Hallo liebe Kollegen !
Ich habe folgendes Problem:
Beim öffnen meiner Bergwinkel Beuten habe ich gestern festgestellt, daß diese von innen her am Deckel verschimmelt sind und dort rote Wassertropchen dran sind.
Kann der Schimmel den Bienen Schaden zufügen ??
Ich weiß das Schimmel für die Atemorgane eines Menschen nur schlecht ist. Und wie sieht das mit den Bienen aus ??
Über Hilfe und Tips wäre ich sehr Dankbar !!
Imkerliche Grüße
Westerwaldimker
Bienen und Schimmel ??
-
Westerwaldimker -
4. Oktober 2008 um 10:16
-
-
Guten Tag Herr Westerwaldimker;
ich weiß zwar nicht was Bergwinkelbeuten sind, aber ich kann dir versichern, der Schimmel ist weder für die Bienen noch für den Honig ( im Moment Futter ) noch für deine Beuten Gesundheitsfördernd.
Offene Böden und die Sache müßte erledigt sein!!
Viele Grüße
Michael -
Ich habe das Problem mit meinen Bergwinkel beuten auch die Bueten haben Gitterböden!
Aber das Problem tritt nur bei mini Völkern auf
-
Ich bin auch der Meinung das Völker die Schimmel in der Beute haben einen zu großen Raum zur Verfügung haben, bzw. das da Zugluft im Spiel ist. Schimmel kann auch das Winterfutter unbrauchbar machen. Umsonst verkitten die Bienen nicht jede Ritze.
Gruß Reinhard
-
Golz war da anderer Meinung, und mittlerweile ich auch: bei Völkern mit Folie beweist eine verschimmelte Wabe, daß die Völker keinen Durst leiden mußten, es kam genug Kondenswasser auf, um auch den entdeckelten Honig wieder Wasser ziehen zu lassen.
Erinnert euch: Honig pur und womöglich mit 16-17% Wasser ist kaum "rüsselbar", der muß vorher Wasser ziehen und wie soll er das, wenn die Luft in der Beute knochentrocken ist?
Und die Bienen brauchen ab Wiederbrutbeginn Wasser für die Brut - wo soll das ohne Flugwetter im Januar herkommen, wenn nicht aus dem Kondenswasser?Dennis Murrell hat Versuche mit Innentränke im Winter gemacht und festgestellt, daß sich tatsächlich Bienen todesmutig aus der Wintertraube dahin auf den Weg gemacht haben, wenn an der Folie nicht genug zu holen war.
Im hohlen Baum dürfte das im Winter wirklich nicht das Problem sein.
Bienen brauchen Wasser auch im Winter, Kollateralschäden wie verschimmelte Randwaben sollten uns da nicht jucken (und die gibt es sogar MIT offenen Gitterböden, je nach Standort). -
-
Hallo
Sabine schrieb:
verschimmelte Randwaben sollten uns da nicht jucken (und die gibt es sogar MIT offenen Gitterböden, je nach Standort).
Die müssen dann aber schon ziemlich komisch stehen oder?
Ich bin zwar noch nicht sehr alt, aber so lange ich mich erinnern kann, habe ich ( zum Glück ) noch nie eine verschimmelte Wabe im Bienenstock gesehen?!
Viele Grüße
Michael -
Zitat
Erinnert euch: Honig pur und womöglich mit 16-17% Wasser ist kaum "rüsselbar", der muß vorher Wasser ziehen und wie soll er das, wenn die Luft in der Beute knochentrocken ist?
Mein Gott, Sabine,
das ist aber jetzt nicht dein ernst oder?
Die Völker überwintern etwa in Traubenform. Diese Traube wird unterbrochen von den Waben, die leeren Zellen werden besetzt und so herrscht in der Traubenmitte, wo sich auch die Stockmutter aufhält, eine konstante Temperatur von + 24 Grad — wenn keine Brut gepflegt wird. Die Temperatur sinkt an der Außenfläche der Traube nicht unter +12 Grad. Die Luftfeuchtigkeit in der Beute kann nicht aus dem Stock gefächelt werden und die relativ hohen Temperaturunterschiede im engen Raum führen zur Kondensation und zum Niederschlag auf der Folie. Die Folgen sind verschimmelte Randwaben und verdorbener Pollen. Die Folie ist gut im Sommer, während der Wintermonate ist sie weniger zu gebrauchen hier ist eine Gitterfolie besser geeignet.Herzliche Grüße
Dieter
-
Hallo, Dieter,
dann haben wir völlig verschiedene Quellen.:-D
Nach *meinem* Kenntnisstand wird die Mitte der Traube mit Mama bei knapp 18° gehalten, und außen ist bereits 2cm entfernt Außentemperatur.
Also ein konstanter Dampferzeuger nach oben mit entsprechender Kondensation an der Folie.
Und ich hab selbst schon süffelnde Bienis zu Weihnachten oben an der Folie gesehen - die Traube war da noch viel weiter unten. -
Hallo Sabine,
meine Aussagen beziehen sich auf die Arbeiten von Dr. Anton Büdel,
Leiter der Versuchsstelle für Bienenphysik, München
Quelle: BIENE UND BIENENZUCHT
Das gegenwärtige Wissen von der Biene
und ihrer Zucht in einer zusammenfassenden Darstellung
Herausgegeben von Dr. ANTON BÜDEL und EDMUND HEROLD
EHRENWIRTH VERLAG MÜNCHEN / 1960
BIENENPHYSIK
I. Die Aufgaben der Bienenphysik 115
II. Die »bestmöglichen« Lebensbedingungen 115
Der Jahresablauf der Lebensbedingungen eines Bienen Volkes 115
III. Die bienenphysikalischen Vorgänge
119 Bienenphysikalische Grundbegriffe
119 - Das Kleinklima der leeren Bienenwohnung
120 - Ein Beispiel der klimaregulierenden Fähigkeiten der Bienen
121 - Die Grenzen der klimaregulierenden Fähigkeiten der Bienen
121 - Das Zusammenwirken bienenphysikalischer Vorgänge im Bienenkasten 122
IV. Das Gesamtgewicht des Bienenvolkes als Spiegel der Lebensvorgänge 128
V. Der Wärmehaushalt der Bienenwohnung
130 Die Temperaturverteilung im Stock
130 - Die Wärmebilanz der Bienenwohnung
132 - Der Temperaturablauf in der Beute
132 - Die Wärmeverteilung 135
VI. Der Gashaushalt 137
Der Wasserdampfgehalt der Stockluft 138
- Sonstige Gase in der Stockluft 142Herzliche Grüße
Dieter -
Hallo, Dieter,
jetzt hast du meiner "noch-zu-jagenden-Bücher"-Liste noch eins angefügt....
Ich kan dir jetzt a la main aber nicht sagen, woher ich meine Werte hab, da muß ich erst wühlen gehen.edit: 2. Aufl 1983 für 33€ bei amazon? Hui....
-
-
Hallo Sabine,
stimmt das Buch „BIENE UND BIENENZUCHT“ wird noch sehr hoch gehandelt. Ich hatte das große Glück auf einen Flohmarkt in Bayern einen ganzen Karton voller Imkerbücher (21 Stück) für sage und schreibe 20 Euros zu ergattern. Es waren Junge Leute die den Nachlass ihres Opas an den Mann brachten. Ich habe ganz schnell zugesehen das ich mit den Karton zu unseren Auto kam. Erst da konnte ich mir einen Freudenschrei nicht verkneifen.
Herzliche Grüße
Dieter -
Na, aber herzlichen Glückwunsch dazu!
Außer einem zerrupften Karl v. Frisch hab ich auf Flohmärkten leider noch nie was bieni-technisches erwischen können.
Und ich hätte nicht bis zum Auto warten können, meine Augen würden leuchten wie Scheinwerfer....:Biene: -
Hallo Sabine, Hallo Dieter,
wie allseits bekannt kann ich der Kondenswassertheorie wie auch vieler anderer Äußerungen Golzens nicht allzu viel Gutes abgewinnen.
Für mich verträgt sich Schimmel und Stockluft einfach nicht.
Wer schon mal gesehen hat, dass Bienen schimmelige Waben meiden wie der Teufel das Weihwasser, der weiß, wovon ich rede.
Schimmel in Beuten entsteht immer dann, wenn es eine Diskrepanz von Beutenvolumen und Volks/Wintertraubengröße gibt.
Ich sehe in dieser schimmelsporengetränkten Luft eher eine zusätzliche Krankheitsquelle.
Bienenvölker an feuchten Standorten leiden häufiger an Nosema als Völker in trockenen Gegenden.
Wenn an der Kondenswassertheorie etwas "dran" wäre, sollten sich Folienvölker deutlich besser entwickeln als "trocken gehaltene" Völker.
Und diese bessere Entwicklung sehe ich nicht, im Gegenteil.
Gibt es eigentlich außer Vermutungen auch Beweise dafür oder dagegen ? -
Hallo, Michael,
Dieter schreibt aber:ZitatDie Luftfeuchtigkeit in der Beute kann nicht aus dem Stock gefächelt werden und die relativ hohen Temperaturunterschiede im engen Raum führen zur Kondensation und zum Niederschlag auf der Folie. Die Folgen sind verschimmelte Randwaben und verdorbener Pollen.
Das ist aber gerade das Gegenteil von dem, was du sagst:ZitatSchimmel in Beuten entsteht immer dann, wenn es eine Diskrepanz von Beutenvolumen und Volks/Wintertraubengröße gibt.
Schimmelt es nun, wenn das Kisten-Bienen-Verhältnis zu groß oder zu klein ist? -
Dir hat das Forum geholfen? So kannst Du es unterstützen!
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.