbrauch: Ein rauer Anschnitt des Brotes bedeutete eine Absage von Seiten des Mädchens. Bei einem glatten Anschnitt war sie mit der Bewerbung des Jungen einverstanden. Schließlich erhielten auch die Tiere ihre "Maulgabe" in Form von Kletzenbrot. Dies sollte Glück im Stall bringen. "