LIebe Imker,
viele Anfänger stehen ja bei dem Wust an Dingen und Geräten die der Markt so bietet vor der Frage: BRAUCHE ich das?
Nach einiger Zeit kristallisiert sich heraus, daß doch vieles Schmarrn ist und in der Praxis eben so wichtig ist wie die vielen pfiffigen Einzellösungen die es bei "Pro-Idee" oder "Der modernen Hausfrau" gibt - toll um ein bestimmtes Detailproblem zu lösen daß man aber im Alltag dann so gut wie nie hat oder - wenn man es dann hat - nicht mit der tollen Technik löst weil man sich grad nicht erinnern kann, wo es ist.
Bei mir haben sich inzwischen so ein paar Sachen herauskristallisiert, die ich echt ätzend/überflüssig/fehlgeleitet empfinde und das schreibe ich mal hier so rein in der Hoffnung auf Ergänzung der Liste (manches mag der eine oder andere anders sehen; hängt ja auch immer von der Betriebsweise ab daher hier rein persönlich aus eigenen Erfahrungen resultierend ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit):
1. Querdrahtung: Ich weiß nicht wo man oder wer das braucht; mich macht das WAHNSINNIG. Seit ich ein paar Rähmchen davon kaufte (so im Gedanken: "Ist ja wurscht wie rum das gedrahtet ist") verfluche ich die Dinger. Einlöten von Anfangsstreifen kann man - sofern keine Rinne oben eingefräst ist - quasi vergessen; die Waben bekommen irgendwann einen "Bauch" im unteren Drittel und die Bienen bauen oft sehr geschickt um die Drähte herum ohne sie dabei zu berühren....grrrr.
2. Rähmchen für 0,5er DN-Dickwaben ohne integrierte Abstandshalter: Diesen Schwachsinn habe ich bei Holtermann erworben und leider erst später erkannt, wie unnütz diese Rähmchen sind. Komischwerweise teilte man bei H. meine Bedenken gar nicht...tatsächlich soll das "noch nie jemand" reklamiert haben. Herrjeh wo sind wir denn bei der modernen Magazinimkerei gelandet wenn ich die Rähmchen mit Kämmen oder gar irgendwelchen Abstandspedökeln reinfummeln und justieren muß? Habe aus einer anderen Quelle welche bekommen (diese Quelle muß ich leider erst wieder finden - wer Bezugsquellen solcher Rähmchen kennt, bitte melden), die ganz einfach mit so einer Art Hoffmann-Abstandsregelung an den Seiten aufwarten - ganz einfach, ganz wunderbar...grad im Honigraum wo man ja eh nur gelegentlich reinschaut.
3. Segeberger Deckel mit Futterloch: Arrrrrrggggggsssss...auch so etwas was ich leider noch als unwissender Anfänger kaufte und bis heute rumschleppe. Nie gebraucht...ich füttere eh nie Futterteig...und dafür bauen es die Bienen ganz super zu. Also packt man so ein Abdeckfix o.ä. runter...und manchmal kommen die Bienen trotzdem hoch...toll, der Verbau...was für die Freunde von Jungfernwachs
4. Honigabschäumer aus Holz: Eine Imkeerbedarfsfirma legte mir die Dinger immer wieder den Bestellungen anbei was ja nett gedacht ist...aber ich brauche diese Dinger einfach nicht. Man bekommt den Honig einfach nicht gut abgeschäumt (geschweige die Dinger hygienisch wieder sauber) weil eben immer was wieder reintropft oder unter die Honigoberfläche gedrückt wird.
5. "Automatik-Feuerzeuge" mit Rädchen: Auch ein ewiges Ärgernis wenn man mit Honig-Wachs-Propolis-verschmierten Händen vergeblich versucht das Ding zu zünden weil das Rädchen schon vollgeschmiert ist (o.k., das ist jetzt kein typischer Imkerbedarfshandelsgegenstand)...braucht zwingend die Feuerzeuge mit Taste, Knopf oder was auch immer.
6. Zargenknacker: Habe ich mal erworben und dachte das wäre ganz praktisch zum Lösen verkitteter Zargen. Habe ich schnell wieder aufgegeben; zusammen mit dem geteilten Brutraum...braucht jemand einen?
7. Seihtuch: rutscht immer wieder rein und sehe nicht den Vorteil gegenüber einem gut handzuhabenden Spitzsieb...oder ich habe nur den Dreh noch nicht raus.
8. Königinnenzeichenstifte/Opalithkleber: Hält nicht, läst sich ab und kann nach einem Winter weggeworfen werden...da lobe ich mir den Holzleim!
Soweit meine bisherige Liste - freue mich über Ergänzungen!
Grüße
Melanie