Ich ging eben zu meinen drei verbliebenen Völkern, um den Milbenfall zu kontrollieren. Von weitem sah ich Bienen wild um eine Beute fliegen, an allen Ritzen versuchten welche, einzudringen. Am Flugloch herrschte wildes Gedrängel, der Schaumstoffstreifen, den ich zur Verengung in den Spalt gestopft hatte, war an einem Ende ein Stück heraus gerissen. Besonders in dem dort entstandenen Loch versuchten ganze Bienenpulks, in die Beute zu kommen.
Ich verstopfte das Flugloch erneut und ließ nur einen knappen Zentimeter frei, so dass nur eine Biene zur Zeit durch passt. Und ich stellte noch ein Brett schräg vor das Flugloch. Allerdings befürchte ich, dass es bereits zu spät und das Volk so gut wie ausgeräubert ist.
Das beraubte Volk hatte besonders starken Milbenfall in der letzten Zeit, in 10 Tagen fielen 280 Milben. Nach den letzten drei Tagen zählte ich 80 Milben auf dem eingefetteten Gemüllschieber. So liegt der Schluss nahe, dass das Volk von Milben geschwächt die eindringenden Räuber nicht mehr genügend abwehren konnte.
Damit sind mir vier von sechs Völkern in diesem Sommer kaputt gegangen. Vielleicht ist das eine Folge meiner sehr späten (Ende August) Behandlung, und dann die 3 Behandlungen mit Schwammtuch in kurzen Abständen von ca. 4 Tagen. Vor Schreck angesichts der plötzlichen hohen Milbenzahl.
Aber sicher bin ich mir noch lange nicht, was ich wirklich falsch gemacht habe und was ich in Zukunft anders machen werde. Zum Beispiel hatte ich in diesem Jahr zum ersten Mal keine Drohnenbrut geschnitten - das wird mir von Imkerfreunden auch zum Vorwurf gemacht und als Ursache des hohen Varroabefalls gesehen. Oder mein Versuch, nur noch Naturbau machen zu lassen, ohne Absperrgitter die Honigräume aufzusetzen .......
Und dabei habe ich in diesem Jahr besonders viel Honig von den Bienen bekommen, wunderschönen Waldhonig.
Holbee