Hallo,
was ich schon lange vermutete, wurde mir letzte Woche bestätigt. Wir hatten mit Dr. Neumann eine Fortbildungsveranstaltung für BSVs im Kreis Rems-Murr BW. Er sah die Sache folgend: Nach einem Varroajahr, wie dieses wohl eines ist oder noch wird, werden auf Grund der Verluste im neuen Jahr viele Ableger gebildet. Diese gleich gut behandelt haben im kommenden Winter keine Probleme. Durch die nicht optimale Winterbehandlung oder gar fehlende, schaukelt sich der Befall wieder hoch und es kommt im übernächsten zu einem erneuten Sterben. Nach den Meldungen hier im Forum sind wir wieder dabei. Mir persönlich ist dieses Jahr erst ein Volk abgegangen, allerdings wurde am Sonntag eines ausgeraubt. Wahrscheinliche Ursache auch Varroa.
Sein Vorschlag jedes Jahr 50% Ableger und die Altvölker zusammenlegen. Nach meiner Meinung liegt der Vorteil darin, dass bei diesen Völkern der Verlust kranker Bienen nicht gravierend für das Volk ist. Allerdings stehen hier bei nicht optimaler Sommerbehandlung wahre Varroabomben.
Eure Meinung zum Zweijahresrhythmus würde mich interessieren.
Gruß
Remstalimker
Varroaschaden im zweijährigen Rhythmus?
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Ja, aber....
Das "aber": wenn es gute Jahre hat, wenn es quasi Tracht regnet, hast du einen viel höheren Abgang an Trachtbienen samt Milben in der Wildnis, als wenn nichts los ist, und die Mädels nur auf dumme Gedanken kommen.
Ich finde die Reduzierung dieses Problems auf "mal wieder" Imkerfehler ein bißchen sehr vereinfacht, zumal mittlerweile auch ein guter Teil der alten Hasen begriffen hat, wie es richtig geht - der lokale 1.V. hat schon vorletztes Jahr demonstriert, wie der Oxamat (Vereinbesitz) funktioniert... -
Hallo
diesen Rhythmus habe ich auch schon beobachtet,
leider machen gute Jahre leichtsinnig,
schlechte wecken die Aufmerksamkeit.Leider bin ich auch schon in diese Falle getappt.
Gruß Uwe
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Hallo Sabi(e)ne,
ZitatIch finde die Reduzierung dieses Problems auf "mal wieder" Imkerfehler
Das wird schon gerne versucht. Im letzten Winter habe bei zwei Völkern vergeblich nach einer brutfreien Zeit gesucht. Deine These mit dem Austrag ist zuerst mal nicht falsch. Dieses Jahr war eigentlich aber 15, Mai die Tracht bei uns zu Ende. ich war noch in der Edelkastanie, da gab es einen solchen Volksauftrieb, so dass meine arbeitslosen, welche nicht dort waren besser dastehen. Bei uns ist das Problem, dass man immer noch auf Waldtracht hofft und dann zu spät behandelt.
Gruß
Herbert -
Hallo,
ich kenne welche die sind noch im September in den Welzheimer Wald gefahren, obwohl schon eingefüttert. Ganz stolz wurde von 60 kg Waldhonig berichtet. Ob der eingefütterte Zucker mitberechnet wurde, weiß ich nicht. Bei einem dieser Kollegen war der Seuchenwart und bescheinigte starke Varroaschäden. In einer geöffneten Brutzelle befanden sich neun Varroen !!!!! Ob der gute Mann nächstes Jahr noch Völker für die Frühtracht hat, wage ich zu bezweifeln.beehead
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Hallo Remstalimker,
der Zweijahresryhtmus ist auch meiner Meinung zutreffend. Ich habe 3 Völker die über 4 Wochen im Juli keine Brut ( Jungvölker) hatten die sind besonders stark. Die Altvölker wurden doch erheblich durch die Varroa geschwächt.
Wir hatten doch einen Film in einem Beitrag (Brutaloimkerei oder so ähnlich).
Die Imkerin hat es richtig gemacht:
1.entmilbte Jungvölker aufgebaut
2.Altvölker aufgelöst und die Bienen entmilbt und dann
den Jungvölkern wieder zugegeben.Der Aufbau von entmilbten Jungvölkern ist nicht die schlechteste Lösung.
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Hallo Miteinander,
50% Quote bei Jungvölkern halte ich für zu gering.
Aber da hatten wir hier schon einmal eine Abstimmung drüber.
Entmilbte Jungvölker ausbauen halte ich auch für den richtigen Weg.
Allerdings gebildet aus Vorschwärmen, vorweggenommenen Vorschwärmen,
Kunstschwärmen.
Damit hätten wir auch den richtigen Zeitpunkt: zur natürlichen Vermehrungszeit, der Schwarmzeit.
Dadurch erreichen diese Einheiten auch bis zur Einwinterung die nötige Volksstärke.
Ein Verstärken mit den Bienen der Muttervölker erübrigt sich dann.
Diese sollte man wenn nötig lieber untereinander vereinigen.
Damit haben wir fast den Weg, den uns der verstorbene Pfefferle schon vor Jahrzehnten gewiesen hat!
Viele Grüße
Lothar -
Hallo Lothar,
wenn die Nachbarn nicht mitmachen hat man damit kaum Erfolg.
Milbenfreie Ableger holen sich von den verseuchten Nachbarständen bei schönem Wetter im September und Oktober eine viele Milben (Reinvasion).Der Varroatiger
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Zitat
Milbenfreie Ableger holen sich von den verseuchten Nachbarständen bei schönem Wetter im September und Oktober eine viele Milben (Reinvasion).
Ich warte jetzt schon etliche Jahre auf konkrete Beweise dafür.... -
Hallo Zusammen, hallo Herbert,
seit mehr als 10 Jahren (seit 2001 zu 100%) arbeite ich schon mit einem zweijährigen Umtrieb meiner Völker.
Das heisst, jedes Volk entsteht bei mir aus einem anfangs Mai gebildeten Jungvolk, macht zwei Wirtschaftsjahre und wird spätestens dann direkt nach der Ernte über Brutscheunen aufgelöst.
An die Stelle der aufgelösten Völker treten im August gute Jungvölker.
Die Zweijährigen - die Varroa-Mutterschiffe - verschwinden direkt nach der letzten Ernte von den Überwinterungsständen. Sie werden auf einem abgewanderten Waldplatz aufgelöst und in Form von Brutscheunen aufgestellt, die während der dreiwöchigen Schlupfzeit mit AS dauerbehandelt werden.
Vor der Umstellung meiner Völkerführung hatte ich in jedem Herbst/Winter so um die 5000 Milben pro Volk "geerntet". Durchschnittlich. Die Jungvölker weniger, die Altvölker mehr.
Seit dem zweijährigen Umtrieb sind die Durchschnittszahlen drastisch gesunken. Siehe diese Grafik:
[Blockierte Grafik: http://www.blaukaut.de/forumskiste/va…hnittswerte.jpg]
Meine letzten varroabedingten Verluste bei Wirtschaftsvölkern hatte ich 1984. Ich bin also sehr zufrieden mit meiner jetzigen Völkerführung.
Hier hatte ich den zweijährigen Umtrieb schon mal beschrieben (siehe unteres Drittel, "Ende des Bienenvolkes"):
https://www.imkerforum.de/showpost.php?p…amp;postcount=2
Viele Grüße,
Rudi -
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Hallo Rudi,
eine beeindruckende und aussagekräftige Grafik!
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Ich warte jetzt schon etliche Jahre auf konkrete Beweise dafür....
Bei sehr starker Reinvasion sieht man mit gutem Auge Milben an den ankommenden Bienen, Vorraussetzung ist schönes warmes Wetter ab Mitte September. Ankommende Bienen kann man auch filmen und dann das Video auswerten. Bei den abfliegenden Bienen sitzen keine Milben, außer das eigene Volk wird bereits ausgeräubert.
Der Varroatiger -
...Ankommende Bienen kann man auch filmen und dann das Video auswerten. Bei den abfliegenden Bienen sitzen keine Milben, außer das eigene Volk wird bereits ausgeräubert.
Der Varroatiger... und hier die passende Kamera (passende Optiken hätte ich - allein mir fehlt das Gehäuse):
http://www.nikon.de/product/de_DE/…2/overview.htmlUnd nun der seriöse Teil:
Habe just beim KIV einen Vortrag des Profiimkers D. Schüler gehört (sh. Bericht im Dt. Bienen J). Sein Umlauf beträgt nur 14 Monate. Das hilft noch besser gegen Milben - verursacht aber Herzrasen bei den I.: eine für ostwestfälische Verhältnisse recht wilde Diskussion brach unter den älteren Herren los...
Es ist aber auch für mich Jungimker (seit 100 Tagen I.!! :-D) noch schwierig mir vorzustellen, die 18,-€-Belegstellenmama bereits in ihrem zweiten Sommer umkommen zu lassen...
Werde doch mal in MS nachschauen, wie es in Äscht läuft. V.d. aber zieht bei dieser Betriebsweise wohl den Kürzeren. Und das hat ja auch etwas: eine Biene geopfert, 50.000 gerettet... -
Warum die Königin killen?
Totale Bauerneuerung mit Brutscheune tut's doch auch. -
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.