Hallo Zusammen,
ich bin bisher kein Imker, spiele aber mit dem Gedanken nächstes Frühjahr damit anzufangen. Nun will ich den Spätsommer, Herbst und Winter mit Vorbereitungen verbringen.
Das ganze ist bei mir etwas kompliziert. Ich wohne in Oberfranken (fränkische Schweiz) arbeite jedoch die ganze Woche in der Oberpfalz (nähe Weiden), weshalb ich auch dort die ersten Beuten aufstellen würde.
Bevor ich euch hier langweile stelle ich einfach die Fragen die mir aktuell im Kopf herumschwirren
1. Wo soll ich einem Imkerverein beitreten (Oberpfalz oder Oberfranken) und spielt der Wohnort dabei eine Rolle
2. Ist der Start mit Magazinen (Freiaufstellung) sinnvoll oder gibt es "einfachere" Lösungen für den Anfänger
3. Muss ich als Imker eine Betriebsnummer beantragen
4. Wie werden Einnahmen (damit rechne ich die ersten zwei Jahre eh nicht) steuerlich behandelt (Einnahmen aus der Landwirtschaft???)
5. Meine Eltern haben zwei Kirschgärten in der Fränkischen Schweiz. Der eine davon ist sooooo alt, dass die Bäume mitlerweile kaputt gehen. Mein Vater meinte dass es nicht mehr lohnt neue Kirschbäume an diesen stellen zu pflanzen da der Boden wohl schon zulange Kirschbäume ertragen hat und neue Bäume dort nicht "glücklich" werden. Dort würde ich diesen Herbst andere Bäume / Sträucher (ich dachte an Weiden (Salix triandra Semperflorens, Wilden Wein (Parthenocissus spec.) und Schneebeere (Symphoricarpos, ..) pflanzen. Ist diese Auswahl sinnvoll oder gibt es bessere Möglichkeiten.
Ich hab noch soooo viele Fragen aber fürs erste will ich euch nicht zu sehr nerven.
Danke schonmal für eure Antworten.
Gruß
Stefan
Soll ich oder soll ich nicht???
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Hallo Stefan,
ja, Du sollst.
Mit den Imkervereinen ist das so eine sache, am besten du siehst dir mehrere an und entscheidest dich dann für einen oder zwei. Sind die Treffen immer am ersten Dienstag im Monat, nutzt dir der Verein an deinem Wochenendzuhause nichts.
Magazine sind das einfachste und sinnvollste. Wenig Arbeit, große Ausbeute, weite verbreitung. Entscheide dich für ein Rähmchenmaß und zieh es durch, das ist wichtig. Wenn Du Bienen kaufst oder sehr günstig von Vereinskollegen bekommst, dann sitzen die bereits auf einem Rähmchen. Wäre schön, wenn es in dein Magazin reinpasst.
Die Betriebsnummer vom Veterinäramt bekommst Du, wenn Du dort deinen Standort mit der Anzahl der Bienenvölker angemeldet hast.
Das Finanzamt interessiert sich erst ab einer gewissen Anzahl von Bienenvölkern für dich. In manchen Gegenden sind es 3o, in anderen 25 Völker. Deshalb haben ja auch alle Imker die man fragt nur so um die 2o Völker, höchstens.
Weiden und Wasser, das brauchen deine Bienen im Frühjahr. Hecken sind auch gut und Obstbäume sowieso. Die Mischung machts, die Umgebung und die durchgängigkeit.
Zwei Standorte und 1o Völker sind besser als ein Standort und nur zwei.
So und jetzt trink noch eine schöne kühle Halbe von einer der vielen kleinen Brauereien in deiner Umgebung und finde für mich heraus, ob Bienen auch Hopfen bestäuben und ob es schon Hopfenhonig gibt.
Viele Grüße
Wolfgang -
Ach ja, und noch was,
ein Imkerkurs kann nicht schaden und wer Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten.
Viele Grüße
Wolfgang -
Hallo Stefan,
ich versuch´s mal:
1. Ich wüßte nicht, daß der Wohnort eine Rolle spielt. Welcher Ort für Dich der günstigere ist, hängt wahrscheinlich davon ab, was für Dich am leichtesten zu erreichen ist. Ich würde aber auch darauf achten, ob der Verein Dich tatkräftig unterstützen kann, wenn´s mal brennt. Wie ist denn die Entfernung zwischen Deinem Wohn- und Arbeitsort?
2. Frei aufgestellte Magazine sind sicher eine einfache Lösung. Sie sollten für Dich leicht zugänglich sein, eine Anfahrt mit dem Auto sollte möglich sein. Gut wäre, wenn sie einerseits keine "Belästigung" für evtl. Anwohner sind, andererseits aber "unter Beobachtung" stehen.
3. + 4. Welche Größenordnung schwebt Dir denn vor? Hobbyimker? Nebenerwerbsimker?
5. Wie groß ist der Kirschgarten, der neu bepflanzt werden soll?
Schmöker mal ein bißchen durch´s Forum, da könnten einige Deiner Fragen vielleicht schon beantwortet werden.
Gruß, Heike -
Hallo, lieber Stefan,
ich würde die Beuten lieber zuhause aufstellen. Das Wochende reicht. Dann hast du ja
auch Freude für dich.:)
Den Imkerverein würde ich da besuchen, wo es passt.
Mit Magazinen in Freiaufstellung anfangen ist gut, was machen die Leute für ein
Maß drumherum?
Du mußt überlegen, ob du dich entscheidest, einen großen Brutraum zu haben und
flache Honigräume, oder ob du alles hin und her stapeln willst.
Damit meine ich, ob du lieber mehr an die Natur der Bienen sein willst, also etwas
erfahren willst, oder eher mehr auf dem Honigweg bist.
Für den Anfang sind Zander-Magazine gut.:p
>Betriebsnummer und Einnahmenskontrolle< kannste vergessen, weil du ja erst mal
privat arbeitest.
Sträücher kannst du alles pflanzen, was den Bienen gut ist.Herzliche Grüße, Pia
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Danke schonmal für die Antworten,
@ Wolfgang: an einenn Imkerkurs habe ich schon gedacht. Da findet im September in der Imkerschule Oberfranken einer statt.
Für die Maganzine hab ich an das Zandermaß gedacht. Das ist in der Oberpfalz ziemlich weit verbreitet.
Weiden und Wasser, das Wasser ist kein Problem (gibts genug kleine Bäche) und Weiden wachsen ja schneller als Unkraut (da würd ich im Herbst ein paar Reißer schneiden und einfach auf einen regenreichen und lauen Herbst hoffen)
Die Halbe trink ich gerne für dich mit, aber leider gibts bei uns keinen Hopfenanbau
@ Heike: Von der Arbeit zu meinem Wochenendzuhause beträgt 110km, ist also nicht sooo weit.
Das mit unter Beobachtung stehen wird schwierig, aber einen geeigneten Standort muss ich mir eh noch suchen (zum Glück gibts genug Arbeitskollegen mit Eigenheim da oben *grins*)
Für den Anfang auf jeden Fall Hobbyimker. Mehr als 2 Völker werdens im ersten Jahr sicherlich nicht. Wenns vom Arbeitsaufwand überschaubar ist, lässt sich ja immer noch aufrüsten, ABER schön langsam
Der Kirschgarten ist nicht groß. ca. 30 Bäume. Derzeit wäre Platz für 10 bis 15 Neuanpflanzungen
Gruß
Stefan
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Hallo Stefan
@ Heike: Von der Arbeit zu meinem Wochenendzuhause beträgt 110km, ist also nicht sooo weit.
Für jemanden aus dem Verein, der Dir mal zur Hilfe eilen könnte, vielleicht schon.
Wenn Du Deine Bienen bei Kollegen im Garten unterbringen kannst (und die nichts dagegen haben, daß Du ständig auf der Matte stehst), sind sie doch unter Beobachtung. Ich meinte damit, daß sie nicht dauerhaft irgendwo in der Pampa stehen, wo sich Unbefugte dran zu schaffen machen können.
Oder sollen sie in dem Kirschgarten stehen? Dann wären Bäume / Pflanzen mit unterschiedlicher Blütezeit nicht schlecht.
Gruß, Heike -
Hallo Stefan,
zu Deinen Fragen:
1.) Es schadet nicht 2 Imker-Vereinen beizutreten; bspw. an Deinem Arbeitsort und an Deinem Wohnort. Die Beiträge sind nicht hoch und Du könntest ev. von mehreren Interessengruppen die Erfahrungen für Dich auswerten.
Beitreten würde ich in jedem Fall, da Du so auch günstig an die Imker-Versicherungen kommst, die sicher sinnvoll sind.
2.) Magazine sind in jedem Fall sinnvoll, da sie Dir grösstmögliche Flexibilität bieten. Das Rähmchenmass ist sicher auch ein sehr bedenkenswertes Kriterium.
Wir haben aus diesem Grund Kombi-Beuten, die für Langstroth und DNM geeignet sind. Grundsätzliches findest Du bspw. bei http://www.magazinimker.de und http://www.neuimker.de/1008.htm
3.) Eine Betriebsnummer bekommst Du von der Tierseuchenkasse. Sobald Du Völker hast, meldest Du Standort und Anzahl an die Tierseuchenkasse und den örtlichen Veterinar. Auch bei Formalitäten ist Dir der Imkerverein behilflich, da diverses regional unterschiedlich ist.
4.) Solange Du unter einer gewissen Völkerzahl (regional unterschiedlich) bleibst, wirst Du vom Finanzamt als "Liebhaberei" eingestuft, da Dir die Gewinnerzielungsabsicht fehlt. Berufsgenossenschaft hat ebenfalls ein Minimum, aber es kann auch sinnvoll sein dort sich freiwillig zu versichern.
5.) Zur Bepflanzung gibt es soviele Möglichkeiten, wie Dein Boden und die klimatischen Verhältnisse hergeben.
Oft wird gesagt, mit 2-3 Völkern zu beginnen; aus unserer Erfahrung sind eher 3-5 und mindestens 2 Standorte empfehlenswert, wenn Du es räumlich und finanziell kannst.
Viel Glück wünscht Dir
Petra
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Hi Leute,
vielen Dank für eure Antworten.
Ich werde vorerst in der Oberpfalz die Bienen aufstellen, jedoch den alten Kirschgarten ab Herbst langsam in Richtung Bienengarten umbauen. Bis die Bäume dann Blühen dauerts eh ein paar Jahre.
Da wir bereits Salweide (Salix caprea) sowie Zickzackweide im Garten haben werde ich im Herbst ein paar Stecklinge mit in die Oberpfalz nehmen. Auch von unserem wilden Wein müssen wohl ein paar Stecklinge dran glauben und in die Oberpfalz umziehen.
Für den Kirschgarten werde ich mir mal die Immerblühende Mandelweide (Salix triandra 'Semperflorens' ) bestellen und hoffen dass sie im Herbst gut anwächst.
Noch ein fröhliches WE
Gruß
Stefan -
Hallo Stefan,
was ist eine Zickzackweide?
Gruß, Heike -
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Hallo Heike,
Zickzackweide nennt sich auch Korkenzieherweide (Salix matsudana Tortuosa).
Gruß
Stefan
PS: Ich habe gerade Stecklinge geschnitten (Zickzackweide und wilder Wein) und diese in Wasser eingelegt. Mal schauen ob sich Wurzeln bilden. -
Hi nobody,
Wilden Wein am besten in Substrat vermehren, oder als Absenker direkt im Boden bewurzeln lassen. Funzt besser! -
Hallo Zonia,
das mit Substrat wusste ich nicht. Absenker werd ich nächstes Wochenende noch probieren.
Gruß
Stefan -
Hallo Zusammen,
ich bin bisher kein Imker, spiele aber mit dem Gedanken nächstes Frühjahr damit anzufangen. Nun will ich den Spätsommer, Herbst und Winter mit Vorbereitungen verbringen.
Das ganze ist bei mir etwas kompliziert. Ich wohne in Oberfranken (fränkische Schweiz) arbeite jedoch die ganze Woche in der Oberpfalz (nähe Weiden), weshalb ich auch dort die ersten Beuten aufstellen würde.
Bevor ich euch hier langweile stelle ich einfach die Fragen die mir aktuell im Kopf herumschwirren
1. Wo soll ich einem Imkerverein beitreten (Oberpfalz oder Oberfranken) und spielt der Wohnort dabei eine Rolle
2. Ist der Start mit Magazinen (Freiaufstellung) sinnvoll oder gibt es "einfachere" Lösungen für den Anfänger
3. Muss ich als Imker eine Betriebsnummer beantragen
kommt auf die Grösse deiner Imkerei an. Meistens zählt es als Hoby.
Mein Steuerberater sagte, dass es sich um Liebhaberei handele.4. Wie werden Einnahmen (damit rechne ich die ersten zwei Jahre eh nicht) steuerlich behandelt (Einnahmen aus der Landwirtschaft???)
Zählt unter Liebhaberei (Hoby) bis ca. 20 Völker. Frag deinen Steuerberater oder das Finantzamt.
5. Meine Eltern haben zwei Kirschgärten in der Fränkischen Schweiz. Der eine davon ist sooooo alt, dass die Bäume mitlerweile kaputt gehen. Mein Vater meinte dass es nicht mehr lohnt neue Kirschbäume an diesen stellen zu pflanzen da der Boden wohl schon zulange Kirschbäume ertragen hat und neue Bäume dort nicht "glücklich" werden. Dort würde ich diesen Herbst andere Bäume / Sträucher (ich dachte an Weiden (Salix triandra Semperflorens, Wilden Wein (Parthenocissus spec.) und Schneebeere (Symphoricarpos, ..) pflanzen. Ist diese Auswahl sinnvoll oder gibt es bessere Möglichkeiten.
Du kannst ruhig einige Kirschbäume pflanzen. Aber auch andere Obstbäume.
Dazwischen währe eine Bienenweide sehr gut für die Bienen. Wein mögen die Bienen in der Regel nicht besonders. Pflanze etwas das so Lange wie möglich tracht für deine Bienen bringt.Ich hab noch soooo viele Fragen aber fürs erste will ich euch nicht zu sehr nerven.
Danke schonmal für eure Antworten.
Gruß
StefanHallo
Du Solltest auf jeden Fall einem Imkerverein beitreten!
In unserem Verein (Oberpfalz aber nicht bei Weiden) sind die Monatsversammlungen meist unter der Woche.
Was wichtig ist, ist dass du einen Paten bekommst der sich um dich kümmern kann. Das ist natürlich sinnvoll bei den Bienen. Anderseits hat man am Wochenende mehr Zeit für die Bienen.
Was schadet es eigentlich beiden Vereinen beizutreten?
Du erfährst bestimmt in beiden Vereinen nützliche Infos.
Eine kleine Warnung zu den Infos einzelner Altimker. Kauf Dir auch einige Fachbücher denn 10 Imker 15 Meinigen.
Du wirst dies sogar in diesem Forum feststellen können.
Gruß Saerdna -
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.