Hallo Imker,
eine Frage, die mich umtreibt: Ich möchte gern ein paar mehr Völker am Ende dieses Jahres besitzen. Abgesehen davon, dass es bis Ende April noch lang ist (und ich nicht weiss, was wirklich die Durchlenzung schafft), denke ich doch darüber nach, welche Völker ich für die Vermehrung nutzen sollte. Bei Fünfen ist die Auswahl nicht wirklich groß, und der Verlauf des vorigen Sommers ließ keine große Aussage zumindest in Richtung Honigertrag zu. Hinzu kommt, dass eigentlich alle Völker erst im Vorjahr gebildet wurden, zwei als Sammelbrutableger (mit Kö.) auf 10 Waben Ende April, ein Brutableger mit Jungkönigin Ende Mai, zwei Schwärme, Mai, Juni.
Das Volk, welches sich am stärksten entwickelte (Mai- Schwarm; nicht von mir), hatte die meisten Varroen. Der Mai- Ableger ist am stichigsten (bei der Bearbeitung, vorm Flugloch ignoriert er mich). Der Juni Schwarm hat es gerade so geschafft, auf zwei Zargen zu kommen. Die Sammelbrutableger aus April hatten so ihre Schwierigkeiten, beide weisellos geworden und zumindest derjenige, bei dem ich eine neue Kö. im August einweiselte, hinkte hinterher.
Mich jetzt festzulegen erscheint mir unmöglich. Vielleicht von jedem Volk zeitig zwei (kleine) Brutableger (besser Kunstschwärme? aber da muss ich Kö. züchten...) machen und im Zusammenhang mit dem Ursprungsvolk im Herbst beurteilen, was weiterhin Verwendung findet?
Was meint Ihr denn dazu?
Gruss
Hagen
Welche Völker vermehren?
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Hallo Hagen,
aus so einem Pool zu vermehren ist ein reines Glücksspiel. Du brauchst wirklich aussagefähige Population um dies erfolgreich zu machen.
Mein Tipp ist, Weiseln von guter Qualität kaufen, in einem normalen Jahr eine vergleichfähige Situation herstellen und dann aus diesem Pool vermehren. Es ist außerdem nicht ganz einfach, ohne Erfahrung gleich mit der "Königsdisziplin" zu starten. Das heißt nicht, dass man es nicht probieren soll, aber Erfahrung ist ein wertvoller Schatz den man eben nicht geschenkt bekommt.
beehead -
Ich würde abwarten, wie die Entwicklung der verschiedenen Völker bis Mai ist, und erst dann entscheiden. Eigentlich kannst Du ja nach der von mir so geliebten Hohenheimer Methode von jedem Volk einen Ableger machen, gleich behandeln und dann evtl. später eine gekaufte und gekrönte Königin zusetzen. Sollte also ein Ableger pro Volk herausspringen und noch ein Sammelbrutableger 7 Tage später aus der dann wieder verdeckelten Brut der 5 Völker zusammengenommen. So bekommst Du für das nächste Jahr doppelt so viele Völker plus eins und hast noch einen entscheidenden Schlag gegen die Varroa ausgeführt.
Viel Glück und viel Spaß
Wolfgang -
Hallo Hagen,
..... .........Es ist außerdem nicht ganz einfach, ohne Erfahrung gleich mit der "Königsdisziplin" zu starten. .....
beehead
Hallo Beehaed,
nun ja... das sehe ich ja auch so. Deshalb vielleciht doch Ableger. Bisschen was muss ich ja tun...
Gruss
Hagen -
Wenn du die Völker nach Vitalität und Honigleistung nicht recht vergleichen kannst, würde ich von den friedlichsten Völkern nachziehen, bzw die stechlustigen von der Vermehrung ausnehmen.
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Ich würde abwarten, wie die Entwicklung der verschiedenen Völker bis Mai ist, und erst dann entscheiden. Eigentlich kannst Du ja nach der von mir so geliebten Hohenheimer Methode von jedem Volk einen Ableger machen......
Hallo Wolfgang!
wäre sicher zu überlegen, das warten bis Ende Mai, man stört die Entwicklung nicht ganz so sehr, und ein paar bessere Aussagen lassen sich treffen. Vielleicht kam auch schon das eine o. ander Volk in Schwarmstimmung, wäre ja für mein Ziel nicht soooo ungünstig. Eines mache ich nicht mehr: Zellenbrechen bis zum Abwinken, ich habe damit die Queen eines Volkes gekillt, oder das Volk hat sie rausgeschmissen. Da wird gleich anfänglich ein Königinnenableger gemacht.
Gruss
Hagen -
Wenn du die Völker nach Vitalität und Honigleistung nicht recht vergleichen kannst, würde ich von den friedlichsten Völkern nachziehen, bzw die stechlustigen von der Vermehrung ausnehmen.
Und die Bienen aus dem Stecher noch nutzen?
Ich stelle die Beute erstmal an einem günstigen Tag um. Stehen windig, da wirkt der Smoker oft nicht gut und auch so kommt gleich Aufregung rein, wenn Folie gelüpft wird.
Gruss
Hagen -
Von denen die überleben!
Der
Drohn -
Moin, Hagen,
ich seh das wie der Drohn: von allen, die im Frühjahr noch leben.
Im Moment (und weiß der Geier, wie lange noch ) ist Überleben die wichtigste Qualität überhaupt, die ein Volk bieten kann, und da wir nicht wissen, warum und wieso eins überlebt, ist es sicherer, von allen nachzuziehen, als evt. unwissend irgendwelche "guten" Gene wegzuschmeißen.
Hört sich ungewohnt an, ich weiß, aber je mehr Vielfalt, desto besser.:Biene: -
... das ist ein Argument. Ich habe mir auch schon fast nicht getraut, von meinen Gedanken zu schreiben von allen Völkern nachzuziehen. Es kommt mir fast wie Blasphemie vor, was weiss denn ich, was noch passiert bis Ende April und hoffentlich stehe ich nicht ganz dumm da... Ich hoffe aber nicht. Es summt überall noch, Futter ist gut drin (nein, knausrig war ich nicht), die Milbenbehandlung hat funktioniert (ob zu 100% weiss ich nicht, aber jetzt reiss ich die Beuten nicht auf). Eines ist etwas schwach, musste noch August eine Weisel einsetzen, stagnierte... aber vielleicht haben die mehr Potential, als ich denke.
Es stimmt natürlich, was beehead sagt: reines Glücksspiel, aus so einem Pool zu vermehren. Aber die Chancen dürften sich verbessern, dass nicht nur Nieten dabei sind. Und die Option Umweiseln bleibt trotzdem bei Nichtgefallen.
Danke an alle.
Gruss
Hagen -
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Hallo Hagen, kann mich dem schon gesagten nur anschließen, von dem Volk welches am stärksten aus dem Winter kommt nachziehen. Was beehead von einer Rassekönigin sagt, die sollte man sich schon auf den Stand holen, um vergleichen zu können.
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Hallo Drobi,
nun, genau da liegt ja mein Problem. Ich kann nicht wirklich einschätzen, ob es nicht Zufall ist, das eben dieses oder jenes Volk am stärksten auswintert. Sie hatten irgendwie andere Ausgangslagen, andere Jahresverläufe. Vielleicht ist es dieses Volk, was ich im August neu beweiselte (Jungkönigin nicht zurück), was zwar am schwächsten auswintert (wenns überhaupt überlebt), aber vielleicht das meiste Potential besitzt? Was kann die Kö. bzw. deren Erbanlagen dafür, dass vielleicht eine Meise sie holte? Jetzt sitzt eine Schwester von ihr drin... allerdings woanders begattet.
Gruss
Hagen -
Hallo Beehaed,
was sind den Weiseln von guter Qualität?
Wo kommen die her?
Sind nicht die an ihren Standort angepassten Bienen denen von
irgendwoher vorzuziehen?Gruß
Schilling -
Hi Schilling,
was Weiseln guter Qualität sind, ist mal wieder eine Glaubensfrage und einen Glaubenskrieg will ich ganz und gar nicht vom Zaune brechen.
ICh schreibe nur meine Meinung ohne Anspruch auf Allwissenheit.
Die Bienen die ich bevorzuge sollten robust, hohes Maß an Findigkeit(Selbstversorgung), keinen übermäßigen Wirrbau, eine hohe Vitalität und Wehrhaftigkeit ( nicht gegenüber mir), Schwarmträgheit und eine gute Sanftmut haben. Insgesamt 10 Kriterien die mir wichtig sind.
Ich selbst imkere nach einigen anderen Versuchen, mit Buckfastbienen und da ich die einige Jahre habe und die leben noch, sind die regional angepasst, oder?
Da sind halt viele die anderer Meinung sind, aber für mich passt es. Ich habe letztes Jahr zum Vergleich einem Imker der Völker regional angepasster Carnica oder Landrasse hatte, zum Vergleich 2 Weiseln vermacht, damit er weiß worüber er schimpfen kann. Jetzt ist er Mitglied bei Buckfast Süd, das war aber ganz und gar nicht meine Absicht, ich wollte nur einen Vergleich mit anderen Zuchten.
Eine gute Biene ist die, die den Imker und die Natur glücklich macht.beehead
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