Hallo Leute,
nachdem wir vor zwei Wochen unsere ersten 3 Bienenvölker bekommen haben, möchte ich als Neuling, nicht nur im Forum, sondern auch als Imker, eine Frage zur optimalen langfristigen Trachtversorgung meiner Völker stellen.
Hinter unserem Haus haben wir zwei Acker. Der erste (ca. 1,1ha) wurde Anfang dieses Jahres zur Streuobstwiese (90 Bäume + Windschutzstreifen mit ca. 700 Sträuchern). Der zweite (ca. 1,3 ha) wird voraussichtlich in diesem Herbst ebenfalls zur Streuobstwiese mit Windschutzstreifen umgestaltet.
Bei uns im Emsland nehmen die Biogasanlagen überhand und es gibt fast nur noch Mais-Monokulturen (und immer mehr Hähnchenmastställe mit Photovoltaikanlagen). Auch meine Acker waren verpachtet und in den letzten Jahren ständig nur mit Mais bebaut. Da wollte ich einen Kontrapunkt setzen. Ob und wie ich das Obst später nutzen kann ist da für mich erst mal zweitrangig. Zurück zu( meh)r Natur!
Auf dem Acker habe ich im Frühjahr Weißklee ausgesät, der sich inzwischen, trotz der zwischenzeitlichen Dürre, recht gut ausgebreitet hat. Natürlich wachsen auch wild Gräser und Unkräuter auf der Fläche. Die habe ich Mitte Juli abgemäht.
Nun meine Fragen:
Was würdet ihr auf dem ersten Acker (schwarzer Sandboden) zusätzlich zum Weißklee säen oder pflanzen, um folgendes zu erreichen:
- Wenig Arbeit mit der Fläche, sie sollte sich größtenteils selbst überlassen bleiben. (Einmal mähen pro Jahr wäre OK.)
- Gute ganzjährige Trachtquelle für Bienen.
- Aussaat ohne vorherige Bodenbearbeitung (Es ist ja schon Klee vorhanden).
- Es darf natürlich möglichst wenig kosten.
Welche Unterpflanzung würdet ihr unter den Obstbäumen auf dem zweiten Acker wählen, die im Herbst / Winter gepflanzt werden?
Mir ist klar, dass eine schöne Blumenwiese wünschenswert wäre, aber der bisher ständig gedüngte Ackerboden ist dafür leider zu fett. (Ich hatte schon mal auf kleinerer Fläche eine Blumenwiesenmischung ausgesät. Die Gräser sind gewachsen, aber keine einzige Blume.) Auf der anderen Seite soll es auch kein Brennnesselwald oder eine Unkraut-Monokultur werden.
Für Ideen oder Anregungen wäre ich dankbar!
Gruß Heinz
PS: Noch ein Tipp: Der Landkreis Emsland fördert die Anlage von Streuobstwiesen. Wenn man die entsprechende Fläche (ab 500 m²) für 15 Jahre zur Verfügung stellt. Die kommen mit den Pflanzen (die man sich aus einer Liste aussuchen kann, aber nur alte, einheimische Sorten und nur Hochstämme) vorbei und pflanzen diese incl. Stützen und Verbissschutz ein, ohne dass man einen Pfennig dafür bezahlt! Nutzen kann man die Früchte nach Belieben. Die Förderung gilt auch für Windschutzstreifen, Feldhecken, Wallhecken, Feldgehölze und Alleen. Wenn ihr also Land oder einen großen Garten habt, und ihr wollt da sowas pflanzen, fragt doch mal bei euren Landkreisen. Vielleicht gibt es auch bei euch eine Förderung?