Distelbauer: Es ist ja schon einige Zeit vergangen. In der zwischen Zeit habe ich sogar schon die stationäre Einleitung der Ultra-Rush-Desensibilisierung hinter mir.
Also Ergebnisse der Tests: Rast Klasse 2, CAST neg., Tryptase neg, Pricktest neg., Intrakutantest neg.
Aber: Laut deren Meinung habe ich trotzdem eine Bienengiftallergie °2 nach RIng - diese DIagnose begründet sich hauptsächlich auf meinen Beschreibungen vom Stich....die Tests sagen ja was anderes. Ich weiß nicht so recht was ich von all dem halten soll. Ob´s Panikmache ist oder nicht. Habe mich dann aber doch für die Desensibilisierung entschieden. Nur muss ich leider sagen, dass ich - je mehr ich zu den Ärzten gerannt bin und je mehr das ganze dramatisiert wurde - den Bienen gegenüber ein wenig ängstlich geworden bin. Und das ärgert mich.
Aber klar: Eine Bienengiftallergie ist kein Spaß und nicht mit einer Pollenallergie zu vergleichen, da dem meist ein anderer Reaktionstyp des Körpers zugrundeliegt.
Viele Grüße
Roman
Allergie?
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Hallo Roman,
danke für die Rückmeldung. Ich bin echt froh,daß es hier so viele Imker gibt, die ehrlich darüber schreiben können. Denn eine Allergie hat schließlich nichts mit Weicheiern zu tun.
Kann ich gut verstehen, daß man da mit der Zeit den Ärzten mißtraut, mir geht das ja jetzt schon so ganz am Anfang. Toll fand ich besonders, daß ich beim Hautarzt und Allergologen immer erst über eine Stunde nach dem vereinbarten Terminen dran kam und alle anderen wg. Botox usw. vorgenommen wurden. Gut aber das ist s mir ja auch wert. Die in der Fachklinik waren schon mal recht freundlich, wollten mir aber über die Blutwerte nichts sagen sondern gleich einen Termin machen (klar,sonst gibts ja keine Kohle). Der Termin soll dann irgendwann im Mai/Juni stattfinden, wenn mehrere zusammen kommen. Werde dann auch berichten was bei mir rauskam.Eins werde ich mir jedenfalls sehr zu Herzen nehmen (Danke, Sabine): Nur mit Vollschutz, Handy und Notfallset zu imkern. Dann wirds schon gutgehen. -
Hei, Georg,
bei mir ist 10 Jahre lang nix mehr passiert nach dem ersten Mal, das im letzten Juni war beim Johannisbeerpflücken und nicht bei der Arbeit an den Bienen.
Deswegen ist Hyposensibilisierung ein *muß* - Bienen sind überall.
Geht wirklich nicht anders - du kannst mitten in einer Großstadt das unbeabsichtigte Ziel einer Biene werden, weil die Person neben dir das falsche Haarspray benutzt hat... -
Bei mir aktuell:
Vor etwa 3 Wochen hats mich in den linken Knöchel erwischt. Bisher hatte ich immer dicke Schwellungen, die 2 Tage später völlig verschwunden sind. Doch diesmal schwoll mir am anderen Ende des Körpers der Bereich Oberlippe/Nase für etwa eine Stunde an. Die Schwellung am Knöchel dauert diesmal eher 3-4 Tage.
Daher am nächsten Tag zum Allergologen: Bluttest, Verschreibung Notfallset. Paar Tage später das Blutergebnis: auf einer Scala von 1-6 ist meine Reaktion bei Wespen 0 und bei Bienen 3. Daher Empfehlung einer Hypersensibilierung von drei Jahren Dauer.
Jetzt am Freitag hat es mich nun ganz unglücklich direkt am Kopf erwischt, Hinterkopf Höhe rechtes Ohr. Das hat mich etwas in Panik versetzt, habe entgegen der Anleitung "nur" die halbe Pulle Kortisonsaft mit 3 Hystamintabletten genommen und ganz frei 10 Apis-Globolis unter die Zunge gepackt.
ES KAM ZU ÜBERHAUPT KEINER REAKTION IRGENDEINER ART!!!Jetzt frage ich mich, ob ich überhaupt allergisch bin. Denn dass der Allergologe Antikörper im Blut gefunden hat, ist ja auch auf den ersten Stich zurückzuführen, oder?
Und der erste Stich war auch der erste diesen Jahres.Meinungen?
Werde jetzt versuchen, 4-6 Wochen stichfrei zu bleiben und erneut einen Bluttest machen lassen. -
Zitat
Jetzt frage ich mich, ob ich überhaupt allergisch bin. Denn dass der Allergologe Antikörper im Blut gefunden hat, ist ja auch auf den ersten Stich zurückzuführen, oder?
Und der erste Stich war auch der erste diesen Jahres.
Yepp, Bluttest direkt nach Stich ist Quatsch hoch 5.
Klinik sagt, frühestens nach 6 Wochen (ohne weiteren Stich).
Der Mann hat letztes Jahr einen Stich auf der Hand kassiert, und innerhalb von 60 sec knallrote Zombie-Augen bekommen - wir vermuten, daß der Stachel eine Kapillare erwischt hat und das ganze Gift direkt in die Blutbahn gelangte, aber nach 30 min war das schon fast wieder normal, und an der Hand passierte gar nichts. Allergisch ist er nicht.
Manchmal schon alles sehr merkwürdig... -
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Distelbauer: Es ist ja schon einige Zeit vergangen. In der zwischen Zeit habe ich sogar schon die stationäre Einleitung der Ultra-Rush-Desensibilisierung hinter mir.
Also Ergebnisse der Tests: Rast Klasse 2, CAST neg., Tryptase neg, Pricktest neg., Intrakutantest neg.
Aber: Laut deren Meinung habe ich trotzdem eine Bienengiftallergie °2 nach RIng - diese DIagnose begründet sich hauptsächlich auf meinen Beschreibungen vom Stich....die Tests sagen ja was anderes. Ich weiß nicht so recht was ich von all dem halten soll. Ob´s Panikmache ist oder nicht. Habe mich dann aber doch für die Desensibilisierung entschieden. Nur muss ich leider sagen, dass ich - je mehr ich zu den Ärzten gerannt bin und je mehr das ganze dramatisiert wurde - den Bienen gegenüber ein wenig ängstlich geworden bin. Und das ärgert mich.
Aber klar: Eine Bienengiftallergie ist kein Spaß und nicht mit einer Pollenallergie zu vergleichen, da dem meist ein anderer Reaktionstyp des Körpers zugrundeliegt.
Viele Grüße
Roman
Grad 2 nach Ring... damit ist meiner Meinung nach die Reaktion nach dem auslösenden Stich gemeint, oder täusche ich mich?
Ansonsten waren die Ergebnisse meiner Tests genaudieselben wie hier beschrieben. Allerdings kommen die Ärzte zu einem anderen Ergebnis: "Eine Sensiblisierung auf Bienengift erscheint nach den Testergebnissen unwahrscheinlich. Trotz eindeutiger Anamnese sind keine Hinweise auf eine Bienengiftallergie zu finden. Die reaktionen waren mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auf toxische Effekte nach mehreren Stichen zurückzuführen. Eine Hyposensibilisierung des Patienten ist also derzeit nicht angeraten. Bei nochmaligen Ereignissen nach Sticherlebnissen im Sinne der vorliegenden Anamnese sind weitergehende Untersuchungen notwendig. Der Patient ist mit Notfallmedikamenten versorgt und kann diese bei Bedarf anwenden."
Allerdings merkt man an der gewundenen Formulierung der letzten Sätze, dass auch die Ärzte eine Politik der möglichst totalen Absicherung betreiben.
Ach so: IgE gesamt war bei mir 3,98 (Atopie unwahrscheinlich)
spezifisches IgE Bienengift < 0,35
spezifisches IgE Wespengift < 0,35
Gruss
Hagen -
Ja es ist schon so eine Sache wie unterschiedlich das interpretiert wird. An der Uniklinik Marburg habe ich den Eindruck, wird eine regelrechte Panikmache betrieben. Mich hat es insofern besonders beeinflusst, da meine Freude an diesem wunderschönen Hobby dadurch etwas gelitten hat und ich unsicher geworden bin.
Meine Werte waren:
Pricktest neg
Intrakutantest neg
RAST Klasse 1 beim ersten Test und Klasse 2 beim zweiten Mal
Spez. IgE gesamt: 113kU/l
Spez. IgE Bienengift: 0,827 kU/l
Spez. igE Wespe: 2,04 kU/lGruß
Roman -
Ja es ist schon so eine Sache wie unterschiedlich das interpretiert wird. An der Uniklinik Marburg habe ich den Eindruck, wird eine regelrechte Panikmache betrieben. Mich hat es insofern besonders beeinflusst, da meine Freude an diesem wunderschönen Hobby dadurch etwas gelitten hat und ich unsicher geworden bin.
Meine Werte waren:
Pricktest neg
Intrakutantest neg
RAST Klasse 1 beim ersten Test und Klasse 2 beim zweiten Mal
Spez. IgE gesamt: 113kU/l
Spez. IgE Bienengift: 0,827 kU/l
Spez. igE Wespe: 2,04 kU/l
Gruß
Roman
Hmmm. Die hohen gesamt- IgE werte deuten wohl auf eine Veranlagung des Körpers, überzureagieren. Die Ärzte sagen Atopie dazu. Deshalb vielleicht die ärztliche Aussage bezüglich Allergie. Der Wert bei Bienengift erscheint noch recht mild.Apropos Panikmache. Das war im Krankenhaus bei mir so. In der Allergieklinik waren die Leute recht abgeklärt. So nach dem Motto: "Alles ist möglich. Eine heftige weitere Reaktion genauso wie eine sehr milde. Hängt von sehr vielen Umständen ab." Bin allerdings der Meinung, dass bei den von Dir angegebenen Blutwerten die Aussage wie bei Dir gewesen wäre.
Hoffe, dass Deine Hyposensibilisierung gelingt. Auf die Frage des Chefarztes an den Allergologen: "Die Erfolgsquote liegt etwa so bei 90%?" sagte jener:
"Eher höher. Würde sie so bei 95-98% ansiedeln." Viel Glück!
Gruss
Hagen -
Inwiefern meinst Du das mit der Aussage? Dass Deine Ärzte bei meinen WErten vermutlich dasgleiche gesagt hätten wie die in Marburg?
Was mich irritiert: Mir wurde gesagt, dass der Intrakutantest und der CAST die sensibelsten und aussagekräftigsten seien. Aber genau diese waren bei mir ja absolut negativ
Im Nachhinein wünscht ich, ich hätte es damals mit der Aussage des Hautarztes "Sie sind Jung-Imker, eine anfängliche Sensibilisierung ist häufig. Warten Sie erstmal ein paar Stiche weiter ab" belassen anstatt direkt alle Geschütze aufzufahren und mir damit die Freude am Hobby etwas zu nehmen.
Roman -
Vermutlich ja.
Bin kein Arzt, jedoch deuten die hohen Werte von Gesamt-IgE auf eine Bereitschaft des Körpers, bei Allergenkontakt überzureagieren (Atopie).Wie läuft die Desensibilisierung?
Mir wär`s fast lieber, die hätten die mit mir auch gemacht. Ich habe so'ne Schiss vorm nächsten Stich....
Gruss
Hagen -
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Die Desensibilisierung startet mit 3 Tage Krankenhaus. Da bekommt man pro Tag 5-8 Spritzen in ständig steigenden Dosen, so dass am ersten Abend bereits die Maximaldosis erreicht ist. Von da an geht man mehr oder minder monatlich zur Spritze. Nach 6 Monaten gibts eine Stichprovokation mit einer Biene unter stationären Bedingungen. DIe ganze Behandlung soll 3-5 Jahre laufen.
Ich habe - gegen alle Unkenrufe - weitergeimkert. Aber halt mit der nötigen Vorsicht. Also Vollschutz, Handy dabei und Notfallset ebenfalls. Seitdem kein Stich mehr und das Hobby macht immer noch Spaß. Aber klar: Ich arbeite seitdem nicht mehr mit der ungetrübten Freude an den Bienen. -
Zum 3. Mal: Rast-Klasse besimmen !
Hallo Gartenimker,Ab welcher Rast-Klasse ist eine Hyposensibilisierung medizinisch angezeigt? Gibt es da "Leitlinien"?
Ich habe mir (in der Hautklinik) sagen lassen, dass bei einer Hyposensibilisierung der kU/L-Wert (wie unterscheidet sich dieser eigentlich vom IgE?) nicht sinkt. Ob die Therapie gewirkt hat, kann man nur durch einen Stich von einer lebenden Biene feststellen. Aber welche Aussagekraft hat solch ein (einmaliger) Stich? Die Reaktion ist ja auf jeden Stich anders. Auch ohne Hypo sind selbst bei Allergikern viele Stiche harmlos ohne jegliche Reaktion, trotzdem kann schon der nächste Stich erhebliche Reaktionen auslösen. Welche Aussagekraft kann da solch ein einmaliger Stich-Versuch haben?
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Eine Hyposensibilisierung für einen Imker mit erkannter Allergie dürfte natürlich überhaupt nicht in Frage stehen.
Leider nicht.Zitat von O-TonEs ist nicht Aufgabe der Krankenversicherung, Ihr Hobby zu finanzieren. Man muss dabei auch den volkswirtschaflichen Schaden durch die unnötigen Kosten im Auge behalten.
Solch einem Arzt den volkswirtschaflichen Schaden durch verminderte Bestäubungsleistung bei Aufgabe einer Imkerei vorzurechnen, ist hoffnungslos.
Das Schlimme dabei: er hat sogar Recht. Es ist tatsächlich nicht die Aufgabe einer Krankenversicherung, die Erträge der Landwirte in der Region sicherzustellen. Wenn schon die Landwirte höchstselbst alles tun, um die Bestäuber auszurotten
Manchmal frage ich mich, wie es diese Gesellschaft geschafft hat, bis zum heutigen Tag zu überleben.
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Zitat
Zitat von O-Ton:
Es ist nicht Aufgabe der Krankenversicherung, Ihr Hobby zu finanzieren. Man muss dabei auch den volkswirtschaflichen Schaden durch die unnötigen Kosten im Auge behalten.
Das ist Schwachsinn - sogar wenn du deine Bienen abschaffen würdest, wärest du immer noch hochgefährdet, weil sie sich ja nunmal nicht auf ihren lokalen Standort beschränken.Frag deine KK. Normal bezahlen sie das, weil jeder Akut-Fall noch viel mehr Geld kostet.
Der Arzt hat das jedenfalls nicht zu entscheiden, außer er kann eindeutig nachweisen(!), daß du nicht allergisch bist. -
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.